Mückenstiche - was hilft am besten?

Mückenstiche - was hilft am besten?

© Adobe Stock, Vitaliy Hrabar

Wenn die Nächte lau werden, sind sie wieder unterwegs: Gemeine kleine Blutsauger, die einem so manch schönen Abend im Garten oder auf dem Balkon verderben können. Vor allem Babys und Kleinkinder tun einem dann leid.

Manchmal können die Kleinen vor lauter juckenden Mückenstichen kaum schlafen oder kratzen sich bisweilen sogar blutig - dann leiden wir Großen mit ihnen. Immer wieder werde ich von verzweifelten Eltern gefragt, was denn am besten gegen den Juckreiz hilft und ob es effektive Maßnahmen gibt, sich vor den Mücken und ihren Stichen zu schützen. Die Antwort lautet: Ja, man kann einiges tun, sowohl gegen die Plagegeister wie auch gegen die juckenden Stiche. Aber man muss auch ehrlich sagen: Ein nebenwirkungsfreies Wundermittel gibt es leider immer noch nicht.

Mücken lieben es feucht

Experten warnen bereits davor, dass die Mückenplage diesen Sommer besonders schlimm werden könnte. Schuld daran ist nicht etwa der milde Winter, wie man es immer wieder hört, sondern das extrem feuchte Klima im Frühjahr. Die ausdauernden Regenfälle der letzten Wochen haben überall kleine Biotope entstehen lassen: Pfützen und kleine Seen inmitten von Wiesen und Feldern. Hier finden Mücken die optimalen Bedingungen zur Eiablage und vermehren sich deshalb in feuchtwarmen Frühsommern besonders rasant. Viel Einfluss kann man darauf leider nicht nehmen, Sie können aber zumindest versuchen, alle vermeidbaren offenen Wasserflächen in der Nähe Ihrer Wohnung zu beseitigen, z.B. die Regentonne abzudecken oder den voll Wasser gelaufenen Sandkasten auszuleeren. Denn Stechmücken brüten tatsächlich überall, wo sie nur das kleinste stehende Gewässer finden.

Mücken orientieren sich am Geruch

Mitunter hat man auch das Gefühl, dass manche Kinder bei den Mücken besonders beliebt sind und von den Plagegeistern regelrecht "aufgefressen" werden, während andere verschont bleiben. Dieses Gefühl trügt nicht. Wie Biologen inzwischen herausgefunden haben, stechen Mücken nicht wahllos, sondern haben durchaus ihre Vorlieben. Menschen mit Blutgruppe 0 riechen für sie besser, als Menschen mit Gruppe A. B liegt irgendwo dazwischen. Das liegt daran, dass sich Mücken bei der Nahrungssuche am Geruch orientieren. Manche Stoffe, die offensichtlich Menschen mit Blutgruppe 0 besonders viel im Blut haben, ziehen sie regelrecht an. Diese werden über den Schweiß abgesondert, deshalb wirkt verschwitzte Haut besonders anziehend auf Mücken. Um Mückenattacken zu vermeiden, können Sie Ihr Kind nach dem Sport oder abends vor dem Schlafengehen kurz unter die Dusche stellen. Gegen Stiche an den Füßen und Waden, wo viele Schweißdrüsen sitzen, hilft entsprechend Füße waschen.

Wie kann man Mückenstiche vermeiden?

Für unterwegs an schönen Sommertagen oder für den Besuch im Biergarten gibt es bewährte Mückenschutzmittel, erhältlich als Spray oder Lotion. Die helfen übrigens nicht nur gegen Mücken, manche schützen auch vor Zeckenstichen. Einige Sonnencremes enthalten neben dem Lichtschutzfilter auch einen Mückenschutz, so spart man sich das doppelte Eincremen. Aber bitte Vorsicht: Mückenschutzmittel sollten nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewandt werden, dürfen nicht in die Augen gelangen oder auf gereizter Haut, also z.B. bei Sonnenbrand , aufgetragen werden. Babys und Kleinkinder schützen Sie am besten mit dünner, langärmeliger, heller Kleidung und einem Mückennetz über dem Kinderwagen oder Bettchen.

Natürlicher Mückenschutz mit Citronella und Co

Einige Duftstoffe können den Mücken sprichwörtlich den Appetit verderben. Dazu gehören die ätherischen Öle von Citronella, Lavendel, Sandelholz und Eukalyptus. Das Problem ist nur, der Duft muss sehr stark konzentriert sein, sonst wirkt er nicht. Probieren Sie Duftkerzen oder Lotionen mit diesen Ölen ruhig aus, schaden kann es nicht, vermutlich wird es gegen hartnäckige Mückenangriffe aber auch nicht wirklich helfen.

Fliegengitter - Schutz für Zuhause

Mücken sind hauptsächlich abends und nachts unterwegs. Der beste Schutz gegen nächtliche Attacken ist und bleibt das gute alte Fliegengitter am Fenster. In Gegenden mit vielen Mücken lohnt es sich, die gesamte Wohnung oder zumindest die Schlafzimmer damit auszustatten. Dann können Sie in heißen Nächten getrost die Fenster offen lassen, ohne dass die ganze Familie am nächsten Morgen zerstochen ist. Nicht empfehlenswert sind hingegen Räucherspiralen und die kleinen Plättchen, die man in die Steckdose schiebt. Sie sind zugegeben wirksam, können aber zu Schleimhautreizungen führen.

Kühlen gegen den Juckreiz

Das Schlimmste neben den unschönen roten Quaddeln ist natürlich der nervige Juckreiz. Beim Stich spritzt die Mücke ihren Speichel unter die Haut mit einem Wirkstoff, der die Eiweißgerinnung im Blut hemmt. Der bringt die körpereigene Abwehr in Form von Histamin auf den Plan, was den Juckreiz auslöst. Am besten helfen kühlende, juckreizstillende Gels aus der Apotheke und notfalls einfach das alte Hausmittel "Spucke drauf", weil auch das kurzfristig kühlt.

Mückenstiche - lästig aber harmlos

Gefährlich sind Mücken bei uns glücklicherweise nicht, ganz anders als in tropischen Gegenden, wo manche Mückenarten Krankheiten wie z.B. Malaria übertragen können. Auch das Zika-Virus , das in Afrika und Südamerika grassiert und zu Fehlbildungen bei ungeborenen Babys führen kann, wird von unseren Stechmücken nicht übertragen. Problematisch kann allenfalls eine Infektion werden, zu der es kommen kann, wenn Kinder den Stich aufkratzen und dabei Bakterien in die Wunde bringen. Also wenn’s irgendwie geht nicht kratzen, damit sich der Stich nicht entzündet. Aber das ist vor allem bei kleinen Kindern natürlich leichter gesagt als getan. Falls sich mal ein Stich entzündet hat, hilft zunächst eine Wund-Creme aus der Apotheke. In schlimmeren Fällen, wenn sich eitriges Sekret oder eine starke Schwellung bilden, sollten Sie aber bitte zu Ihrem Kinderarzt gehen, der die Wunde fachgerecht behandeln kann.

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