Die Liebe nach der Geburt

Die Liebe nach der Geburt

© Adobe Stock, DIDEM HIZAR

Die Geburt eines Kindes stellt erst einmal den gesamten Alltag auf den Kopf. Anfangs dreht sich alles um Ihr Baby und den Start ins gemeinsame Leben mit ihm. Sex ist da meistens das letzte, woran jungen Eltern denken.

Doch irgendwann meldet sich die Lust bestimmt wieder - bei den einen früher, bei den anderen später. Grundsätzlich gilt: Sie können miteinander schlafen, sobald beide das wollen. Wichtig ist, dass junge Mütter sich körperlich wie seelisch wohl genug dafür fühlen. Sehr oft warten Paare daher, bis die Abschlussuntersuchung sechs Wochen nach der Geburt vorbei ist - oder noch länger.

Lassen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen

Es dauert einfach eine Weile, bis beide sich auf die neue Lebenssituation eingestellt haben. Typische Geburtsverletzungen, auch ein Dammriss- oder schnitt heilen zwar normalerweise innerhalb der ersten Wochen ab. Doch bis eine Frau sich in ihrem Körper wieder rundum wohl und heimisch fühlt, kann es länger dauern. Zumal ja nach der Geburt mit dem Stillen eine weitere körperliche Umstellungsphase beginnt. Gönnen Sie sich also ruhig die Zeit, die Sie brauchen. Umso schöner ist es dann, wieder miteinander zu schlafen.

Tipp: Falls Sie bereits in den ersten Wochen nach der Geburt wieder Sex haben, ist es sehr sinnvoll, Kondome zu benutzen. Der Wochenfluss ist zwar nicht infektiös. Doch könnten umgekehrt Erreger von der Scheide her in die noch nicht ganz ausgeheilte Gebärmutter aufsteigen und dort eine Entzündung verursachen.

Tipp: Es tut Müttern gut, ihren Beckenboden im Rahmen der Rückbildungsgymnastik zu trainieren. Die Scheide nimmt innerhalb von sechs Wochen von allein ihre vorherige Form wieder an. Doch die Muskelschicht des Beckenbodens wurde durch die Schwangerschaft und Geburt sehr belastete. Sie wieder fit zu machen, beugt nicht nur späteren Problemen wie einer Gebärmuttersenkung oder Harnschwäche vor: Ein straffer Beckenboden ist auch für das Lustempfinden beim Sex sehr wichtig.

Keine Zeit: Nutzen Sie die Gelegenheit zur Liebe, die sich Ihnen bietet

Selbst wenn beide Freude am Sex haben, stellen viele Paare nach dem Baby allerdings trotzdem fest: Da hat sich was verändert! Das liegt normalerweise nicht an körperlichen Veränderungen, sondern daran, dass ihre Lebenssituation jetzt anders ist. Sie beide haben sich durch das Kind ein Stück weit gewandelt. Auch die Zeit zur freien Verfügung ist bei Eltern einfach knapper bemessen und oft macht beiden dauernde Müdigkeit zu schaffen. Da hilft es, sich von bisherigen Gewohnheiten zu verabschieden: Experimentieren Sie einfach - und nutzen Sie die Gelegenheit zur Liebe, wie sie sich bietet; etwa, wenn Ihr Baby Mittagschlaf macht und Sie beide daheim sind.

Falls es Probleme beim Sex geben sollte, etwa Schmerzen, eine sehr empfindliche Kaiserschnittnaht oder eine zu trocken Scheide (das kann hormonbedingt vorübergehend vorkommen), reden Sie doch einfach mal mit ihrer Hebamme. Sie kann Ihnen aus ihrer Erfahrung heraus sicher weiterhelfen. Das gilt auch in Sachen Verhütung. Denn die muss sein, wenn Sie nicht riskieren wollen, sehr bald wieder schwanger zu werden. Selbst Frauen, die voll stillen, können überraschend irgendwann einen Eisprung haben. Bei allen anderen setzt der Monatszyklus sowieso meistens sehr bald wieder ein.

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