Kleinkind 14 Monate schläft nur auf dem Arm ein

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Kleinkind 14 Monate schläft nur auf dem Arm ein

Liebe Frau Simon, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um meine Fragen zu beantworten. Es geht um Folgendes: Unser kleiner Sonnenschein ist nun 14 Monate alt. Sie ist ein sehr aufgewecktes, fröhliches und schlaues kleines Mädchen. Sie erzählt schon fleißig und zaubert uns jeden Tag aufs Neue ein Lächeln auf die Lippen. Die kleine Maus ist bis zu ihrem 6 Lebensmonat immer abwechselnd auf dem Arm (tagsüber) und in ihrem Bettchen (abends) eingeschlafen. Lag sie beim Einschlafen abends in ihrem Bett, dann habe ich sie gestreichelt und ihr vorgesungen. Tagsüber auf dem Arm bin ich mit ihr durchs Schlafzimmer spaziert und habe sie sanft geschaukelt. Diese Abwechslung hat super funktioniert… BIS die ersten Zähnchen kamen. Da habe ich vermeintlich den „Fehler“ gemacht und sie abends auch auf dem Arm einschlafen lassen, weil sie plötzlich in ihrem Bettchen geweint und nicht in den Schlaf gefunden hat. Ich hatte den Eindruck, dass ihr die Körperwärme sehr gut getan hat und sie dadurch leichter einschlafen konnte. Zuvor hat die kleine Maus 4-6 Stunden am Stück durchgeschlafen (ich habe mir einen Wecker gestellt und gewartet, ob sie Trinken möchte. Ich habe bis zum 4. Monat abwechselnd gestillt und das Fläschchen gegeben.) Als die ersten Zähnchen kamen ließ sie sich plötzlich kaum noch ablegen, sodass ich sie zunächst mit auf die Couch und dann mit in unser Elternbett genommen habe. Das hat wunderbar geklappt (ich selbst genieße die Wärme und Nähe auch sooooooo sehr). Seit ein paar Wochen kann ich sie problemlos auch wieder in ihr Bettchen ablegen und dort schläft sie dann auch die gesamte Nacht (denn wir mussten mit Schrecken feststellen, dass sie im Elternbett immer näher an die Bettgitter gerutscht ist und sich davor hingesetzt hat - das war uns zu riskant). Die kleine Maus schläft also nur auf meinem Arm ein (bei meinem Mann protestiert und weint sie, wenn es ums Schlafen geht) und auch nachts, wenn sie wach wird, dann „muss“ ich sie hochnehmen und umherlaufen, bis sie wieder eingeschlafen ist. Mittlerweile ist sie natürlich ziemlich schwer und es wird für mich körperlich immer anstrengender. Manchmal ist sie nachts mehrfach und für 1-3 Stunden wach und findet selbst auf dem Arm nicht mehr so recht in den Schlaf. Es gibt aber auch Nächte, in denen sie nur 1x oder gar nicht wach wird. Jetzt meine Frage: Ist es in diesem Alter (14 Monate) noch möglich, die kleine Maus an das Einschlafen in ihrem eigenen Bett zu gewöhnen? Es geht mir nicht darum, dass ich sie ins Bettchen lege, rausgehe und sie alleine einschlafen muss. Ich würde natürlich bei ihr bleiben, ihr Händchen halten und unsere Lieder singen. Wenn ja, wie gehe ich am besten vor? Ich lese und höre immer wieder, ich solle sie in ihr Bett legen, rausgehen und nach 10 Minuten wiederkommen, sie aber nicht mehr auf den Arm nehmen, auch wenn sie schreit. DAS KANN UND WILL ICH KEINESFALLS. Schlafen soll doch etwas Schönes für sie sein und nicht mit Angst und Weinen verbunden sein. Aktuell mache ich es so: Nach unserer Abendroutine (Abendessen, Waschen, Umziehen, Zähneputzen, Kuscheln (Buch anschauen) lege ich sie in ihr Bettchen und sage, dass es jetzt Schlafenszeit ist. Ich mache ihre Spieluhr an und setze mich ans Bett. Doch dann steht sie sofort auf, läuft im Bett hin und her und wenn ich sie wieder hinlege, dann wiederholt es sich, bis sie irgendwann anfängt zu weinen. Dann nehme ich sie auf den Arm, singe und summe und versuche sie dann wieder abzulegen, was aber auch meistens nicht klappt. Also nehme ich sie wieder langsam hoch. Dann wiederhole ich es und versuche sie immer (kurz bevor sie richtig einschläft) abzulegen (manchmal auch auf unser Bett), damit sie zumindest ein bisschen das Gefühl dafür bekommt im Liegen (und eben nicht auf dem Arm) einzuschlafen. Das klappt mal mehr und mal weniger gut. Ich höre und lese oft, dass ich in der Zukunft Probleme bekommen werde und dass sie so nicht lernen wird, „alleine in ihrem Bettchen“ einzuschlafen. Ich habe bis jetzt immer darauf vertraut, dass es mit der Zeit funktionieren wird und dass wir Geduld haben müssen. Als sie sich eine Zeit lang nicht hat ablegen lassen und ich ihr die Nähe gegeben habe, hat es irgendwann ja auch wieder funktioniert. Trotzdem bin ich verunsichert und bin natürlich bereit auch etwas dafür zu verändern und mich nicht nur darauf zu verlassen, dass es sich irgendwann von selbst regelt. Daher bitte ich um Ihre Meinung. Was sagen Sie? Haben Sie Ratschläge? Herzlichen Dank und liebe Grüße

