Linsen, die ewigen Milchprodukte, Trockenobst, Trinken,

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Linsen, die ewigen Milchprodukte, Trockenobst, Trinken,

Hallo Frau Neumann, erst Mal ein grosses Kompliment an Sie, ich hole mir gerne Anregungen aus Ihrem Forum und mag besonders gerne Ihre stets ausfuehrlichen und netten Antworten! Ich wohne als Deutsche in Italien, daher bekommt meine Kleine (1 Jahr alt) sowohl zu Mittag als auch zu Abend warmes Essen, mit sehr viel Gemuese, auch bereits Linsen, die sie wunderbar vertraegt, aber eher weniger Fleisch, das macht den Stuhlgang eher hart. Ist 3 Mal die Woche Fleisch und Prosciutto Cotto ok? Oder braucht sie mehr Eisen? Koennen die Linsen, wenn ich sie nicht vermixe, ihren Darm reizen? Wir fuettern auch, wie es in Italien so ueblich ist, seit Monaten schon Joghurt und Frischkaese (Ricotta, Crescenza, ...). Parmesan habe ich vermieden, die Italiener streuen dies bereits auf jedes Essen auch von den Kleinsten, und nach langem Ueberlegen habe ich mich fuer Olivenoel entschieden (das bekommen wir von Freunden, die die Oliven selbst zur Presse bringen). Ich bin immer noch etwas unsicher wegen der Milchprodukte. Ab wann waere denn Parmesan in Ordnung? Wie viel Gramm ersetzen denn hier 100 ml Milch? Und muesste man Butter eig. auch unter die Milchprodukte zaehlen? Ist Quark wirklich so schrecklich wie man hoert? Sie trinkt so wenig, daher mogele ich immer etwas Wasser in ihre Milch. Gibt es fuer Schorlen Alternativen zu Apfelsaft, den ich fuer Kinder hier nur mit Rohrzucker gesuesst finde? Ist selbst gepresster (Blut)orangensaft denn schon in Ordnung? Fencheltee trinkt sie etwas, aber nicht wirklich viel. Heute habe ich Birnensaft fuer Kinder versucht, aber der ist leider auch gezuckert. Und da die Weihnachtszeit eintrifft: darf die Kleine schon von Trockenobst naschen, auch wenn dies nicht Bio ist? (Datteln, Feigen etc.) Ich mache mir wahrscheinlich viel zu viele Gedanken, aber je mehr ich weiss, desto unsicherer werde ich. Ich hoffe also auf Ihren Rat und danke Ihnen bereits schon im Voraus herzlich Katja

von mammakram am 28.11.2014, 23:19



Antwort auf: Linsen, die ewigen Milchprodukte, Trockenobst, Trinken,

Hallo Katja vielen Dank für dein nettes Feedback. Mit Beginn des 2. Lj kannst du deiner Tochter jetzt das zum Essen geben, was du für gut und richtig hältst. Orientiere dich dabei ruhig an deinem eigenen Geschmack und zusätzlich kannst du auch landestypische Lebensmittel/Gerichte anbieten, die deiner Kleinen vielleicht auch schmecken. Was sie mag, das was sie schliesslich immer wieder haben möchte, das verträgt* sie auch. Parmesan könntest du testen. Die Essmenge ist eher minimal, da er wegen seinem sehr kräftigen Geschmack im Kleinkindessen mehr als Gewürz denn als Nahrungsmittel Verwendung finden wird. Aber der Käse hat es in sich, da er sozusagen Kuhmilch in sehr konzentrierter Form ist. 1 geh. TL geriebener Parmesan (ca 10g) enthält ca 2,5 g Fett, ca 3,5 g Eiweiß und über 130 mg Calcium. Im Vergleich dazu enthält bspw eine Scheibe (ca 30g) Gouda: 9 g Fett, ca 8 g Eiweiß, ca 250 mg Calcium. Demnach entspricht in Bezug auf den Eiweißgehalt ca 1 geh. EL Parmesan dem Gehalt einer Scheibe Schnittkäse. Butter zählt als Fett. Im Rahmen einer kuhmilcheiweißfreien Ernährung (bspw Allergie, vegane Ernährungsweise) zählt sie als Milchprodukt. Für die täglich empfohlene Milchmenge (ca 300 ml im 2. Lj) ist Butter für die Berechnung jedoch nicht relevant. Bei Quark handelt es sich um ein Milchprodukt, das bei vergleichsweise geringem Calciumgehalt einen sehr hohen Proteinanteil hat. 1 Packung (250g) Magerquark liefert ca 230mg Calcium und stolze 34 g Eiweiß. 40g Magerquark (ca 1 geh. EL) : 5 g Eiweiß, 35 g Calcium 1 EL (40g) Speisequark mit 20% Fett i.Tr.: ca 5g Eiweiß, ca 2 g Fett, ca 35 mg Ca 1 EL (40g) Speisequark mit 40% Fett i.Tr.: ca 4g Eiweiß, ca 5g Fett, ca 35 mg Ca Zum Vergleich: 250 ml Kuhmilch (3,5% Fettgehalt): 8g Fett, 8g Eiweiß, 300 mg Calcium Wenn deine Kleine ausreichend nasse Windeln hat, brauchst du sie zum Trinken nicht besonders zu animieren. Je salzhaltiger und fester die Kost, desto mehr Durst entsteht und deine Kleine wird trinken. Frisch gepresster O- Saft ist okay. Er zählt weniger als Getränk, er entspricht im Kostplan einer Portion Obst. Getrocknete Früchte sind wunderbar, auch wenn nicht "bio". Nachteil bei Trockenfrüchten ist, dass die klebrigen Früchte elider an den Zähnen hängen bleiben, so dass Trockenobst nicht ständig zwischendurch gegessen werden sollte. Eine kleine Portion pro Tag ist ausreichend. Wähle für dein Kind möglichst ungeschwefeltes Trockenobst. Geschwefeltes Trockenobst kann (!) bei empfindlichen Personen (wie bei Kindern) zu Unwohlsein oder Kopfschmerzen führen. Trockenfrüchte liefern Vitamine und Mineralstoffe, Spurenelemente, wie bspw Beta-Carotin, Eisen etcetc Also dann Grüße B.Neumann * Es gibt dann aber doch noch ein paar Kleinigkeiten bei der Ernährung von Kleinkindern zu beachten. Die Kost sollte auf jeden Fall so zubereitet sein, dass sie gut gekaut und geschluckt werden kann. Kleine Stückchen, breiige Speisen, weiche Lebensmittel, gut kaubare Kost, Kost, die in Kinderhänden gut gehalten werden kann - all das ist optimal. Alkohol und Kaffee sind tabu. Nüsse wegen der Verschluckungsgefahr ungeeignet. Fischgräten können ein Problem beim Schlucken sein. Deshalb Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Nüsse als Mus sind geeignet. So wäre es auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich und deshalb gibt es keine Empfehlung :-) Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A.) ist es ähnlich wie bei den Schwangeren: siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=23628 So auch Toxoplasmose oder Salmonellen, z.b. in bezug auf Salami, die ja ohnehin für Essanfänger viel zu würzig ist.

von Birgit Neumann am 01.12.2014



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