Liebes Expertenteam!
Vor kurzem habe ich bei meinem vollgestillten Sohn Beikost eingeführt, weil er großes Interesse an essen zeigte. Er ist 6 Monate alt. Er hat neugierig die versch. Breie probiert, immer nur wenige Löffel. Neuerdings will er keinen Brei mehr, sondern von unseren Speisen essen! Ich habe schon die Hipp Baby Kekse gekauft, die mümmelt er sehr gerne und das macht er auch sehr gut.
Aber er macht richtig "Stress", wenn er nichts "festes" bekommt:-(. Ich esse schon immer heimlich.
Gestern hat er ein halbes Rosinenbrötchen gegessen. Karotte aus dem Dampfgarer gab es auch schon.
Neulich hat er sich so sehr am Kaiserschmarren (zuckerfrei und vollkornmehl) verschluckt :-(
Was kann ich ihm denn gefahrlos geben? Wir essen fast immer sehr gesund, meine Sorge ist bloß, dass er sich verschlucken könnte und das ernsthafte Folgen hätte...
Er hat übrigens zwei zähnchen.
von
Irimama
am 22.06.2016, 13:55
Antwort auf:
Baby will essen :-)
Liebe „Irimama“,
toll, dass Ihr Kleiner so neugierig auf das Essen der Großen ist.
Die Einführung der festen Nahrung muss grundsätzlich nicht nach strengen Vorgaben erfolgen, sondern sollte möglichst die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen.
Es ist sinnvoll, Säuglingen im Beikostalter auch Fingerfood - also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die ein Kind mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann - anzubieten. Dadurch lernen sie zu knabbern, schmecken den puren Lebensmittelgeschmack und können sehr selbstbestimmt essen.
Gegen ungewürzte gedünstete Gemüse und ggf. zunächst gedünstete Obststücke ist nichts zu sagen. Auch Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie Lebensmittel dafür gemäß den entwickelten Fähigkeiten Ihres Babys sorgfältig aus, um ein Verschlucken mit ggf. lebensgefährlichen Folgen zu verhindern.
Meiner Meinung nach bleibt pürierte und grob-pürierte Kost mit feinen Stückchen unabhängig davon die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säuglinge eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt.
Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen.
Zusammenfassend: Wenn man als Mutter das Gefühl hat, dass der kleine Schatz durch spielerisches Erforschen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickelt, darf es im Beikostalter gerne sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen etc. geben. Zusätzlich würde ich aber Brei zufüttern, denn nur so kann ein Baby eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung und somit ausreichende Nährstoffe aufnehmen. Reichen Sie Ihrem Kleinen mal einen Löffel oder streichen Sie den Brei auf sein Fingerchen. Wenn er aktiv am Essen teilhaben darf, klappt es bestimmt auch wieder mit dem Brei.
Viele liebe Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 22.06.2016