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Geschrieben von Schnecke12 am 05.01.2020, 0:56 Uhr

Einschlafen wird zum Horror...

Guten Abend/Morgen zusammen..
Meine Tochter ist 7 Jahre alt und wir vermuten bei ihr ADHS (Diagnostik startet erst Ende des Monats). Seit ein paar Tagen ist es der Horror, wenn es heißt, dass sie ins Bett muss. Sie diskutiert vorher schon ständig, ob und warum sie denn in ihr Bett soll... ich mache ihr nach dem Abendbrot eine warme Milch, lege mich mit ihr in ihr Bett, lese ihr eine Geschichte vor, mache ihr eine Gute-Nacht-Geschichte an und kuschel mit ihr. Ab dem Moment, in dem ich mich wieder in ihr Bett lege um mit ihr zu kuscheln, zappelt sie rum, quatscht ohne Ende und schlussendlich schreit und weint sie fürchterlich. Seit 4 Nächten ist sie wirklich hysterisch und schreit sogar unsere Nachbarn aus dem Bett. Die letzten Abende endeten erst nach 4-5, gestern sogar 6Std rumschreien, aufstehen, wieder ins Bett schicken. So langsam aber sicher bin ich wirklich aufgeschmissen und weiß nicht mehr, wie ich ihr helfen kann und was ich machen kann. Heute habe ich ihr Bachblütentropfen geholt. Ohne Erfolg. Heute kam außerdem noch ihre Therapiedecke an, die durch ihr Gewicht eigentlich beruhigen und beim Einschlafen helfen soll. Ebenfalls ohne Erfolg. Was kann ich noch tun? Wie kann ich meinen Kind helfen, abends in Ruhe einzuschlafen?

Liebe Grüße

 
11 Antworten:

Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von asclepiatina am 05.01.2020, 9:32 Uhr

Also wenn sie wirklich adhs hat musst du Tagsüber schauen das sie müde wird. Also viel raus, viel Bewegung. Kenne das so ähnlich von meinen Sohn auch aber nur, wenn er nicht genug Bewegung hatte.schlimm ist meist abends TV oder beim essen süßes.. achte mal darauf. Viele Kinder reagieren da extrem. Ansonsten kann ich dir Lavendelsäckchen empfehlen. Der Duft des Öles bzw des Lavendels beruhigt..

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von ohno am 05.01.2020, 14:04 Uhr

Bei uns ginge kein Lavendel oder sonstiges Duftzeug! Meine würde ausrasten, sie kann kaum - für uns gute - Gerüche ertragen, bekommt Ekel- und Schreianfälle, wenn sich nur jemand die Hand eincremt, selbst Labello bspw geht nicht. Ganz schlimm...

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von ohno am 05.01.2020, 14:13 Uhr

Hast Du die Therapiedecke vorher getestet, mit ihr? Oder einfach so bestellt?

In der Reha konnte meine Tochter eine Kugeldecke ausprobieren. Sie ist auch schwerer und soll beruhigen. Bei 98 % der Kinder dort soll es helfen. Meiner nicht.

Du musst aber langsam anfangen, steht das in der Beschreibung? Also erst paar Minuten, beim nächsten chillen steigern etc. Und vor allem probiere sie selbst mal. Ob es für Dich selbst angenehm ist (nicht wäre...). Bei mir gings so, aber mich hat das Gewicht gestört.

Wann geht Deine Tochter denn aktuell ins Bett? Und wann steht sie auf? Vllt ist sie im Moment so ausgeruht, dass es einfach zu früh zum schlafen ist? Ich würde jetzt nicht jeden Abend was anderes ausprobieren, dass macht sie doch nur kirre. Sie ist keine Maschine. Ich denke, sie ist vllt einfach aus dem Rhythmus und versteht das nicht.

VG ohno

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von Dezemberbaby2012 am 05.01.2020, 14:49 Uhr

Hallo!

das scheint sich im Moment ziemlich hochzuschaukeln (bei euch beiden) und ich würde aus dem Thema „Schlafen gehen“ erstmal dringend Druck rausnehmen. Sonst kann es immer schwerer werden, das Problem zu lösen.

