Umweltbewusst leben: Tipps für den Alltag

Umweltbewusst leben: Tipps für den Alltag

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Beim Umweltbewusstsein klaffen Theorie und Praxis oft weit auseinander: Natürlich wissen wir meist, welche Dinge und welche Handlungen schädlich für die Umwelt sind - nur im Alltag ist die Umsetzung eines umweltfreundlichen Verhaltens häufig nicht ganz einfach.

Aber selbst wenn man nur ein paar kleine Punkte ändert, so ist auch dies schon ein Beitrag. Denn um die Natur in ihrer ganzen Vielfalt und unseren Planeten so zu erhalten, kommen wir nicht drum herum, ein höheres Umweltbewusstsein zu entwickeln. Jeder kann etwas dazu beitragen, dass unsere Kinder auch noch ein intaktes Ökosystem und die Vielfalt an Flora und Fauna genießen können. Wir haben verschiedene Tipps aufgelistet:

Beim Einkauf: Verzichten Sie auf die Plastiktüte!

Es ist bekannt: Plastiktüten sind ein Greuel, etwa acht Millionen davon sollen pro Jahr weltweit im Meer oder in der Landschaft landen. Eine riesige Umweltverschmutzung. Bitte kaufen Sie keine Plastiktüte! Gehen Sie mit Korb oder Tasche zum Einkaufen und im Notfall kaufen Sie besser noch einen Jutebeutel oder eine Papiertasche.

Insgesamt sollte man Produkte mit viel Verpackung, vor allem mit Plastikverpackung - wenn möglich - eher vermeiden. Manche Süßigkeiten sind einzeln und noch in großen Tüten verpackt, auch Obst und Gemüse liegt in Plastikschalen im Angebot oder wird in kleinen Tütchen verkauft. Greifen Sie besser zu einzelnen Früchten und zu einzelnem Gemüse, ohne diese in eine Plastiktüte zu legen. Außerdem ist natürlich neben Einwegrasierern, Plastik-Trinkhalmen, Knicklichtern und Plastik-Einweggeschirr auch der Coffee-to-go-Becher nicht umweltfreundlich. Also Hände weg davon und besser durch wiederverwendbare Produkte ersetzen.

Die beste Wahl: regionale Produkte der Saison

Generell ist natürlich der Einkauf auf dem Wochenmarkt besonders umweltfreundlich. Hier bieten Händler aus der Region ihre Ware an, die man in einer Papiertüte überreicht bekommt. Dies ist die beste Einkaufsweise für die Umwelt.

Im Supermarkt liegen dagegen häufig Äpfel aus Neuseeland, Tomaten aus den Niederlanden, Orangen aus Spanien und Weintrauben aus Südafrika - dazu mussten die Waren alle mit Flugzeug oder Schiff lange, teure Transportwege überstehen, es wurde Kerosin bzw. Diesel verbraucht, von den Emissionen ganz zu schweigen. Für den ökologischen Fußabdruck, also wie viel jeder einzelne die Umwelt belastet, ist es von Vorteil, wenn man Waren aus der Region kauft. Schauen Sie am besten auf das Etikett und entscheiden Sie sich bestenfalls für Lebensmittel entsprechend der jeweiligen Saison. Erdbeeren im Winter müssen in Treibhäusern frisch gehalten werden, dazu bedarf es viel Energie, um diese zu betreiben.

Öfter mal fleischfrei!

Fleischkonsum belastet die Umwelt - legen Sie deshalb regelmäßig in der Woche ein, zwei fleischfreie Tage ein. Tiere brauchen Futter, laut WWF benötigt man für die Produktion von 1kg Fleisch etwa 7-16 kg Futter, hauptsächlich Getreide, Soja, Hülsenfrüchten und Kartoffeln - Lebensmittel, die im Direktverzehr mehr Menschen sättigen würden. Stattdessen wird Getreide an Schlachtvieh verfüttert und die Menschen hungern, weil die Anbauflächen besetzt sind. Sage und schreibe ein Drittel der Getreideernte weltweit wird an Tiere verfüttert, die geschlachtet werden oder die Milch und Eier produzieren müssen. Dazu kommen klimaschädlichen Emissionen. Werden mehr Getreide, Gemüse, Obst etc. gegessen, schützt man mit seiner Ernährung die Umwelt.

Ohnehin sind naturbelassene Produkte, Gemüse, Früchte, Nüsse etc. zu empfehlen. Denn der Verbrauch von industriell hergestellten Lebensmitteln ist belastender für die Umwelt. Zumal alles was industriell aufwendig hergestellt wird, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Aromen enthält und somit als nicht so gesund gilt.

Greifen Sie zu Mehrwegflaschen

Es ist klar, Einweg-PET-Flaschen kauft man nur im Notfall. Eine Mehrweg-Glasflasche kann man etwa 50 Mal wieder füllen, sie hält etwa sieben Jahre. Eine Mehrweg-Plastikflasche kann ebenfalls wenigstens noch 15 Mal wiederverwendet werden. Eine Einweg-Flasche dagegen wird, wie der Name schon sagt, nur ein einziges Mal verwendet. Sie muss immer neu produziert werden und wandert dann in den Müll und vergrößert die Müllmenge. Das PET wird nicht geschmolzen und daraus entstehen auch keine neuen Flaschen.

