Wissenswertes rund um die Wassergeburt

Wassergeburt

© Adobe Stock, S.Kobold

Ihr Kind im Wasser zur Welt zu bringen, kann ein wunderbares Erlebnis sein. Vorausgesetzt, Sie fühlen sich dabei wohl und es spricht medizinisch nichts dagegen.

Längst ist eine Geburt im Wasser keine alternative Geburtsform mehr, sondern eine von vielen möglichen Entbindungsformen. Noch dazu eine besonders gute. In einer großen Studie mit über 1.000 Wassergeburten konnte das Krankenhaus in Bensberg nachweisen: Schmerzmittelverbrauch, Blutverlust und Dammschnittrate waren im Wasser deutlich niedriger als bei vergleichbaren "Landgeburten". Auch waren die Geburten kürzer. Das Gewebe wird im Wasser besonders weich - dies fördert die Elastizität und schont damit gerade den Damm!

Wassergeburt - in Sachen Sicherheit kein Nachteil

Wissenschaftliche Daten über die kindliche Lungenentwicklung haben das Vorurteil eindeutig widerlegt, die Kinder könnten bei einer Geburt im Wasser ertrinken. Auch sonst steht die Wassergeburt in Sachen Sicherheit anderen Geburtsformen in nichts nach: Der Kreißsaal verfügt über eine sogenannte Telemetrie Ableitung (ein schnurloses CTG), die eine gefahrlose Überwachung ermöglicht. Viele Krankenhäuser ermöglichen heute Wassergeburten, denn eine Entbindungswanne ist aus modernen Kreißsälen nicht mehr wegzudenken.

  • Manche Krankenhäuser verlangen, dass Sie einen in der Frauenarztpraxis gemachten HIV-Test vorlegen. Das dient der Sicherheit der Hebammen. Tipp: Viele Frauen bereiten sich mit Aqua-Fitness-Kursen für Schwangere auf eine Wassergeburt vor.
  • In die Wanne können alle Frauen, die sich im Wasser wohlfühlen. Ausnahme: Hat die werdende Mutter eine PDA erhalten, ist eine Wannengeburt nicht möglich. Nicht nur deshalb ist es besser, sich nicht von vornherein darauf festzulegen. Es entscheidet sich immer während der Geburt, ob das Gebären im Wasser nun passt oder nicht. So kann es zum Beispiel sein, dass Sie in den Wehen auf einmal doch keine Lust auf das warme Wasser haben.
  • Das Schöne an der Wanne: Während der Wehenpausen können Sie sich vom Wasser tragen lassen und neue Energie schöpfen. Ein ganz entscheidender Vorteil ist jedoch, dass das Wasserbecken der Frau einen eigenen, selbstbestimmten Raum gibt. Hier kann sie sich in Ruhe auf die Abläufe ihres Körpers konzentrieren und mit ihrem Baby im Kontakt bleiben. Notwendige Untersuchungen durch die Hebamme sind jederzeit möglich. Unnötige Eingriffe von außen werden jedoch vermieden, und die Frau kann ihren eigenen Rhythmus finden.
  • Der Wechsel in die Wanne erfolgt erst kurz vor der Geburt. Denn wenn Sie zu lange im warmen Wasser liegen, laugt das den Körper sehr aus. Auch das ist allerdings von Frau zu Frau etwas unterschiedlich. In der Austreibungsphase hilft das Wasser Ihnen zu steuern, wie schnell - oder langsam - der Kopf Ihres Kindes geboren wird. Dies ist sonst nicht so einfach möglich, verringert aber Dammverletzungen oder die Notwendigkeit eines Dammschnitts erheblich.
  • Auch für Ihr Baby ist die Wassergeburt wunderbar. Der gesamte Geburtsablauf ist weniger anstrengend, da die werdende Mutter entspannter ist. So hat das Kind weniger Stress, zumal es ohne störende Einflüsse oder Eingriffe seinen Weg durch den Geburtskanal finden kann. Der Ãœbergang vom Fruchtwasser in warmes Wasser, erleichtert dem Baby den Beginn seines Erdenlebens enorm. Der natürliche Atemschutzreflex verhindert übrigens, dass Wasser in die Lunge des Kindes eindringt. Erst wenn das Gesicht des Babys mit der Luft in Berührung kommt, beginnt es zu atmen.
  • Nach der Geburt Ihres Kindes können Sie es selbst aufnehmen und in Ihre Arme schließen. Mit warmen Tüchern bedeckt, kann Ihr Kind dann auf Ihrer Brust liegend "ankommen". Auch die Plazenta (Nachgeburt) kann im Wasser geboren werden. Danach kann die frisch gebackene Mutter sich in der Wanne abduschen und fühlt sich so gleich frischer.

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