Hallo Zusammen,
mein inzwischen genau 6 Monate alter Sohn bekommt seit 10 Tagen seinen ersten Brei. Ich hatte das Gefühl, er ist bereit dafür, da er u.a. großes Interesse zeigt, wenn wir am Tisch zum Essen sitzen und auch immer etwas in der Hand zum “Schlotzen“ haben möchte. Seine große Schwester ist drei Jahre alt, da schaut er immer ganz interessiert zu. Doch irgendwie klappt das alles nicht so richtig. Angefangen habe ich mit Pastinake, zwischendurch habe ich mal Karotten (ich koche selbst für ihn) probiert.. aber es ist sehr mühsam. Ich weiß, dass das viel Zeit und Geduld in Anspruch nimmt. Aber inzwischen frage ich mich, ob ich es vielleicht mal mit dem Abendbrei versuchen sollte oder einem gekauften Gläschen (die sind glaub feiner püriert - aber will er “meinen“ dann überhaupt danach noch wieder?!“) oder ob ich einfach nochmal ein, zwei Wochen pausieren sollte??
Ich fütter ihn immer dann, wenn noch eine Stunde Zeit für die nächste Stillmahlzeit wäre, damit der Hunger noch nicht sooo groß ist, dass er ungeduldig wird (ich habe auch schon versucht, erst eine Seite zu stillen.. ändert aber nichts). Die ersten zwei Minuten scheint es dann immer ganz gut zu laufen, doch dann fängt er das Meckern an, macht den Mund nicht mehr auf und schiebt so gut wie den ganzen Löffelinhalt mit der Zunge wieder aus dem Mund. Ich muss ihn fast ablenken, um am Schluss vielleicht 20 - 30g zu füttern. Das dauert aber mindestens 20 Minuten und klappt einfach nie ohne Meckern. Soll ich lieber nochmal pausieren oder was würdet ihr mir raten? Danke für eure Hilfe!!
von
einafets79
am 30.01.2018, 13:11
Antwort auf:
Erster Brei läuft nicht so richtig, warten??
Liebe „einafets79“,
das Essen vom Löffel ist eine vollkommen neue Erfahrung für ein Kind. Ihr Sohn muss sich nun mit einer neuen Füttertechnik anfreunden. Er muss das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung erlernen.
Bieten Sie Ihrem Kleinen einfach weiterhin ein paar Löffelchen Gemüse an, damit er spielerisch üben kann, das Gemüse mit der Zunge im Mund nach hinten zu schieben und abzuschlucken.
Das ist nun eine völlig neue Schlucktechnik als das Saugen und muss von Ihrem kleinen Schatz erst erlernt werden. Das wird sich im Laufe der Zeit einfach ergeben und Ihr Sohn weiß plötzlich, was er mit dem Brei im Mund machen soll. Auch mit einer größeren Menge. Sie machen es auch genau richtig, ihm ein wenig Brei auf die Fingerchen zu geben. Ein eigenes Löffelchen in die Hand kann ebenfalls spannend sein.
Üben Sie keinen Zwang aus und gehen Sie wie bisher ganz auf Ihren Kleinen ein. Auch der Abstand zur nächsten Mahlzeit ist gut.
Begegnen Sie dem Verhalten mit viel Geduld. Essen soll mit Freude verbunden sein und ohne Ablenkung gehen. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen.
Natürlich können Sie auch mal eine kleine Beikostpause machen. Gehen Sie hier ganz nach Ihrem mütterlichen Gefühl und Ihrem Sohn vor.
Probieren Sie es dann erneut, bleiben Sie erst einmal bei der Einführung des herzhaften Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei. Denn dieser liefert Ihrem Schatz viele wichtige Nährstoffe.
Sie können auch mal ein Gläschen kaufen, oder später Ihren selbstgekochten Brei mit den Gläschen kombinieren. Ganz so wie Sie und Ihr Schatz es mögen.
Ich bin mir sicher, bald wird dem Löffeln nichts mehr im Wege stehen! Oft klappt es von einem zum anderen Tag!
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen
Ulrike Kusch
von
Ulrike Kusch
am 30.01.2018