
Wenn der Kopf deines Babys geboren wird, bedeutet das eine enorme Dehnung für den Damm. Als 'Damm' wird der schmale Gewebeabschnitt zwischen Scheide und After bezeichnet.
Deine Hebamme wird versuchen, den Damm durch entsprechende Handgriffe zu schützen, wenn der Kopf durchtritt. Dennoch kann es geschehen, dass der Dammbereich einreißt. Manchmal wird auch gezielt ein kleiner Schnitt gesetzt, damit das nicht passiert.
Riss oder Schnitt werden nach der Geburt versorgt und heilen meistens gut ab. Verständlicherweise möchtest du vielleicht wissen, ob du vorbeugen kannst. Der Damm reißt, wenn das Gewebe sich nicht ausreichend dehnen kann. Und er reißt genau dort, wo er aufgrund der Dehnung nicht mehr durchblutet wird. Daher kann es helfen, den Dammbereich im letzten Schwangerschaftsmonat regelmäßig zu massieren. Das regt die Durchblutung des Gewebes an, macht es geschmeidiger und dehnfähiger.
Im Einzelfall lässt sich zwar nie sagen, ob es die Massage war, die das Einreißen verhindert hat. Aber es ist die Mühe wert, es zu versuchen - falls du das möchtest. Eine Dammmassage ist eine recht intime Sache und manchen Frauen eher unangenehm.
Einmal täglich zehn Minuten: So geht’s
- Die Dammmassage wird ab der 36. Schwangerschaftswoche einmal täglich für zehn Minuten empfohlen.
- Geeignete Öle sind zum Beispiel das Massageöl von Weleda oder von Ingeborg Stadelmann. Tipp: Lieber keine Riesenflasche kaufen, du brauchst jeweils nur ein, zwei Tropfen.
- Du kannst den Damm selbst massieren oder - falls dein Babybauch im Weg ist - deinen Partner darum bitten.
- Für die Massage setzt du dich am besten ganz bequem so hin, dass du die geöffneten Beine aufstellen kannst. Daumen, Zeige- und Mittelfinger mit ein, zwei Tropfen Öl einölen (Rechtshänderinnen nehmen die rechte Hand, Linkshänderinnen die linke).
- Dann den Daumen in den vorderen Scheidenbereich legen und mit Zeige- und Mittelfinger den äußeren Hautbereich massieren. Gehe dabei in sanft kreisenden Bewegungen vor.
- Alternativ kannst du einfach mit Daumen und Zeigefinger am Damm von einer Seite zur anderen massieren (der Daumen liegt wieder im vorderen Scheidenbereich). Tipp: Wenn du dir dazu eine Uhr vorstellst, massierst du etwa zwischen vier und acht Uhr behutsam hin und her.