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Syntocinon - bitte nicht!

Thema: Syntocinon - bitte nicht!

Hallo, kürzlich hatte hier jemand danach gefragt, aber der Beitrag ist nach hinten gerutscht, deshalb noch mal hier, vielleicht liest die Betroffene es ja noch! Das "milchflussfördernde" Medikament, nach welchem gefragt wurde, ist nichts anderes als synthetisches Oxytocin. Dieses Hormon bildet der Körper während der Schwangerschaft und Stillzeit und unter anderem sorgt es dafür, dass die Milch fliesst. Unter ganz bestimmten Umständen KANN so ein Spray helfen, den Milchflussreflex anzuregen, ABER öfter als nur ein- oder zweimal darf man es nicht verwenden, sonst erzielt man genau den gegenteiligen Effekt! Der so künstlich erhöhte Hormonspiegel gaukelt dem Körper nämlich vor, es sei genügend Oxytocin da und er hört auf, selbst welches zu produzieren. Und schon ist der Hormonhaushalt völlig durcheinander und die Milch fliesst erst recht nicht. Besser sind andere Methoden, den Milchfluss anzuregen: ganz oft Hautkontakt mit dem Baby, viel kuscheln, oft anlegen, Wärme auf die Brust vor dem Anlegen, im Liegen stillen, das Baby tagsüber viel tragen, ganz oft zusammen mit dem Baby schlafen.... LG Kirsten

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 11:21



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Ich danke Dir für dein Schreiben. Ich hänge mich zur Zeit an fast alles, was mir helfen könnte. Leider ist es noch nicht besser geworden. Ich bin am überlegen, ob sich der Stress noch lange lohnt oder ob ich aufgeben soll. Ich trage ihn sehr oft im Tragetuch, trinke Malzbier in Massen und wärme die Brust vor dem anlegen. Er schreit und schreit. Dann wieder gibt es Lichtblicke, wo er ohne Probleme trinkt. Leider ist nach ein paar Minuten Schluss, da ich wohl nicht mehr genug Milch produziere *schnief*. Auch das Stillen im liegen versuche ich immer, aber was machst Du wenn er den Kopf wegdreht und plärrt? Sorry wenn ich mich hier ausheule. Ich MÖCHTE doch Stillen!!

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 13:39



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das kenn ich auch, dass sie trinkt und obwohl ich den milchspendereflex hatte, nur kurz milch kommt. ich hab das meistens wenn ich abendschule hatte und emma flaschl getrunken hat. ich glaub dann kommt sie mit der trinktechnik nicht klar. ich leg sie dann oft im halbschlaf an und lass sie einfang an der brust einschlafen und zutzeln. wenn sie so vor sich hin nuckelt setzt etwa alle viertel stund, 20 min der milchspendereflex ein, dann trinkt sie wieder und schläft wieder ein. und wenn garnichts hilft nehm ich ihr für ne weile den zutz (schnuller) weg. irgendwie erledigt sich das dann von selbst. übermäßig viel milch hab ich auch nicht, weil sie meistens nur im 4-5 stunden takt trinken will. nachts schläft sie sogar bis zu 8 stunden durch.

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 18:46



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Wie reagiert dein Söhnchen denn, wenn nach ein paar Minuten Schluß ist? Könnte es sein, dass er einfach ein schneller Trinker ist? Nimmt er denn normal zu? Für mich klingt es nicht wirklich so, als würdest du zu wenig Milch produzieren. Dafür gibt es nur zwei zuverlässige Anzeichen: Wenn das Baby nicht normal zunimmt (das passiert in Phasen und kann mal mehr und mal weniger sein, man sollte es also über einen gewissen Zeitraum beobachten, wenn es mal nur wenig ist) und wenn nicht genügen nasse Windeln produziert werden (6-8 am Tag). Könnte es sein, dass dein Sohn einfach sehr reizoffen ist und vielleicht mit dem Schreien einfach Stress abbaut? Mein Sohn hat quasi immer geschrien, wenn er nicht im Tragetuch oder an der Brust war (hat jedoch ab ca. 8-10 Wochen nur noch etwa 3 Minuten pro Brust getrunken, einfach weil er so schnell fertig war) und es hatte weder etwas mit der Milch noch mit den immernoch allseits gern vorgeschobenen Koliken zutun, sondern weil er ein High-Need-Baby war, das sehr viel Körperkontakt brauchte und dem ein unruhiger Alltag viel Stress verursachte. Hilft es denn, wenn du ihn im Tragetuch hast oder brüllt er dort auch? Wann brüllt er denn besonders viel? Viele Eltern sind (und das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern einfach meine Erfahrung, ich nehm mich da auch selber nicht aus) nicht darauf gefasst, wie viel ein Baby schreit und wie kompliziert und anhänglich es ist und denken dann - oft weil es ihnen von allen Seiten eingeredet wird - dass es an der Ernährung liegt. Allermeistens hat es damit aber gar nichts zutun. Es kann natürlich sein, dass ich total falsch liege, aber das war so mein Gefühl beim Lesen.

