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OT: Essverhalten

Thema: OT: Essverhalten

Ich weiß das gehört hier eigentlich nicht her, aber ich wüßte nicht recht wo ich mich hinwenden könnte. Wir sind echt verzweifelt. Meine Tochter, 21 Monate alt, ernährt sich noch von 4. Monatsbrei und Quetschobstbeutel. Sie lehnt gröberes Essen ab, bis auf Brötchen/Brot, Eierkuchen und anderen Kuchen und natürlich Schokolade. Sie nimmt nicht mal unser Mittagessen in den Mund. Kein Fleisch, kein Gemüse, keine Nudel, keine Kartoffeln, nix. Deshalb gebe ich ihr auch noch diese Gläschen, damit sie wenigstens ihr nötigen Vitamine und Mineralen reinbekommt. Sie wurde gestillt und momentan bekommt sie noch nachts die Brust. Das kann doch nicht gesund sein, oder? Sie lehnt auch jeglichen Belag aufs Brot ab, nur Schokocreme ist akzeptiert, die sie allerdings sehr selten bekommt. Zudem gehört sie auch noch zu den Leichtgewichten, allerdings begann dies schon mit 3 Monaten. Heute wiegt sie 9,5kg auf 85cm. Habt ihr Ratschläge? Eigene Erfahrungsberichte?

von kleinerFratz79 am 13.01.2014, 19:32



Antwort auf Beitrag von kleinerFratz79

meine tochter wurde 2 jahre und 4 monate gestillt, nach bedarf. ANDAUERND. es wurde nie weniger. längere stillpausen als 1,5 std hatten wir nie, bis sie in die kita kam. sie war 20 monate alt und dort war ich nicht verfügbar. ca mit 22 monaten hat sie das erste mal bei hunger nach "essen" verlangt und nicht nach der brust, codewort "titti" (sehr subtil, danke an ihren vater;-)). und im grunde hätte man sie auch so lange voll stillen können, denn was sie bis dahin aß, war nicht der rede wert. der unterschied zu deiner war, dass sie niemals brei gegessen hat und kein leichtgewicht war. noch heute isst sie eher wenig aber gerne kalorienreich. ich glaube, dass manche kinder einfach so sind, es gibt kein geheimrezept. dein kind wird irgendwann normal essen, vorausgesetzt, du bist einigermaßen entspannt und machst keinen machtkampf daraus. buchtipp: mein kind will nicht essen von carlos gonzales. lg und gute nerven p.s. mein kleinster, also das folgekind von meinem stilljunkiemädchen hat mit 13 wochen (!!!) schon deutlich nach fester nahrung verlangt. er ist heute fast 10 monate alt wird gestillt und isst seit 4 monaten normal vom tisch mit. ich habe drei kinder und jedes ist völlig anders. manchmal habe ich den eindruck, dass es ein system hat:-)

von trüffel am 13.01.2014, 19:58



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Danke für deinen Bericht! Dieses Buch von Gonzales habe ich schon gelesen. Es war gut und hat mir die nötige Ruhe für diese Sache gegeben. Richtig Druck gab es nie bei uns, deshalb kann ich es auch nicht recht verstehen warum sie das Essen ablehnt. Sie bekam seit sie 10 Monate ist jedesmal eine kleine Portion unseres Essens hingestellt. Damit durfte sie "spielen" erkunden wie es sich anfühlt und so, es ist aber nie etwas in den Mund gewandert. Was ich mir denken könnte, ich habe sie "genervt" mit "probier doch mal", denn das macht sie heute mit uns, wenn sie Pudding isst oder so. Dabei habe ich ihr ein Löffel mit Essen hingehalten, aber nicht "reingeschoben" auf Zwang. Aber das habe ich dann aufgegeben, weil es eh nix brachte. Heute bin ich leider in eine Resignation verfallen. Also bleibt wohl wirklich nur abzuwarten

von kleinerFratz79 am 13.01.2014, 20:55



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Meine Tochter hat die auch geliebt. Bis sie 4 war, war sie eine sehr mickrige Esserin, und hat auch noch immer lieber Glaeschen und Obstsackerln gegessen. Wenn dich das troestet: sei nicht verzweifelt. Es gibt ganz andere Sachen, ueber die man verzweifelt sein kann. Stell dir mal dein Kind vor, wie es zwischen den Schulkollegen mit dem Glaeschen beim Mittagessen sitzt! Geht gar nicht, stimmts? Alles findet sich von selbst. lg niki

von niccolleen am 13.01.2014, 20:21



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Mh ja so in die Richtung gehen gerade meine Vorstellungen... in der Schule mit nem Spinatgläschen... "Alles findet sich von selbst" ist auch sonst mein Motto, beim Schlafen, stillen und co. Da komme ich auch echt gut klar und stehe den Dingen relaxt gegenüber, aber beim Essen... Naja meine Bedenken sind schon wie wird es denn in der Kita laufen, da kommt sie im August hin und ich befürchte sie wird in den Hungerstreik treten und fürchterlich weinen. Ich glaube leider auch nicht dass sich bis dahin noch irgendwas an ihrem Essverhalten ändern wird. Ich schmuggel ihr ja schon Äpfel, Haferflocken und sowas unter ihre Eierkuchen, aber wenn die Stücke zu groß sind werden sie rausgefischt. Aber es ist schon mal gut zu lesen, dass es noch andere Liebhaber dieser Gläschen gibt und das es doch irgendwann losgeht /losgehen könnte mit dem "besseren" Essen.

