Babys Augenfarbe - wie lange kann sie sich verändern?

Babys Augenfarbe - wie lange kann sie sich verändern?

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Wieso hat denn unser Baby blaue Augen?, fragen sich manche Eltern verwundert. Die Frage liegt nahe, vor allem wenn Mama und Papa beide braune oder grüne Augen haben. Tatsächlich kommen in unseren Breiten fast alle Babys mit blauen Augen auf die Welt.

Ganz im Gegensatz zu südlichen Ländern, wo die meisten Kinder von Geburt an braune Augen haben. Warum das so ist und wann man relativ sicher sein kann, dass die Augen für immer blau bleiben, hat mit den Erbanlagen zu tun und insbesondere mit dem Phänomen der "Pigmentierung".

Wie entsteht die Farbe der Augen?

Die Farbe der Augen wird durch den Stoff Melanin bestimmt. Er lagert sich in der Regenbogenhaut ein, besser bekannt unter dem Namen Iris, und schützt auf diese Weise das Auge vor Sonneneinstrahlung. Das Prinzip ist ähnlich wie bei der Farbe der Haut: Auch hier sorgt eine starke Pigmentierung für einen guten UV-Schutz. Zum Zeitpunkt der Geburt haben Babys Augen praktisch noch keine Pigmentierung, denn in Mamas Bauch war es dunkel und ein Lichtschutz entsprechend nicht notwendig. Erst im Laufe der nächsten Wochen und Monate wird mehr oder weniger viel Melanin in der Regenbogenhaut eingelagert, und langsam bildet sich die endgültige Augenfarbe heraus: Blau und grau bei ganz wenig Pigmentierung, grün bei etwas mehr und braun bei vielen Pigmenten. Bis dieser Prozess abgeschlossen ist, ist nicht nur Babys Haut sondern auch seine Augen ganz besonders lichtempfindlich und müssen entsprechend geschützt werden.

Übrigens sind Babyaugen strenggenommen ebenso wenig himmelblau, wie Wasser blau ist. Diese optische Täuschung entsteht durch die Spiegelung des Lichtes in der Iris, da aufgrund der fehlenden Pigmentierung die Lichtwellen noch fast vollständig zurückgeworfen werden.

Die Augenfarbe liegt in den Genen

Welche Augenfarbe Ihr Kind einmal bekommt, wird von den Genen bestimmt, und zwar gleichermaßen von den mütterlichen wie den väterlichen Erbanlagen. Dunkle Augen vererben sich dominant, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich Papas braune Augen gegenüber Mamas hellblauen durchsetzen. Doch die Vererbungsregeln sind nicht so einfach, wie das jetzt klingt, und von den Genetikern noch immer nicht völlig entschlüsselt. Denn auch die vorherigen Generationen wie z.B. die Großeltern mischen noch kräftig mit, sodass es durchaus möglich ist, dass ein Baby blaue Augen behält, selbst wenn beide Eltern dunkelbraune Augen haben. Also verdächtigen Sie bitte nicht den armen Postboten.

Bleiben Babys Augen blau?

In den meisten Fällen bildet sich die endgültige Farbe der Augen bereits in den ersten sechs Monaten heraus. Mit etwa 18 Monaten können Sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Augen Ihres Kindes so bleiben. Allerdings kommt es in seltenen Fällen vor, dass sich die Augenfarbe auch später noch verändert, insbesondere bei grünblauen oder graublauen Augen. Und: im Laufe des Lebens lässt die Pigmentierung irgendwann wieder nach, sodass die Augen bei älteren Menschen wieder heller werden.

Einen Anhaltspunkt für Eltern kann man aber nennen: Je dunkler Babys Augen bei der Geburt sind, desto sicherer erfolgt eine Färbung zu braun hin und desto früher setzt diese Färbung vermutlich ein. Auch kleine braune Sprenkel in blauen Augen deuten auf eine baldige Braunfärbung hin. Babys mit dunkler Haut und dunklen Haaren werden meistens schon mit dunkelgrauen oder braunen Augen geboren, wobei aber auch bei ihnen die Augenfarbe im Laufe der ersten Monate noch dunkler wird.

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