Liebe Biggi,
nochmals habe ich eine Frage:
Ich stille meine Tochter (3,5 Monate) voll. Ist es sinnvoll sie abends gegen 22.00 Uhr nochmal zu wecken, damit sie nochmal trinkt um dann etwas länger in der Nacht durchzuhalten ? Meistens trinkt sie zwischen 19.00 und 20.00 Uhr und schläft dann fest ein. Danach kommt sie dann aber schon zwischen 0.00 und 1.00 Uhr nachts wieder und hat Hunger, gerade dann, wenn ich erst kurz zur Ruhe gefunden habe.
Ist es sinnvoll vielleicht schon die letzte Mahlzeit auf Flaschennahrung umzustellen, damit sie etwas länger als 3-4 Stunden durchhält ?
Da ich noch einen 5 Jahre alten Sohn habe der mich auch voll beansprucht, würde ich ganz gerne wenigstens mal 4-5 Stunden am Stück schlafen, oder ist das zuviel verlangt ??
Vielen Dank im voraus für Deine Hilfe
LLLiebe Grüße Anja
Mitglied inaktiv - 21.11.2001, 20:14
Antwort auf:
Wecken zur letzten Mahlzeit ?
?
Liebe Anja,
das Schlafverhalten des Kindes hängt nicht davon ab, wie voll sein Bauch ist. Wenn das so wäre, dann dürfte es kein voll gestilltes Baby geben, das länger als ein bis maximal zwei Stunden schläft, denn Muttermilch braucht etwa 60 bis 90 Minuten um verdaut zu werden. Ebenso dürfte es kein Kind geben, das künstliche Säuglingsnahrung erhält und nachts alle zwei bis drei Stunden aufwacht.
Wenn dein Kind bereits eine so lange Schlafphase hat (immerhin fünf Stunden, das ist laut der Definition schon fast durchschlafen, denn sechs Stunden ununterbrochener Schlaf wird als „durchschlafen" definiert), dann wird es dir auch wenig helfen, am Abend eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung zu geben. Studien haben ohnehin ergeben, dass die Einführung von künstlicher Säuglingsnahrung oder Brei am Abend, das Schlafverhalten von vier Monate alten Babys nicht positiv beeinflusst.
Es ist ja auch nicht so, dass dein Kind nur kurz schläft, sondern vielmehr so, dass Du anscheinend deutlich später als dein Kind ins Bett gehst und deshalb euer Schlafrhythmus nicht synchron verläuft. Vielleicht kannst du ja auch etwas früher ins Bett gehen und so die erste Schlafphase deiner Tochter besser ausnutzen.
Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger.
Sicher ist die Zeit mit einem kleinen Baby oft anstrengend, doch letztlich ist es doch nur eine recht kurze Zeitspanne in unserem Leben und es wird nicht ewig so bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.11.2001