Geht deine Tochter denn schon zur Schule? Aber selbst wenn, müssten doch im Moment Ferien sein? Dann wäre die Bettgehzeit ja eigentlich zur Zeit nicht soooo wichtig, dass ihr deswegen in einen so starken Kampf verfallen müsst.

Wann ist denn ihre Zubettgehzeit aktuell? Also der Moment, wo ihr zusammen ins Bett geht? Vielleicht ist das einfach zu früh? (Oder zu spät?) Gerade ADHS-Kinder haben häufig einen geringeren Schlafbedarf. Da macht es überhaupt keinen Sinn, sie früher ins Bett zu „stecken“. Das regt das Kind nur auf und weckt seinen Oppositionswillen, so dass es an diesem Abend dann gar nicht mehr zur Ruhe kommt.

An Tagen, an denen es nicht so wichtig ist (Ferien/Wochenende) lasse ich mein Kind z.B. manchmal so lange wach, wie es möchte. Wird es dabei zu laut, muss es allerdings sofort ins Bett (mit dem Argument „du bist wohl schon zu müde....weil du so laut und unruhig wirst) aber solange es ruhig vor sich hinspielt, ist das für mich okay, es soll sein eigenes Schlafgefühl kennen lernen. Er geniesst das manchmal sichtlich und sagt dann auch manchmal irgendwann von selbst „ich geh jetzt schlafen“.

An normalen Schultagen geht er (auch 7) zwischen 19 und 20 Uhr ins Bett. Ich bleibe kurz da, dann darf er noch Musik oder ein RUHIGES Hörspiel hören. Das ist bei ihm ganz wichtig, denn hört er ein „normales“ Hörspiel (mit lebhaften Stimmen) schläft er auch nach Stunden nicht ein. Es gibt ein paar besonders ruhige Hörspiele, z.B. „Der Regenbogenfisch“ oder „Dodo“ oder sogenannte „Klangbilder“ oder „Fantasiereisen für Kinder“ oder Schlaflieder mit Klavierbegleitung, die er hören darf und bei denen er sichtlich „herunterkommt“. Meistens ist er nach einer Viertelstunde eingeschlafen.

Wenn er sich jedoch an Schultagen weigert, zeitig ins Bett zu gehen, darf er kein Hörspiel und im Extremfall auch keine Musik mehr hören (als angekündigte Konsequenz, weil es dann ja schon zu spät ist dafür).

An Tagen, wo er meiner Meinung nach ganz unbedingt früh schlafen gehen MUSS, ich aber keine Lust/Zeit/Kraft für Krach habe und sich bei ihm schon leichter Widerstand abzeichnet, nehme ich ihn einfach mit ins Familienbett und gehe dann entweder auch selbst schlafen oder schleiche mich nach seinem Einschlafen wieder heraus (Familienbett aber als Ausnahme angekündigt).

Ach so, unserer darf nach dem ersten Aufwachen auch jede Nacht in unser Bett kommen. Das ist meist so gegen 3 Uhr morgens. Das nimmt Druck für ihn raus. Denn er weiss ja, dass er später zu uns kommen darf und nur kurz im eigenen Bett einschlafen muss.

Wenn er wirklich einmal dauerhaft aggressiven Ich-will-nicht-schlafen-Rabatz macht, was selten vorkommt, bringe ich ihn konsequent, aber liebevoll immer wieder sofort ins Bett zurück und versuche, sein Geschrei auszuhalten. Spätestens nach zwei Tagen konsequentem ins-Bett-zurückbringen ist dann meistens wieder alles ruhig. In ganz extremen Fällen arbeite ich mit (möglich logischen) Konsequenzen (z.B. kein TV für x Tage, weil ihn das ja offensichtlich zu sehr aufregt...) Zum Glück ist das selten nötig. Allerdings würde ich ihn niemals wirklich weinend im Bett zurücklassen. Dazu ist mir das Thema Schlafen gehen nicht wichtig genug.

