Hallo,
mein Kleiner ist jetzt 19 Wochen. Er wird voll gestillt, war aber noch nie ein guter Schläfer. 4 Std am Stück nachts sind schon das höchste gewesen. Doch jetzt wird sein Schlafverhalten immer schlechter. Seit ca. 3 Wochen wacht er fast alle 1-2 Std auf, wird unruhig und schreit dann auch. Mit Schnuller ist er nicht zu beruhigen, nur mit stillen oder auf den Bauch (also meinem) legen. Er fingert auch ständig im Mund rum, sodass ich denke, es liegt an den Zähnen...
Meine Frage nun, wie ich mich mit dem stillen verhalten soll. Ich weiß ja, dass er sich durch stillen beruhigen läßt, er trinkt dann auch meistens aber ich denke eher zur Beruhigung als aus wirklichem Hunger. Denn mit 5 Monaten noch nachts alle 2 Std Hunger ist doch nicht normal, oder? Man liest ja auch hier in anderen Foren bzw. beim Entwicklungskalender, dass man allmählich die Nachtmahlzeiten einschränken soll. Also sollte ich eher versuchen wenn er aufwacht nicht immer zu stillen oder doch, weil es ihn auf jedenfall beruhigt? Ich erwarte ja auch kein Durchschlafen, aber zumindest einen 4 Stundenrhythmus. Tagsüber trinkt er auch so alle 2-3 Std.
Danke
Mitglied inaktiv - 20.04.2009, 18:47
Antwort auf:
Schlafprobleme/zu häufig stillen?
Liebe Wasserfrau73,
als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder sechs Monaten.
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte und ein vier bis fünf Monate altes Baby ist in aller Regel auch noch viel zu jung für Beikost.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.04.2009
Antwort auf:
Schlafprobleme/zu häufig stillen?
Hallo.
Meine kleine ist jetzt 21 Wochen und hat genau das selbe gemacht. Denke auch das sie Zähne bekommt und hielt mich seit dem nachts auch auf trap.
Ich habe dann folgene Tipps von meiner Hebamme bekommen.
1. Mein Kind versuchen tagsüber mehr zu stillen, damit es Nachts besser gesättigt ist
2. Vor dem ins Bett legen an beide Brüste anlegen und dann noch bis zum einschlafen Erstlingsmilch hinterher, das sättigt noch mehr
3. Dreimal am Tag Kamomilla 5 Homeophatische Kügelchen gegen Zahnweh ( Gibts in der Apotheke )
Und dann noch ein Tipp von mir, versuche die ersten Stunden dein Kind in sein eigenes Bett zu legen, bis es das erste mal wach wird. Dann ins Ehebett holen. So schläft das Baby und auch du besser. So hat man auch mehr Zeit für sich. Seit dem ich das so mache schläft meine Kleine 8 Stunden am Stück von 19-03 Uhr und wenn ich sie dann ins Bett hole ist sie so froh darüber isst und schläft dann sehlenruhig bis um 06 Uhr nochmal.
Wünsche dir und deiner Familie viel Glück
Mitglied inaktiv - 20.04.2009, 19:42