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 19:07



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Er schreit schon, sobald ich ihn anlegen will. Außer frühs zur ersten Mahlzeit, da ist er noch so schlaftrunken, dass es gut klappt. Er trinkt dann etwa 10 min, schläft eine halbe Stunde, trinkt wieder. Das geht so lange bis ich auf muss um die anderen ausgehfein fertig machen muss. Ich habe jetzt Techniken gefunden, die mal klappen, mal nicht. Ich arbeite jetzt viel mit Nuckel. Wenn er sich "festgesaugt" hat, zieh ich den Nucki schnell raus und Warze rein. Manchmal klappt es. Das sind die Momente, wo ich sage, ich schaffe das (30%). Wenn es dann nicht klappt, bin ich am verzweifeln (70%). Das mit dem Stress kann echt sein, es tummeln sich ja hier noch ein paar Minimonster rum. Er schläft auch schon durch, ich stehe dann nachts 1-2 mal auf und pumpe ab, in der Hoffnung, die Milch wird wieder mehr. Das mache ich jetzt über 2 Wochen so, aber es reicht leider nicht. Im Tragetuch schreit er eher selten, daher stecke ich ihn oft rein. Es stimmt mich bei jeder Nahrung traurig, dass ich zufüttern muss. Aber ich gebe noch nicht auf, ich kämpfe um jeden Tropfen. Es tut gut, hier sich austauschen zu können. Vielen Dank Euch

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 19:27



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das klingt echt nach der situation die ich auch hatte. um so mehr ich verzweifelt war, um so weniger hat es funktioniert. für mich klingt das nach ner saugverwirrung, die hatten wir. ich hab angefangen zuzufüttern, am anfang nur mal eine flasche, dann immer eine am abend. irgendwann hat sie nur kurz angesaugt, meine brust angebrüllt und ich bin schon gerannt und hab ihr ne flasche gerichtet. irgendwann hat sie dann ganz verweigert. ich komplett am boden. ich hab mich dann mal eine stunde bei ner stillberaterin ausgeheult und hab alles weggetan. kein schnuller, keine flasche. sie wollte nicht trinken. sie hat ganze 20 stunden verweigert und ich hab versucht ihr was mit ner pipette einzuflösen und nem becher. irgendwann hat sie getrunken, noch nicht wieder perfekt, aber es hat funktioniert.

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 22:34



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Ach du gibst ja die Flasche zusätzlich. Ja, das klingt dann nach einer astreinen Saugverwirrung. Was sagst die Stillberaterin dazu? Die sollte jetzt deine allerwichtigste Ansprechpartnerin sein. Du musst von den Flaschen wegkommen und zwar ganz, damit das Stillen klappt. Lass das Pumpen nachts, du bist kaputt genug und brauchst deinen Schlaf. Wenn dein Kleiner eh durchschläft braucht deine Brust doch nachts keine gesteigerte Produktion. Leg lieber am Tag zwei-dreimal öfter an, am besten immer bevor du die Flasche gibst. Du musst nicht zufüttern, weil du zu wenig Milch poduzierst, sondern du produzierst zu wenig Milch, weil du zufütterst.

Mitglied inaktiv - 17.06.2008, 08:34



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Hab deinen "Leidensweg" nicht verfolgt, weil ich im Urlaub war. Entnehme aber den Zeile, dass du verzweifelt versuchst, mehr Milch zu produzieren, weil es anscheinend nicht so recht reichen will. Hoffe, ich lieg da richtig. Nun, wollt nur einwerfen: manchmal hilft es, wenn man mal den Druck weglässt. Sich selbst sagt: nun gut, klar will ich stillen, und ich versuch ja auch mein Bestes. Aber wenn es nicht klappen will, dann eben nicht. Hab schon davon gehört, dass es plötzlich alles viel besser geklappt hat, nachdem die Mutter aufgehört hat, sich stillmäßig unter "Leistungsdruck" zu setzen. Wünsch dir viel Glück!

Mitglied inaktiv - 19.06.2008, 13:50



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Danke, es tut gut, positives zu lesen. Mit loslassen ist es ja so eine Sache: man will ja nicht Stress machen, aber trotzdem steigert man sich immer wieder rein. Habe endlich gewagt meine Hebi anzurufen (Gyn ist im Urlaub, Ki-Ärztin weiss auch nix), sie meint, mein Körper ist am Ende und weigert sich weiterhin Milch zu produzieren. Ich kann nur eins machen: loslassen, dem Körper Auszeit gönnen und später wieder versuchen. So wie Du mir auch rätst. Ich bin oft davor aufzugeben, aber wenn ich dann morgens mit ihm im Bett liege und er trinkt so schön, sage ich mir, heute klappt es bestimmt besser. Naja Pustekuchen, ist halt nur frühs. Hab halt Angst, dass die Milch dann ganz weg ist. Aber ich kann wohl nichts machen, wenn Junior nicht mitmacht. Bin halt extrem traurig, hab mir eine schöne Stillzeit gewünscht. Mal sehen wie es wird. Ich bedanke mich herzlich bei Euch allen, ist super hier.

Mitglied inaktiv - 20.06.2008, 12:43