von kleinerFratz79 am 13.01.2014, 21:04



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Du hast keine Vorstellung davon, wie sehr du die Gruppendynamik unterschaetzt! Glaub mir, auch wenn sie bis dahin nichts anderes isst, im Kindergarten wird alles anders sein als daheim! lg niki

von niccolleen am 13.01.2014, 22:16



Antwort auf Beitrag von kleinerFratz79

Dass Kinder alles sehr lange fein püriert mögen, ist gar nicht so selten Manche sind einfach kaufaul, andere haben dieses Verhalten Aufmerksamkeit (darüber reden, überreden, immer wieder anbieten, Extraportionen bekommen) bringt zur Marotte erhoben. Aber im Prinzip ist das ja auch nicht schlim. Die Nahrung sollte nur nährstoffreich sein. Denn dem Körper kommt es ja nicht auf die Konsistenz an... Ob Gemüse und Kartoffeln stückig, fein püriert, in Würfelform, zerdrückt etc. verspeist werden ist also ganz egal. Menügläschen ab 4 Monate (mit 1 Teel Öl drin für ausreichend Energie und Fettsäuren) kannst Du ihr also ruhig weiterhin geben ebenso wie fein püriertes Selbst Gekochtes. Und auch zB ein Milchgetreidebrei anstelle einer Brotmahlzeit wäre völlig unproblematisch Interesse an festerer Kost kommt irgendwann ganz von selbst und dass sie im Prinzip kauen kann, wenn sie will, siehst Du ja an Brot, Pfannkuchen und Schokolade Süße Sachen wie Pudding und Schokolade sollte es natürlich nur ab und zu in kleinen Mengen geben, um den Appetit für anderes zu erhalten - gerade wenn sie sonst nur wenig isst. Obst aus dem Gläschen oder diesen Quetschpackungen würde ich persönlich gar nicht geben bzw. nicht als Alternative zu frischem Obst. Gekochtes Obst wie in diesen Produkten liefert nur wenig Nährstoffe (natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe verkochten), aber dafür viel Fruchtzucker. Was bleibt ist eher eine Leckerei als ein adäquater Ersatz für rohes Obst. Man hat zwar als Eltern das Gefühl das Kind hat Obst zu sich genommen, aber alles was Obst gesund macht ist praktisch gar nicht enthalten. Und ungekochtes Obst kann man ja auch klein geschnitten und mit etwas Flüssigkeit (Wasser und/oder Apfelsaft) ganz fein pürieren - und dann zB als GOB oder als Smoothie aus dem Becher (mit oder ohne Strohhalm) anbieten. Mag sie das nicht, kann sie halt noch ein Gemüsegläschen essen.... Um ihr mehr Kalorien zukommen zu lassen kannst Du 1-2 Mal täglich 1 Teel. weißes Mandelmus zum Brei geben. Das liefert viel Energie und Eisen und ist somit ein prima Fleischersatz (ebenso 1 EL Getreidebrei Hirse oder Hafer zB von Alnatura im Gemüsebrei). Dass sie in die Kita kommt, ist übrigens hier sehr wahrscheinlich hilfreich. Denn dort essen viele Kinder in der Gemeinschaft und durch das Vorbild anderer Kinder plötzlich ganz anders und viele Dinge, die zuhause abgelehnt werden! LG

von lanti am 13.01.2014, 21:27



Antwort auf Beitrag von lanti

Hallo lanti, vielen Dank für deine Antwort! Du hast mir einige gute Ideen gebracht. Das weiße Mandelmus habe ich schon hier, allerdings habe ich es ihr mehrfach auf der Stulle angeboten, was sie nicht wollte. Aber das ich es ja auch mal ins Gläschen machen könnte, darauf bin ich nicht gekommen. Butter und Öl mache schon immer rein. Selbstgekochtes lehnt sie leider auch in pürierter Form ab (habe es zu Anfang ganz lange mit Selbstgekochten versucht) Hab hier auch schon das Salz weggelassen, hat nicht funktioniert. Leider hat sie bei den Gläschen auch nur ihre 4 Lieblingssorten, was anderes probiert sie nicht. Und am besten könnte es nur Spinat mit Kartoffel geben... Das mag sich jetzt naiv anhören, aber das in den Quetschpackungen kaum noch Vitamine drin sind hätte ich nicht gedacht. Wie du schon schreibst, habe ich es ihr im guten Gewissen gegeben, dass sie Vitamine bekommt. Also probieren wir auf jeden Fall auch das pürierte Obst aus, auch auf diese Idee sind wir leider nicht gekommen. Hab das Gefühl, dass wir da völlig die Orientierung verloren haben. Vielen Dank für deine Tipps!

von kleinerFratz79 am 13.01.2014, 23:22



Antwort auf Beitrag von kleinerFratz79

Einen Tröster noch von mir: Ich habe 1.5 Jahre voll gestillt. Meine Tochter, ein Leichtgewicht, hat nichts anderes gegessen, ich hatte solche Angst um sie! Mit 18 Monaten kam sie in die Kita und hat dort gleich mal einen Teller Nudeln verputzt, das wäre zu Hause undenkbar gewesen. Von da an hat sie in der Kita normal gegessen und zu Hause so langsam aber sicher mit Fingerfood begonnen. Heute ist sie immernoch superschlank, isst schlecht (wenig und nur Kinderessen), ist aber gesund und munter.

von Ottilie2 am 14.01.2014, 17:28