Hallo,
Mich interessiert, was ein 9 Monate altes Baby alles essen darf. Unser Sohn bekommt 2 milchmahlzeiten am Tag (Flasche, er wurde 7 Monate gestillt), Mittags Fleisch-Gemüse-Kartoffelbrei und zwischendurch Getreidebrei, abends auch, und dazu Wasser oder Tee. Oft zerdrücke ich ihm in den Brei eine Banane. Eine Freundin gibt ihrem Gleichaltrigen Sohn oft Obst, zB eine Erdbeere, ein Stück Apfel oder Aprikose. Ist das in Ordnung? Welches Obst außer Banane ist in dem Alter erlaubt? Ich achte sehr auf gesunde Ernährung und würde ihm gern noch etwas gutes tun, weiß nur nicht recht, womit. Kann ich zB auch mal eine Möhre raspeln und -wo auch immer- unterrühren?
Danke vorab!
Liebe Grüße
von
Rebekka786
am 18.08.2017, 10:59
Antwort auf:
Ernährung 9 Monate
Liebe „Rebekka786“,
der momentane Plan passt prima.
In dem Alter werden 2 milchhaltige Mahlzeiten empfohlen, damit die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet. Insgesamt sollen am Tag 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei im Plan enthalten sein. Das teilt sich meist auf in - wenn nicht gestillt wird - eine Flasche Milch (200-250 ml) am Morgen und eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend.
Mittags gibt es eine Portion Menü (Gemüse-Fleisch-Brei) plus gerne noch ein paar Löffelchen Obstbrei als Nachtisch.
Ausgewogen wird der Speiseplan durch 1-2 fruchtige, milchfreie Zwischenmahlzeiten: Etwas Früchte, Obst-Getreide-Brei, oder je nach Kauvermögen mal ein paar weiche Obstschnitze und was zum Knabbern (Reiswaffel, Babykeks, Hirsekringel, Babyzwieback,..) dazu. Gehen Sie hier nach den Vorlieben und auch der Reife Ihres Buben vor.
Einen Ernährungsplan als Orientierung für das erste Lebensjahr finden Sie auch hier auf unserer Internetseite: ( http://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/ )
Erhitzte Fruchtpürees und Gemüse sind im Allgemeinen besser bekömmlich als rohe Früchte/Gemüse. Durch die Hitzeeinwirkung, beim Dünsten/Kochen werden mögliche allergene Eigenschaften positiv beeinflusst, außerdem wird die Verträglichkeit der Früchte und Gemüse zusätzlich gefördert. Deshalb startet man auch üblicherweise mit erhitztem Obstmus und Gemüsebrei. Rohes Obst und Gemüse ist einfach weniger gut bekömmlich.
Wenn sich Ihr Schatz und seine Verdauung gut an die Löffelkost gewöhnt haben, und wenn erhitztes Obst und gut vertragen wird, eignet sich nun auch nach und nach rohes Obst, das Sie geschält und püriert (z.B. mit einem Stabmixer) oder fein gerieben anbieten können, z.B. im Getreide-Obst-Brei. Oder wenn Ihr Junge geübt im Kauen ist, in kleinen, weichen, reifen Stückchen.
Fangen Sie bei den unbekannten Obstsorten erst einmal in ganz kleinen Mengen an und testen Sie sich bei den Sorten am besten langsam vor: mit weichen, reifen Apfel, Banane oder auch Birne. Beobachten Sie dies einige Tage, klappt das gut, dürfen Sie bei den Sorten weitergehen. Aprikose, Nektarine, Pfirsich, Mango, Melone …je nach Jahreszeit. Testen Sie mit kleinen Mengen aus wie sie ankommen und vertragen werden.
Bananen sind ein wertvolles und beliebtes Obst. Keine Frage. Sie sind weich und süß. Das kommt gut an. Abgesehen davon, dass sie verstopfen können, sind sie auch sehr energiehaltig, Leistungssportler nutzen Bananen wie Energieriegel! Eine halbe Banane am Tag reicht deshalb aus. Oder halt nur jeden zweiten Tag eine ganze Banane geben, das kommt auch auf die Größe der Banane an.
Ich würde Ihnen eher zu abwechselnden Obstbreien raten.
Beim Gemüse würde ich noch warten und erst gegen Ende des ersten Jahres die „Rohkost“ ganz schonend und in kleinen Mengen einführen, damit es das Bäuchlein nicht belastet. Gegen etwas gedünstete Gemüsestücke wie Möhren, Kohlrabi, Zucchini etc. als Fingerfood spricht aber nichts.
Viele Spaß beim Ausprobieren und viele Grüße!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 18.08.2017