Papier, Glas, Verpackung, Bio- und Restmüll - Mülltrennung ist gut für die Umwelt

Mülltrennung ist Ehrensache: Papiermüll und auch Glasmüll entsorgen wir selbstverständlich sauber getrennt. Das ist schließlich auch keine große Herausforderung und der Nutzen spricht für sich, mehr als 80 Prozent des Abfalls werden umgewandelt und erneut genutzt. Dagegen ist das Trennen beim Verpackungsmüll umstritten, weniger als die Hälfte der Abfälle wird wiederverwertet. Der Rest wird in Wärme und Strom umgewandelt.

Auf jeden Fall gehören Abfälle aber niemals in die Toilette, insbesondere keine Medikamente, Hygieneartikel, aber auch keine Essensabfälle. Sie gelangen ins Grundwasser und dort haben sie ganz sicher nichts zu suchen. Eine Umfrage des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE), die im Auftrag des Bundes-Forschungsministeriums durchgeführt wurde, brachte hervor, dass fast die Hälfte aller Deutschen ihre flüssigen Medikamente in der Toilette oder im Abfluss entsorgen. Sie schwimmen dann ungefiltert durchs Wasser und richten Schaden an.

In dieser Hinsicht sollte man auch schauen, dass man zu umweltfreundlichen Reinigungsmitteln greift. Viele Dinge kann man sogar mit Hausmitteln putzen, die sind meist kostengünstiger und besser für die Umwelt.

Sparen im Haushalt: Strom, Wasser, Heizung

Ein weiterer Punkt beim Umweltschutz ist das Stromsparen: In Räumen in denen man sich nicht aufhält, schaltet man das Licht aus. Geräte, die sonst im Standby-Modus laufen, werden vom Strom getrennt bzw. ausgeschalten. Hier hilft auch eine abschaltbare Steckdosenleiste. Außerdem nutzt es natürlich, wenn man alte Geräte, die oft wahre Stromfresser sind, durch neue Geräte mit einem niedrigen Energieverbrauch ersetzt.

Beim Wassersparen sind die Deutschen vorn mit dabei. Da kann mit einem bestimmten wassersparenden Aufsatz am Wasserhahn bzw. an der Dusche, einem sogenannten Perlator, der Wasserverbrauch ganz unkompliziert begrenzt werden. Aber viel Energie wird insbesondere beim Erhitzen von Wasser verbraucht, deshalb ist Duschen generell umweltfreundlicher als heiß baden.

Umweltbewusstsein lässt sich auch beim Heizen und Lüften zeigen. Der Heizkörper sollte regelmäßig entlüftet werden, damit effektiv geheizt wird. Die Heizung sollte nachts runter geregelt werden und prinzipiell sollte die Zimmertemperatur nicht höher als nötig liegen. Sonst wird Energie verschwendet.

Kleidung - überlegen Sie, was Sie wirklich brauchen

Der Kleiderkonsum in der westlichen Welt ist groß, jede Saison kommt neue Bekleidung in die Geschäfte und wird verkauft. Oft werden Pullis, Kleider, Hosen aber von Frauen und Kindern in ärmeren Ländern genäht. Die Felder mit der Baumwolle werden mit Pestiziden besprüht, die Stoffe werden nicht selten mit gesundheitsschädlichen Materialien gefärbt, Abwasser und Müll von Fabriken landen in den Flüssen. Wer Wert legt auf Umweltbewusstsein, kauft am besten keine sehr billige Kleidung. Ein gutes, hochwertiges Shirt ist besser als zehn Billig-Shirts zum Ramschpreis. Zudem achtet man dann auf Umweltsiegel am Etikett, "Fair Wear Foundation", das internationale Siegel "Global Organic Textile Standard (GOTS)" oder das Siegel "Textiles Vertrauen" bieten einen gewissen Schutz vor Schadstoffen. Eine andere Möglichkeit ist, Kleidung und auch alle anderen Dinge und Geräte nicht vorschnell wegzuwerfen, wenn sie defekt sind. Reparieren, stopfen, ausbessern oder für eine andere Nutzung umfunktionieren - das gehört ebenfalls zu einem umweltbewussten Umgang im Alltag.

Schauen Sie auch bei Holzmöbeln auf die Herkunft. Tropenhölzer sind ein No-Go! Wer für seine Terrasse oder den Balkon Teak-Möbel einkauft, denkt nicht an unsere Umwelt. Stattdessen kauft man besser Möbel, die aus heimischen Hölzern und nachhaltiger Bewirtschaftung kommen.

Zu Fuß oder Radfahren - eine umweltschonende Alternative zum Auto

Bei Flugreisen wird die größte Menge an CO2 ausgestoßen und viel Kerosin verbraucht. Verzichtet man der Umwelt zuliebe auf Flüge vor allem auf lange Flüge leistet man auch einen Beitrag. Aber dies gilt genauso im Kleinen: Öfter mal das Auto stehen lassen und das Rad nehmen oder zu Fuß gehen, so wird die Umwelt geschont. Andere fahren längere Strecken lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem Sharing-Model - dies hat ebenso weniger schädliche Auswirkungen auf unsere Natur.

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