Flugreise mit Baby - so geht’s stressfrei

Flugreise mit Baby - so geht’s stressfrei

© Adobe Stock, Tomsickova

Sommerzeit ist bei uns ja leider noch keine Garantie für schönes Wetter, deshalb zieht es viele Familien für die Ferien weiter weg in die Ferne. Bevor man dann mit einem Baby oder Kleinkind zehn Stunden oder länger im Auto sitzt, ist Fliegen meist die stressfreiere Variante.

Allerdings sollte man schon auf das eine oder andere achten, damit ein Flug mit Baby oder Kleinkind nicht zur Tortur für alle Beteiligten wird. Vom gesundheitlichen Standpunkt gibt es gegen das Fliegen nichts einzuwenden, vorausgesetzt das Kind ist älter als drei Monate und gesund. Ganz kleinen Säuglingen sollte man den ungewohnten Stress einer Flugreise wenn irgend möglich noch nicht zumuten.

Zu Anfang: lieber nicht so weit weg!

Klar gibt es auch richtige Reisekinder, die vom ungewohnten Trubel total fasziniert sind und beim Fliegen so brav sind wie sonst nie. Aber rechnen Sie sicherheitshalber nicht damit. Solange Sie nicht wissen, wie Ihr Kind mit so einer anstrengenden Veränderung zurechtkommt, sollten Sie ihm - und auch sich selber - keine allzu langen Flugzeiten zumuten. Ist eine lange Flugreise unvermeidlich, dann buchen Sie am besten einen Nachtflug. Auch bei der Wahl des Urlaubszieles sollten Sie vorsichtig sein: Babys und Kleinkinder vertragen extreme Temperaturen und vor allem feuchttropische Hitze meistens nicht besonders gut. Urlaubsziele, an denen besondere Krankheitsrisiken bestehen und für die man spezielle Impfungen benötigt, sind ebenfalls mit kleinen Kindern nicht empfehlenswert. Und eine größere Zeitverschiebung kann die ersten Tage am Urlaubsort sehr stressig werden lassen.

Buchen Sie rechtzeitig

Die meisten Airlines bieten für Familien mit Kindern besondere Annehmlichkeiten an. So bekommen Eltern mit Babys normalerweise die Plätze in der ersten Reihe mit viel Fußraum und der Möglichkeit, ein Babybettchen einzuhängen. Doch gerade zu Ferienbeginn sind diese begehrten Sitzplätze schnell vergeben. Deshalb rechtzeitig reservieren! Nachdem man mit kleinen Kindern immer eine Menge Zeug dabei hat, sollten Sie vor der Buchung sorgfältig überprüfen, wie viel Freigepäck Sie mitnehmen dürfen. Die meisten Fluggesellschaften erlauben auch für Kleinkinder ein Gepäckstück, doch gerade bei den Billigairlines ist das nicht selbstverständlich. Aber: Dinge wie Windeln, Feuchttücher, etc. kann man fast überall auch vor Ort kaufen. Bei vielen Fluggesellschaften darf man inzwischen den Buggy oder Kinderwagen mit zum Gate nehmen und dann direkt beim Einstieg am Flugzeug abgeben. Allerdings leider nicht bei allen. Auch das sollten Sie vorher klären.

Das Wichtigste ins Handgepäck

Packen Sie für Ihr Kind eine Tasche mit einer Grundausstattung fürs Flugzeug: Ausreichend Essen und Getränke für den Flug, falls nötig Medikamente, eine Garnitur zum Umziehen, genügend Windeln und Wickelzeug, etwas zum Spielen. Und nicht vergessen: Schnuller und Lieblingskuscheltier! So sind sie für alle Eventualitäten gewappnet, falls der Flug doch etwas länger dauert oder ein Koffer verloren geht. Denken Sie auch an den Reisepass für Ihr Kind. Schon seit einigen Jahren dürfen auch die ganz Kleinen ins Ausland nur mit gültigem Ausweis mit Lichtbild (!) reisen.

Druckausgleich - so vermeiden Sie Ohrenschmerzen

Auch wir Erwachsenen kennen das Problem: Bei Start und Landung - oder auch zwischendurch bei leichtem Druckabfall - gehen einem die Ohren zu. Bekommt man das Druckgefühl nicht wieder weg, kann das ziemlich unangenehm werden. Häufiges Schlucken hilft, den Druck wieder auszugleichen. Größeren Kindern können Sie ein Lutschbonbon oder einen Kaugummi anbieten. Bei Babys ist es am besten, Ihnen für Start und Landung ein Fläschchen zugeben, an dem sie in diesem Fall gerne etwas ausdauernder herumnuckeln dürfen.

Problem Flüssigkeiten - was darf mit an Bord?

Was gleich zur nächsten Frage führt: Darf man Babynahrung mit an Bord nehmen? Offiziell sind ja nur geringe Mengen an Flüssigkeit (verpackt in 100ml Fläschchen und insgesamt nicht mehr als 1 Liter) in der Kabine des Flugzeuges erlaubt, der Rest muss ins Gepäck. Für Eltern mit Babys und Kleinkindern machen die Fluggesellschaften aber eine Ausnahme. Sie dürfen den Bedarf an abgekochtem Wasser, Milch oder Saft für die Zeit des Fluges mitnehmen. Kalkulieren Sie hier sicherheitshalber großzügig, sonst brüllt Ihr Kind am Ende vor Hunger das ganze Flugzeug zusammen, falls es zu unvorhergesehenen Verspätungen kommt. Das gleiche gilt übrigens für Arzneimittel: Auch diese dürfen Sie vorschriftsmäßig verpackt mit ins Flugzeug nehmen. Brauchen Sie oder Ihr Kind besondere Medikamente, ist es empfehlenswert, eine Bestätigung von Ihrem Arzt mitzuführen.

Nützliches Utensil beim Fliegen: Nasenspray

Schnupfen ist der gefürchtete Feind beim Fliegen. Denn wenn aufgrund einer verstopften Nase die Tubenkanäle zum Ohr hin dicht sind, gelingt kein Druckausgleich und das führt dann unweigerlich zu Ohrenschmerzen. Deshalb ist bei Fliegen mit Erkältung der Gebrauch eines abschwellenden Nasensprays sehr empfehlenswert, und zwar für Babys wie für große Schnupfennasen. Ansonsten gilt: Eine Erkältung ist noch kein Grund, eine Reise abzusagen. Falls Ihr Kind aber Fieber bekommt, gehen Sie bitte vor der Abreise zum Kinderarzt. Der kann am besten beurteilen, ob das einfach nur "Reisefieber" ist - also an der Aufregung liegt - oder ob es einen schlimmeren Infekt ausbrütet. In letzterem Fall sollten Sie die Reise dann lieber verschieben.

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