Liebe Frau Plath,
meine Tochter ist nun 6,5 Monate alt, war noch nie die große Esserin, nimmt aber zum Glück trotzdem gemäß ihrer Perzentilkurve zu.
Nun ist es seit einiger Zeit so, dass sie die Flasche auf dem Arm komplett verweigert und das Füttern nur noch geht, wenn sie unterm Spielebogen oder im Bett liegen und nebenher spielen oder turnen kann.
Wir haben auch mit Brei begonnen und nach den ersten Versuchen (da hat sie noch immer den Mund aufgemacht und richtig danach geschnappt) habe ich nun den Eindruck, dass sie das Interesse am Essen verloren hat.
Egal ob Maxicosi, Arm oder Hochstuhl, nach wenigen Löffelchen windet sie sich weg oder fängt zu weinen an. Allerdings scheint es nicht am Geschmack zu liegen, denn ich habe probiert, ob sie im Liegen essen würde: das tut sie- wenn sie nebenher spielen kann.
Da aber Brei essen und Liegen keine so gute Kombi ist, weiß ich nicht wie ich weiter vorgehen soll, um meine Tochter ein bißchen zum essen zu animieren.
Es ist ja auf Dauer auch keine Idee, dass ich plötzlich ein ganzes Kasperltheater aufbauen muss...
Vielleicht haben Sie ienen Rat für mich?
Viele Grüße,
Manati
von
Manati
am 12.11.2015, 13:42
Antwort auf:
Baby gelangweilt vom Essen haben sie einen Rat?
Liebe Manati,
da kann ich Ihnen zustimmen, auf Dauer ist das auch keine Lösung nur mit Kasperltheater zu essen. Und im Liegen zu essen, ist in der tat nicht empfehlenswert.
Manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen. Oder auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen/die Milch zu warm oder zu kalt, hat Ihr Mädchen sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihre Kleine diese Erfahrung vergessen hat.
Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld schaffen, Ihre Kleine ans feste Essen heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen.
Mein Tipp, gehen Sie mal in eine ganz "neue Atmosphäre" über. Anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim (Flasch)Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen
Bedienen Sie nicht weiter diese Schiene mit den Bespaßungen. Sonst verfestigt sich das immer weiter. Sprechen Sie mit Ihrem Mädchen, sagen Sie ihr ruhig aber bestimmt, dass es jetzt Essen gibt.
Achten Sie darauf, dass der Abstand zur vorherigen Mahlzeit groß genug ist, damit auch ausreichend Hunger vorhanden ist.
Gehen Sie mit Ruhe und Bestimmtheit ans Essen. Bieten Sie einfach gar nicht diese Ablenkungsmöglichkeiten an. Es kann sein, dass es einige Tage für „Protest“ sorgt. Ich bin mir aber sicher, Ihr Schatz kann es mit Ihrer Hilfe lernen sich ganz aufs Essen einzulassen.
Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich bald alles entspannt.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 13.11.2015