Hallo,
ich bin sehr verunsichert was die Ernährung von meinem Baby angeht und habe das gefühl, dass ich es vielleicht auch irgendwie falsch angehe/mache. Ich wohne im Ausland und bin so ziemlich auf mich alleine gestellt, was die Unsicherheit nicht weniger macht.
Ich habe bis 6 Monate fast voll gestillt. Danach hat mir die Kinderärztin geraten mit Fruchtsäften anzufangen und danach habe ich mit Gemüsebrei angefangen, danach Gemüse und Karoffel oder andere Erdfrüchte die es hier gibt und dann auch mal ein wenig Fleisch, Fisch mit hinein .Anfangs hat das auch einigermassen funktioniert- nur kleine Mengen aber er hat es akzeptiert, auch wenn ich keine festen Zeiten hatte, da mein Baby mittags manchmal einfach keinen Hunger hat. Zwischendurch habe ich dann auch angefangen abends den Brei zu geben, da ich mich da selber besser drum kümmern kann, weil ich arbeiten gehe bis 14Uhr.
Vor kuzem war mein Sohn auch krank und seitdem ist das Essen schwierig bis unmöglich geworden. Laut Kinderärztin soll ich Vielfalt anbieten (das war der Tipp bevor die ganzen Schwierigkeiten auftraten), also früh Milch und dann vormittags Obst oder Joghurt o.Ä. und Mittags Brei und Nachmittags nochmal einen Snack und abends Milch-Getreidebrei.
DA mein Sohn aber noch überhaupt keine Mahlzeit voll annimmt fühle ich mich mit den vielen unterscvhieldichen Zeiten und Angeboiten eher überfordert, jedes Mal gibt es Geschrei weil er nicht essen mag- auch wenn er Hunger hat- was am Ende aufs Stillen hinausläuft, weil ich ih nicht zwingen mag und auch Angst habe, dass es eher noch mehr traumatisiert. Ich habe den Gemüse Kartoffel-Fleisch brei auch schon zu unterschiedlichen Zeiten angeboten um zu sehen, ob es daran liegt, dass er mittags keinen Hunger hat sondrn eher nachmittags oder abends.
Ich weiss jetzt nicht wie ich vorhgehen soll. Weiter zu unterschiedlichen Zeiten ausprobieren? Oder wenn er mittags verweigert, dann mit den anderen Dingen versuchen weiterzumachen und einfach am nächsten Tag nochmal probieren? Oder Abends nochmal das Gemüse anbieten? Ich überlege auch, ob ich ihm Sachen geben soll, die er selbst anfassen kann, da er alles selbst halten, anfassen möchte. Was z.B; ?
Was er immer problemlos und mit Vergnügen zu sich nimmt ist Wasser zum Trinken. Oder auch Fruchtsaft wie z.B. gepresste Melone oder Mandarine (wir sind in einem afrikanischen Land).
Ich habe Angst, dass er nun zu wenig Nährstoffe bekommt, wenn er fast ausschliesslich Milch trinkt (zur Zeit sind mehr als, 3,4 Löffelchen pro Essen nicht drin, bevor das zappeln, schreien und sich wehren beginnt). Er ist zwar im Normalgewicht aber in der unteren Hälfte der Kurve.
Ich hoffe, Siez können mich aufmuntern, denn zur Zeit bin ich eher sorgengeprägt.
VG
von
snoozie_mb
am 05.08.2015, 13:59
Antwort auf:
Wie mache ich mit der Ernährung meines 7 Monate alten Babys weiter?
Liebe „snoozie_mb“,
egal ob im Inland oder Ausland, wenn Sie einfach immer auf Ihr mütterliches Bauchgefühl und auf die Signale Ihres Sohnes hören, dann können Sie gar nicht falsch machen. Ihr Kleiner zeigt Ihnen gerade deutlich, dass er mit dem „vielen“ festen Essen noch überfordert ist.
Einmal am Tag ein Gemüse-Fleischbrei, einmal ein Milchgetreidebrei und eventuell wenn er das mag, noch Obstmus bzw. Obst-Getreide-Brei sind völlig ausreichend. Ansonsten einfach nur Milch nach Bedarf.
Bitte vermeiden Sie jeglichen Zwang. Schreien und zappeln und wehren, sollten Sie respektieren.
Wählen Sie die Zeiten so, dass Sie genug Muse haben und auch Ihr Kleiner gut ausgeschlafen und fit genug für den Löffel ist.
Konzentrieren Sie sich lieber auf ein bis zwei Mahlzeiten und bleiben Sie da konsequent dabei.
Bedenken Sie, jedes Lebensmittel ist für Ihren Sohn im Grunde komplett neu! Er muss alles erst kennen und mögen lernen. Neue Geschmäcker, neue Konsistenzen.. Bei manchen Lebensmittel ist es gleich Liebe auf den ersten Biss, bei anderen schließen Baby und Lebensmittel erst nach ein paar Aufeinandertreffen innige Freundschaft. Also einfach frohgemut am Ball bleiben. Dabei ist es zunächst gar nicht notwendig immer wieder neue Geschmacksrichtungen zu probieren. Reichen Sie eine Mahlzeit immer wieder mit Geduld. Einmaliges Anbieten reicht nicht aus. Das kann schon mal 10-16 Anläufe bedeuten. Das überzeugt früher oder später jedes Kind.
Auch etwas fingerfood ist eine gute Idee. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen gerne mal etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Auch wenn er davon zunächst wenig isst, die Menge wird mit der Zeit mehr werden.
Wichtig: setzten Sie sich ihm mit an den gemeinsamen Esstisch. Ohne Ablenkungen und mit Zeit fürs Essen. Leben Sie Ihrem Jungen als Vorbild Freude am Essen vor. Besetzen Sie das Essen positiv. Freude und gute Vorbilder sind die besten Appetitbringer.
Noch eine Anmerkung: Etwas Wasser als zusätzlich Flüssigkeit ist ok. Achten Sie aber sonst darauf, dass Ihr Junge nicht zu viel Wasser oder Säfte trinkt. Das füllt den Bauch recht schnell und dann ist kein Platz mehr für die richtigen Mahlzeiten.
Bezüglich der Versorgung müssen Sie keine Angst haben oder sich Sorgen machen. Ihr Kleiner holt sich über Muttermilch, das was er braucht und die Beikost ergänzt das Ganze. Versuchen etwas entspannter ans Essen zu gehen. Das überträgt sich auch auf Ihren Sohn und entspannt bestimmt die ganze Situation.
Alles Gute und viele Grüße!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 07.08.2015