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Geschrieben von DK-Ursel am 29.05.2023, 10:57 Uhr

ich bin eine totale Glucke

Ellert, da verstehe ich natürlich auch, daß die Sorgen anders gelagert sind, wie eben auch bei den „Sorgenkindern“, die recht viele Niederlagen und Fehlentscheidungen hinter sich haben, die wir ihnen gern ersparen würden.
Trotzdem habe ich mühsam und nur halbwegs gelernt, daß diese übermäßige „Sorge“ auch Kontrolle ist uNd daß sie der falsche Weg ist, Kindern ihr Leben zu geben.
Damals, als du Dein Kind aus der Notaufnahme holen mußtest: du hättest den Unfall nicht verhindern können, oder? Und du hast Bescheid bekommen: entweder vom Kind selbst oder vom Krankenhaus , oder?
Du hast also rein praktisch nicht anders dagestanden als wenn du auf den unsäglichen „ich bin gut angekommen“-Anrufen bestanden hättest und dich beim Ausbleiben verrückt gemacht hättest.
Ich habe gelernt, mich zu fragen, ob meine Kontrolle, entsprungen einer „Sorge“ wirklich etwas verhindert oder beschleunigt oder eben nur mein mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten meines Kindes ausdrückt .
Letzteres mag niemand gern, bei meinem “Sorgenkind“ würde der Kontakt sofort wieder eisig und noch spärlicher als er eh schon ist. Vielleicht kann ich das leichter akzeptieren, weil ich aus einem Elternhaus komme, wo wir früh für uns selbst verantwortlich sein mußten, und weil ich gleichzeitig weiß, daß ich auf solche art von „ Sorge“ selbst äußerst abweisend reagiere und zur verschlossenen Auster werde, due nichts mehr preisgibt.

Jemand schrieb in diesem Baumgeflecht:
Man liebt sich, man sorgt sich. Etc
Ja, das tun wir wohl alle. Nicht nur die, die wie eine Glucke noch über ihre erwachsenen Kinder wachen. Oder will jemand den Generationen vor uns, die der Not gehorchend Und ohne unsere techn. Hilfsmittel weitaus weniger Überwachung an den Tag legten, ihre li3be zu ihren Kindern absprechen?
Ach so, damals konnte man nicht, aber wer es eben heute kann und nicht tut, ist nicht Familie, kümmert sich nicht?
(Genau die Richtung , die such meine Freundin erlebt: im einen Land Kritik für zuviel, im anderen für zu wenig, s. meinen älteren Beitrag hier).
Lieben dann dän. Eltern, die ihre Kinder meistens gelassener loslassen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel) weniger als deutsche gluckeneltern (auch hier gibt es natürlich Ausnahmen)?
Wohl kaum. Vorsicht also mit solchen Sätzen, due irgendwie wieder nach hohem Roß klingen.
Auch wenn es mir immer noch schwerfällt! Das gebe ich, ich bin wohl auch eine eher deutsche als dänische Mutter , ist e§ für mich r7bdum sinnvoller, meinem kind zu signalisieren, daß ich ihm auch ohne meinnWirken und ohne meine kontrolle etwas zutraue. Letztendlich such vertrauen in das, was ich me8nem Kind durch die Jahre mitgegeben habe.
Wenn es als erwachsener Mensch noch nicht reisen darf, wohin es will, ohne daß ich als Mutter vor Sorge schier umkomme, habe ich irgendwie mir selbst und meinem Kind nicht das Rüstzeug mitgegeben, das es dazu befähigt.
Und mal ehrlich: wie lange habt ihr euren Eltern soviel Bescheid gegeben in Eurem Erwachsenenleben? Und hättet, habt Ihr Euch nicht gefreut, wenn nicht gar als selbstverständlich erachtet, daß sie euch ihre eigenen Erfahrungen , auch Fehler, machen ließen? Was hättet ihr gesagt, wenn sie die techn. Mittel von heute gehabt hätten und auch benutzt hätten zur Überwachung und Kontrolle, oft kaschiert als Sorge?
Oder noch anders: was würdet ihr denken, sagen, wenn euer kind sich einen Partner mit diesen kontrollveranstaltungen; gesucht hätte ?
Wir Eltern müssen erkennen, daß wir mit zunehmendem Alter die Kontrolle über unser Kind abgeben müssen, die Verantwortung für sein Leben ihm überlassen.
Und seid sicher: der Ruf nach Hilfe kommt, wenn Ihr gebraucht werdet.
Selbst in wortlosen Zeiten wußte unsere Tochter immerhin, wo wir waren und wen sie um Hilfe bitten durfte.
Aber sue wußte auch, daß sie es erstmal allein probieren durfte, ohne Eltern, die alles sehen, wissen und kommentieren oder gar eingreifen wollen.
Übrigens ist es für die eigene Gesundheit deutlich entspannter, so zu leben…und es ust eine große Freude , zuerst vielleicht sogar verwundert, festzustellen, daß das mind sehr gut allein zurechtkommt.
Und das sollte eben Anlaß zu mehr vertrauen Und Freude sein.
Aus Erfahrung schreibe ich: man kann es lernen, wenn man will. Dazu gehört eben auch due Einsicht Daß unsere Kinder als Erwachsene ihr eigenes Leben mit Erfolgen und Rückschlägen haben genau wie wir selber.
Ich übe noch, zugegeben, aber ich habe gekernt, daß sich diese Haltung für alle auszahlt.
Und ja, wir sind auch Familie. Wir lieben uns auch. Wir machen uns auch Gedanken um einander und wir helfen uns auch gegenseitig!
Wir drücken das aber nicht durch Kontrolle …darf man manchmal nicht sogar stalken sagen (dieses Tracking gehört dich wohl dazu) aus, sondern durch das Vertrauen , das dem „Kind“ sagt: du schaffst das.
P.s.: Ellert, du hast Recht. Manchmal ist es ein Tanz auf Eiern, ob man fragt oder nicht. Aber wenn man nicht dauernd fragt und nicht dauernd kontrolliert, ist so e8ne frage zwischendrin nach den wirklich wichtigen oder evtl. Beeinflußbaren Dingen nicht so lästig. Auch das läßt sich lernen.

 
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