von VBJD am 02.07.2022, 13:24



Antwort auf: Kleinkind 14 Monate schläft nur auf dem Arm ein

Liebe VBJD Vielen Dank für Ihren Bericht :). Ja, Ihre Tochter kann selbstverständlich das Einschlafen im eigenen Bett noch erlernen :). Wie schnell und wie 'zuverlässig', das hängt von vielen Faktoren ab. Ich lese aus Ihren Beschreibungen sehr viel Genuss und familiäre Harmonie, was den Anspruch an die Schlafqualität anbegeht. Das, was Sie alle möchten und auch das, was keinen Platz hat. Diese Grenzen sind wichtig für sich festzustecken, um innerhalb dieser zu schauen, was in der Schlafbegleitung möglich gemacht werden kann. Und ja. Es gibt die Methode, welche einen verlässlichen Kontakt im Einschlafprozess vorgibt. Sie können diese Option durchaus ausprobieren. Beginnen Sie aber mit einer deutlich geringeren ' Abwesenheit'. Das können anfänglich nur ein paar Minuten sein. Achten Sie exakt auf die Zeit. Denn Wahrnehmung ist individuell. So können Sie feststellen, ob die Wartezeiten eher verkürzt oder nach und nach verlängert werden können. Das Prinzip ist angelehnt an die sog. Ferbermethode, die sehr umstritten war, da sie bereits für junge Säuglinge empfohlen wurde. Ein Kind über einem Jahr verfügt aber bereits über Kompetenzen, die es ihm ermöglicht, das Einschlafen so zu lernen. Allerdings modifiziert durch die persönlichen Grenzen, die jede Familie hat. Vielleicht kann es beim Einschlafen auf dem Arm, bereits den nächsten Schritt geben, z,B z.B., dass Sie nicht mehr gehen. Sondern sitzen und halten. Sagen Sie Ihrem Kind auch, dass sie da sind, dass es sich sicher fühlen darf, dass es auch überrascht sein darf, dass sich etwas verändert usw.... Ihr Kind wird Ihre Überzeugung spüren. Ich kann Ihrer Haltung nur zustimmen. Ihr Kind lernt dann, wenn es die Bereitschaft zeigt und Veränderungen annehmen kann. Daher ist ein stabiles Umfeld, eine körperliche Gesundheit und ein verlässlicher Alltag i.d.R. eine Grundvoraussetzung, um Schlafveränderungen lernen zu können. Letztendlich kann ein Kind noch so sicher sein in seinem Schlafverhalten; Schlaf ist und bleibt eines der sensibelsten Verhalten. Und- dort, wo und wie Sie sich als Familie wohl fühlen in/ bei der Schlafsituation darf alles so bleiben. Bis bald und liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 04.07.2022



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