Hallo liebe Biggi, mein Sohn kam nach einer Mekoniumaspiration direkt nach der Erstversorgung auf die Intensivstation und wurde jetzt erst mit 3,5 Wochen nach Hause entlassen. Während seines Aufenthalts habe ich zwischendurch immer wieder stillen können, ansonsten abgepumpt und die Krankenschwestern haben mit anfangs Magensonde und später mit Flasche gefüttert. Einen Schnuller gab es auch stets zum Schlafen. Nun ist er zwei Tage zuhause und ich stille ihn nahezu pausenlos. Er trinkt eine normale Zeit lang, dockt dann ab und keine zwei Minuten verlangt er bereits wieder und trinkt dann auch. Meine Hebamme findet es noch normal, sie sagt sogar nach so einer Tortur hat sie selten einen Säugling erlebt, der so prima andockt und trinkt, ich bin aber am Limit. Ich finde aber auch, dass er es rein optisch prima macht. Es geht den ganzen Tag so, nachts etwas weniger: verlangen, andocken, normale Zeit lang trinken, schnell wieder Hunger. Dabei hat er lautes Bauchgrummeln und während des Stillens macht er auch häufig Groß in die Windel.. Die Windeln sind "nur" normal gefüllt. Ist das schon eine Saugverwirrung, weil er so oft loslässt und dann wieder was möchte oder muss er grundsätzlich das Trinken erstmal richtig lernen? Sucht er nur die Nähe? Ich weiß langsam nicht mehr weiter, die Mengen, die er dabei trinkt sind auch nicht so hoch wie man annehmen würde, es ist zeitlich nur so sehr ausgedehnt. Wie viel Zeit würden Sie uns zugestehen? Ich möchte nicht irgendwann davon völlig erschöpft enden.
von
Andromeda Morgenstern
am 27.03.2021, 18:39
Antwort auf:
Wie häufig Stillen noch normal?
Liebe Andromeda Morgenstern,
das Verhalten ist wirklich völlig in Ordnung, Dein Baby genießt Deine Nähe und die Stillbeziehnug muss sich jetzt erst einmal richtig einspielen.
Gib Dir und Deinem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben zu gewöhnen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Keine Angst, Babys bleiben nicht auf ewig so klein und anstrengend.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.03.2021
Antwort auf:
Wie häufig Stillen noch normal?
Hallo liebe Biggi, ich habe meinen Post noch einmal aufgesucht. Das Problem hat sich nicht wirklich erledigt. Ich habe eine knallharte Woche hinter mir. Mein Kind ist so dermaßen unruhig, Tag und Nacht. Mein (inzwischen) Kleinkind kommt tagsüber immer noch sehr häufig zum Stillen, isst schlecht, wenn dann am liebsten Wurst und Fleisch oder fein pürierten Babybrei und nachts ist er alle halbe Stunde wach gewesen die vergangene Woche! Ich kann bald nicht mehr, ich hab kaum noch was anderes zu tun. Er fordert die Milch so vehement ein, weint, bettelt, zieht mein Shirt hoch. 30-40 Mahlzeiten am Tag inkl. Stillen. Ich war heute beim Kinderarzt, wegen seinem Schlafen. Er ist nun angemeldet für eine stationäre Untersuchung im SPZ. Die Kinderärztin hat mir gesagt, dass ich währenddessen wohl abstillen soll, wenn er weint, nehmen ihn die Schwestern mir ab.
Für mich ist noch stillen total in Ordnung, nur nicht in dieser Frequenz. Das Schlimmste ist seine innere Unruhe. Muss man da denn wirklich abstillen? Wie argumentiere ich? Ich denke, er sucht die Nähe und hat ein Trauma von der Intensivstation plus eine Neigung zu ADHS (sein Bruder ist betroffen), aber wenn ich abstille hat er doch erst recht nicht die intensive Nähe, da er überhaupt nicht kuscheln an sich mag. Ich brauch doch eigentlich "nur" Schlaf, und ja er auch. Was ist denn nun sinnvoll? Ich verzweifel allmählich...
von
Andromeda Morgenstern
am 10.05.2022, 15:00