Natürliche Geburtseinleitung - funktioniert das?

Natürliche Geburtseinleitung

© Adobe Stock, Jordan Edgcomb

Der große Tag ist da - und nichts tut sich. Wenn der errechnete Geburtstermin verstreicht und das Baby keine Anstalten macht, auf die Welt zu kommen, kann das an den Nerven zerren.

Medizinisch gesehen gibt es dafür zwar keinen Grund, solange Ihr Arzt oder Ihre Hebamme bestätigen, dass es Ihrem Baby gut geht. Trotzdem verlieren werdende Mütter so nah am Ziel manchmal die Geduld und fragen sich: Kann ich vielleicht auf natürlichem Weg die Wehen in Gang bringen?

Ja und nein, soll heißen: Hausmittel können die Geburt nur dann in Schwung bringen, wenn Ihr Baby tatsächlich startbereit ist. Das bedeutet, Ihr Kind liegt richtig, also mit dem Kopf tief im Becken, und der Muttermund ist geburtsbereit.

Wie wär’s mit einem Spaziergang?

Bewegung kann die Wehen in Gang bringen. Ein Spaziergang hat außerdem den Vorteil, dass er Sie ablenkt und die Stimmung hebt. Lassen Sie’s aber ruhig angehen, Sport ist jetzt nicht mehr angesagt. Tipp: Gehen Sie lieber in Begleitung los und bleiben Sie in der Nähe Ihres Zuhauses oder Autos. So sind Sie auf der sicheren Seite, falls tatsächlich Wehen einsetzen.

Die Kuschelvariante: Sex

Männliches Sperma enthält Prostaglandin. Dieses Hormon wirkt wehenanregend, zumal im Zusammenspiel mit dem Zusammenziehen der Gebärmutter beim Orgasmus. Wenn Ihnen aber ganz und gar nicht mehr nach Sex ist, dann lassen Sie’s ruhig. Denn eine Garantie, dass danach die Wehen einsetzen, gibt es nicht.

Ab in die Badewanne!

Falls Ihnen Wärme angenehm ist, gönnen Sie sich ruhig ein warmes Bad. Unmittelbar wehenfördernd ist das zwar nur, falls die Wehentätigkeit schon begonnen hat. Dann werden die Wehen im warmen Wasser oft stärker. Doch finden viele Frauen ein Bad angenehm entspannend, zumal das Wasser den schweren Bauch trägt. Und alles, was Ihnen hilft, locker zu lassen, kann auch helfen, die Geburt voran zu bringen. Wenn Sie baden, sollte übrigens jemand in der Nähe sein, falls Ihr Kreislauf mal schlapp macht. Außerdem ist Hilfe beim Ein- und Aussteigen in die/aus der Wanne sinnvoll.

Auf alle Fälle angenehm: eine Bauchmassage

Lassen Sie sich doch einfach von Ihrem Partner den Bauch in kreisenden Bewegungen massieren. Das tut gut und kann dazu führen, dass innerhalb von zwei Tagen die Wehen beginnen. Sie können den Massageeffekt verstärken, indem Sie Mandelöl mit ein paar Tropfen Zimt- Nelken oder Ingweröl kombinieren. In der Apotheke bekommen Sie reine ätherische Öle - und Tipps zur richtigen Anwendung. Sonst beraten Sie sich dazu mit Ihrer Hebamme. Manche Hebammen setzen auch die Fußreflexzonen-Massage ein, um die Wehen auf natürliche Weise in Gang zu bringen.

Bevor Sie eines der nachfolgenden Hausmittel ausprobieren, holen Sie besser erst den Rat Ihrer Hebamme ein. Das gilt auch für Teemischungen, die Wehen auslösen sollen. Ob Akupunktur oder homöopathische Mittel für Sie sinnvoll sind, können Ihnen ebenfalls eine entsprechend erfahrene Hebamme oder Ihr Arzt sagen.

Massage der Brustwarzen

Die Brustwarzen mit den Fingerspitzen kräftig zu massieren setzt das Hormon Oxytocin frei. Tatsächlich kann dies ein Zusammenziehen der Gebärmutter und so einen Start der Wehen bewirken: Die Brustwarzen werden eine halbe Stunde lang jeweils für eine Minute massiert, dann folgen zwei, drei Minuten Pause. Das können Sie selbst machen oder Ihr Partner. Allerdings sind bei vielen schwangeren Frauen die Brustwarzen sehr berührungsempfindlich. Da kann die Massage unangenehm sein - und es ist nicht Sinn der Sache, dass Sie sich verkrampfen. Wenn Sie die Massage probieren wollen, reden Sie sich ruhig erst einmal mit Ihrer Hebamme.

Und was ist mit einem selbstgemischten Wehencocktail?

Da gibt es verschiedene Rezepte, aber die wichtigste Zutat ist meistens Rizinusöl. An sich ein Abführmittel, es regt die Darmtätigkeit stark an: Das kann mit ein paar Stunden Verzögerung auch Wehen auslösen. Diesen Start auf eigene Faust zu probieren, ist auf keinen Fall sinnvoll (erst recht nicht mit einem Rezept, das auch Alkohol enthält). Zumal der Mix auch Durchfall oder Magenschmerzen auslösen kann. Sprechen Sie bitte erst mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt darüber, ob die Methode für Sie in Frage kommt und was sie überhaupt davon halten.

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