Was mir noch aufgefallen ist: Geht sie wirklich gleich nach dem Abendbrot essen ins Bett? Da ist der Körper vielleicht noch zu aktiviert. Wir haben nach dem Essen immer nochmal eine viertel bis halbe Stunde „Runter-komm-Zeit“ wo unser Sohn nochmal spielen kann. Dann erst gehts ins Bett.

Vielleicht magst du ja nochmal näheres zu eurer Situation schreiben.

Liebe Grüße!

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von asclepiatina am 05.01.2020, 21:35 Uhr

Was mir noch einfällt zu dem Thema..

Wenn dein Kind direkt nach dem Essen schlafen geht bzw nach der Milch.. hast du schonmal überlegt ob es Laktose Intollerant ist?
Welches Ritual habt ihr sonst? Vielleicht wäre es möglich das Abendessen früher zu machen und dann noch einen abendspaziergang machen dann bettfertig machen.
Wichtig ist nicht auf Diskussionen einlassen. Ruhig und mit knappen klaren Worten. Unsere Familienhilfe hat uns da in vielen Bereichen klar gemacht, es ist für die Kinder nur blabla und Aufmerksamkeit. Wir haben bein ersten mal gesagt es geht ins Bett, das Kind wieder ins Bett gebracht, ab dem 2. Mal aufstehen ohne kommentar, ruhig aber bestimmt das Kind begleiten. Das ist 2-3 abende anstrengend dann ist es aber normal geschafft.
Vielleicht hat sie auch angst vor etwas. Versuch mal am Vormittag oder so mit ihr zu sprechen was da los ist. Warum sie es macht. Kann sein sie weiß es selbst nicht, kann aber auch anders sein.
Kinder denken und handeln oft anders. Bei meinen Kindern ist ein festes Ritual wichtig.

Was oft heilende Wirkung zeigt ist der Wald, die Terpene zu tanken wirkt bei meinen meist beruhigend. Frische Luft und Bewegung machen müde. Hab ich vor allem im der Kur genutzt. Heute war ich mit den Kindern 3std Schlittschuh laufen, die sind danach fast allein ins Bett. Aber das geht natürlich nicht jeden Tag.
Versucht eine Strategie auszuarbeiten und diese konsequent ein paar Tage durchziehen, das klappt..
Viel Kraft und Erfolg

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von Holzkohle am 06.01.2020, 14:33 Uhr

darf ich fragen, wozu die warme Milch gedacht ist?

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von Schnecke12 am 06.01.2020, 16:06 Uhr

Hallo,

Also am Wochenende und in den Ferien darf sie natürlich auch länger wach bleiben, allerdings will sie unter garkeinen Umständen in ihr Bett. Seit ein paar Tagen aber auch nicht mehr in mein Bett. Sie will auf die Couch. Kommt sie da nicht hin, schreit sie, schlägt, wirft mir Sachen entgegen. Nach dem Essen wird Zähne geputzt, gewaschen und dann SOLL es ins Bett gehen. Dort heißt es dann, sie hat Hunger, Durst, muss Pipi, hat Bauchweh. Jeden Abend. Immer und immer wieder. Sie hört eine Gute-Nacht-Geschichte mit nur einer ruhigen Stimme. Ich habe es versucht mit Belohnungen, mit TV-Verbot. Es kommt nichts bei ihr an. Lege ich ihr eine Jeans raus, möchte sie eine Leggins, lege ich ihr eine Leggins raus, möchte sie eine Jeans. Es ist völlig egal wie ich ansetze, es bewirkt rein gar nichts. Vorhin beim einkaufen hat sie mitten im Laden geschrien, geschubst, gehauen. Einfach weil ich es abgelehnt habe mit ihr zu ihrem alten Kindergarten zu fahren.

Lg

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von Schnecke12 am 06.01.2020, 16:38 Uhr

Unser Ritual ist immer das selbe. Immer. Seit ein paar Tagen funktioniert aber einfach gar nichts mehr. Wir waren gestern im Tierpark. Nicht zur Belohnung, sondern einfach in der Hoffnung, dass sie sich austobt. Erfolglos. Sonst geht sie alleine zum Schulhof und spielt da stundenlang, aber auch danach ist es nicht besser.

