Liebe Biggi, ich habe Dir bereits am 02.02. unter gleichem Betreff geschrieben und bedanke mich nachträglich vielmals für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Nun ist einige Zeit vergangen und ich bräuchte nun nochmals Deinen Rat. Mein Sohn ist nun 16.5 Monate alt. Du hattest mir geraten, dass nächtliche Stillen zu reduzieren, indem ich selbst bei meinem Sohn bleibe und ihm beistehe. Dies wollte ich dann auch so machen, aber dann hat es sich zufällig anders ergeben. Es war wieder eine furchtbare Nacht und ich bin mehr oder weniger aus dem Schlafzimmer „geflüchtet“, da ich wahnsinnige Kopfschmerzen hatte und einfach mal für 1 Stündchen nachts meine Ruhe haben wollte. Und dann bin ich auf der Couch eingeschlafen und war 4 Stunden weg. Ich dachte, oh je, mein armer Mann, er muss wohl eine harte Nacht gehabt haben. Aber oh Wunder, dem war gar nicht so, er kam super zurecht und konnte unseren Sohn schnell beruhigen. Somit musste ich also feststellen, dass mein Sohn mich also nicht direkt vermisst, sondern dies besser akzeptiert hat als gedacht. Dann haben wir dies 10 Nächte durchgezogen, in denen ich nachts nach einmal oder höchstens zweimal Stillen für 5 bis max. 6 Stunden verschwand. Diese Nächte waren für mich sehr erholsam. Mein Mann kam auch gut zurecht und ich hatte den Eindruck, dass es meinem Sohn auch gut tat und er es mir überhaupt nicht übel nahm. Lediglich morgens musste er dann einiges nachholen und in kurzen Abständen 2-3 mal gestillt werden. Nach einiger Zeit schlief ich dann aber wieder öfter im Schlafzimmer und jetzt sind wir wieder an einem Punkt, wo sich das nächtliche Stillen wieder sehr häuft. Würden Sie nun doch so vorgehen, dass ich selbst nun bei meinem Sohn bleiben soll und ihn begleite, ihn aber für 5-6 Stunden nicht mehr stille? Mein Sohn hat grundsätzlich einen sehr starken Willen und befindet sich gerade in einer sehr impulsiven Phase, wo er sich über viele Kleinigkeiten sehr ärgert. Er wird wahrscheinlich toben, bis er völlig erschöpft ist und ich habe wirklich Angst, dies mit ihm durchzustehen. Und er kann auch noch nicht selbständig laufen, er ist diesbezüglich etwas langsamer in der Entwicklung, aber seit einigen Tagen liebt er das Laufen an der Hand. Nun frage ich mich mal wieder, ob es der richtige Zeitpunkt ist für den behutsamen Abstillprozess oder ob ich vielleicht doch nicht warten sollte, bis er ca. 18 Monate alt ist und laufen kann. Aber da Kinder ja ständig Phasen haben (Zahnen, Laufen lernen,…) würde ja evtl. nie bzw. nicht so schnell der richtige Zeitpunkt kommen. Tagsüber sind wir immer noch bei 3 x stillen, 1 x vormittags und 2 x nachmittags. Wir schaffen es nicht, dies zu reduzieren, obwohl mein Sohn ein wirklich guter Esser ist. Er braucht wohl einfach dieses Nähegefühl bzw. viel Sicherheit. Wenn er stundenweise bei Oma und Opa ist, klappt es super ohne Stillen, aber er holt dann alles nach, wenn ich wieder bei ihm bin, dann wird eben nachmittags oder abends öfters gestillt. Wenn wir bei jemand anderem eingeladen sind, muss ich ihn auch immer sofort stillen und öfters, da er sich in ungewohntem Umfeld auch total unsicher fühlt. Ablenkung funktioniert nur teilweise, er vergisst deswegen nicht, dass er gestillt werden wollte. Grundsätzlich macht es mir derzeit tagsüber nichts aus, ihn zu stillen. Aber irgendwann kommt das Frühjahr und der Sommer und ich möchte ihn nicht gerne am Spielplatz stillen müssen. Ich weiß, es ist der Druck von außen, dass man komisch angeschaut wird, wenn man sein Kleinkind noch stillt, aber ich mache mir darüber schon Gedanken. Ich weiß momentan auch nicht, ob wir dem Abstillprozess nachts oder eher tagsüber anfangen sollten? Vielleicht hast Du nochmals ein paar Tipps für mich, wie ich vorgehen kann? Wie bereits gesagt, möchte ich nicht sofort abstillen, aber meinen Sohn so langsam etwas von der Brust entwöhnen. Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße C.
von TinchenK am 18.03.2021, 22:09