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von Dezemberbaby2012 am 06.01.2020, 22:08 Uhr

Hallo,

das ist schwierig. Entweder vielleicht eine Art oppositionelles Trotzverhalten (häufig bei ADHS) oder sie hat vielleicht wirklich vor irgendetwas Angst. Mein Sohn mag z.B. zur Zeit auch nicht soooo gerne in bestimmte Räume gehen oder alleine sein, weil er vor etwas bestimmtem Angst hat. Das würde ich nochmal in einer ruhigen Minute mit ihr besprechen.

Ansonsten würde ich es wirklich mal mit einer kurzen, letzten Spielzeit zwischen Abendessen und Bettgeh-Fertigmachen versuchen.

Bei der Sache mit der Leggins versuch mal, sie in die Auswahl mit einzubeziehen, aber ihr immer grundsätzlich 2 Sachen zur Auswahl zu geben. Also nicht: „Was möchtest du anziehen?“ oder „Möchtest du die Leggins anziehen?“ Sondern: „Möchtest du die Leggins oder die Jeans anziehen?“ (oder „Möchtest Du Apfelsaft oder Orangensaft?“) Also immer Wahl zwischen A und B. Wirkt bei uns Wunder.

Gegen oppositionelles Verhalten generell hilft auch, das Kind möglichst ganz viel einzubeziehen und mit Sachen zu betrauen: Geschirrspüler ausräumen, Staubsaugen, im Laden die Butter holen lassen, Tisch decken etc. („Kannst/Schaffst du das schon....? - Oh super! Damit hilfst du mir jetzt aber gerade sehr!“) Das stärkt das Selbstvertrauen und macht es für das Kind (oftmals) nicht mehr so nötig, sich durch Opposition aufzuwerten.

Das Verhalten im Laden/der Öffentlichkeit kenne ich auch, inklusive saublöder Kommentare anderer Unbeteiligter. Da hilft nur: Augen zu und durch.
Und die kluge Weisheit nicht vergessen: „Unsere Kinder benötigen unsere Liebe am meisten, wenn sie sie scheinbar am wenigsten „verdienen“!

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von Paperlapapap am 07.01.2020, 21:01 Uhr

Hallo,
Ich kann das so gut nachvollziehen. Ich habe einen sechsjährigen Sohn bei dem vor kurzem ADHS diagnostiziert wurde.
Das mit dem Schlafen kenne ich nur zu gut denn bei ihm war das schon immer so eine Sache. Einschlaf- und Durchschlafstörungen sind leider sehr oft eine Begleiterscheinung bei ADHS.
Aktuell haben wir auch ganz viel Geschrei im Haus. Zum einen habe ich das Gefühl dass es Phasenweise stärker verläuft, zum anderen ist die ganze Weihnachtszeit für ein reizoffenes Kind auch eine große Herausforderung.
Was bei uns manchmal hilft ist bestimmte Abläufe frühzeitig in Ruhe zu besprechen und was man erwartet. Ganz wichtig sind für meinen Sohn auch plausible Begründungen.

In der Öffentlichkeit ist das natürlich oft schwer auszuhalten wenn die Bombe doch hochgeht. Ich wurde neulich auch vor dem Supermarkt angeschrien und beschimpft weil ich dem spontanen Wunsch in ein anderes Geschäft zu fahren um dort ein Spielzeug zu kaufen nicht nachgeben wollte.
Bekommt dein Kind denn eine Therapie und sind auch Medikamente angedacht?

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Re: Einschlafen wird zum Horror...

Antwort von Dezemberbaby2012 am 07.01.2020, 22:32 Uhr

Hallo,

mir ist noch eingefallen, das dir das Buch „Wackelpeter & Trotzkopf“ von Döpfner/Schürmann vielleicht weiterhelfen kann, bis die offizielle Diagnose/Therapie steht. Das ist so eine Art Elterntraining auf wissenschaftlicher Basis, mit vielen praktischen Tipps.

Liebe Grüße

Dezemberbaby

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