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natürliche stillabstände

Thema: natürliche stillabstände

hallo alle, habe untenstehendes schon bei biggi gepostet und wäre an euren meinungen dazu sehr interessiert. sorry, wenns eine blöde frage ist ;o).... ich lese mich in letzter zeit durch viele artikel und aufsätze zum thema stillen, nicht nur aus "betroffenheit" sondern auch aus purem interesse ;o). darunter auch ein artikel von katherin dettwyler, die ja, so habe ich das verstanden, durchaus als autorität auf diesem fachgebiet gilt. folgendes zitat: "Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren (egal ob man glaubt, durch Millionen von Jahren der Evolution oder durch Gott). Hinweise dafuer sind: Die Zusammensetzung der Muttermilch. Die Tatsache, dass bei allen hoeheren Primaten (zoologische Ordnung, zu denen auch der Mensch gehoert - zu den hoeheren Primaten zaehlt man auch Affen und Menschenaffen) die Muetter ihre Jungen viele Jahre lang im Arm oder auf dem Ruecken tragen. Die Groesse des Magens eines Saeuglings. Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird. Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr fuer das Wachstum des grossen menschlichen Gehirns. usw. Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedesmal fuer wenige Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur gestillt werden - zu versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu gewoehnen, mit Stillmahlzeiten die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht gegen unsere Natur. Wir Menschen sind jedoch sehr anpassungsfaehig und einige Muetter schaffen es, mit diesen sehr distanzierten Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und einigen Babys gelingt es, mit grossen, weit auseinanderliegenden Milchmahlzeiten zurechtzukommen. Leider koennen jedoch einige Muetter mit so seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige Babys passen sich diesem Rythmus nicht an, werden unruhig, schreien viel, moechten "vor der Zeit" gestillt werden und wachsen und gedeihen nicht. Es wird dann meistens der Koerper der Mutter angeklagt. "Sie haben nicht genug Milch!" - statt die von der Kultur aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte, alle drei bis vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit Flaschenmilch zuzufuettern, was zu einer stetig abwaerts fuehrenden Spirale bis hin zum gaenzlichen Abstillen fuehrt." was mich jetzt interessiert: wenn der 3-4-stunden-rhythmus so unnatürlich ist, warum pendeln sich dann die babies mehr oder weniger darauf ein? meine tochter hat auch bei sorgfältiger beobachtung nicht mal an ganz schwierigen tagen mehrmals in der stunde die brust verlangt (ok, allzuviel erfahrung habe ich noch nicht ;o) ). sind die langen abstände nun kulturbedingt oder schießt k. dettwyler ein wenig übers ziel hinaus oder reagieren unsere kinder auf unbewußte erwartungen nach langen stillabständen? kann ich mir nicht vorstellen. ich bin sehr gespannt auf deine/eure antworten. liebe grüße anna

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 10:37



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Hmm, wer sagt denn, dass "die Babys" sich darauf einpendeln? Meine Tochter hatte z.B. einen Zweistundenrhythmus. Vielleicht verstehe ich auch deine Frage nicht so richtig :-) LG Berit

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 10:44



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Huhu, also mein Sohn hatte im gesamten ersten Lebensjahr auch ca nen 2 Stundenrytmus....ab und zu auch mal jede Stunde oder jede halbe. Wegen Deiner Frage mit dem 4 Stundenrytmus hab ich da nur eine Theorie...und zwar dass mit zunehmendem Alter das Interesse für die weltlichen Dinge größer wird und alles sooo spannend ist dass sie schlicht und einfach vergessen dass sie eigendlich schon wieder Hunger haben. Was andres fällt mir dazu echt nit ein, sorry. lg KÄferchen aber mal was anderes...dieser Artikel stellt alles auf den Kopf was ich bisher gelesen habe von wegen Stillabständen...sollte man vielleicht mal im RuB posten wenns wieder darum geht ....oooch mein Kind will andauernd trinken *ggg*

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 11:25



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.........

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 11:48



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hatten wir auch mal...während der 1. 2-3 Wachstumsschübe...da wollte Luca stillen ohne Ende und da kannste Dir ja die Kommentare denken die ich mir anhören musste von wegen: " Du musst zufüttern, die Milch reicht nicht...sie ist zu dünn...wir haben damals zugefüttert und Babies dürfen nur alle 4 STunden was kriegen...du verwöhnst ihn doch ....er wird ja viel zu fett (aber wenns darum ging dass er mit 3 Monaten noch keine Sahne haben darf da hieß es immer...das arme Kind muss ja verhungern bei Dir) ......jaja, werde da mal einer schlau draus *g* Gut dass der liebe Gott uns allen einen eigenen WIllen gegeben hat :c) lg KÄferchen

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 12:26



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Ja, ich denke, dass Babies grundsätzlich rund um die Uhr stillen würden. Meiner hat zumindest noch nie abgelehnt, wenn ich z. B. mal stillen wollte, weil wir weg mussten und er vorher noch trinken sollte, obwohl er noch keinen Hunger angezeigt hatte. Gleichzeitig aber meldet er Hunger tatsächlich nie vor Ablauf von 2 oder 3 Stunden an. Nun ist stillen aber ja nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch kuscheln und Beschäftigung. Ich denke, der Grund, warum sich Kinder hier zu Lande meistens in einen 3-4-Stunden-Rhythmus fügen, ist kulturell bedingt. Wir suggerieren unbewusst dem Baby, dass es eben erst wieder etwas in 2 oder 3 Stunden bekommt. In der Zwischenzeit beschäftigen wir uns anderweitig mit ihm, schmusen und kuscheln anderweitig mit ihm und packen ja nicht gleich die Brust aus (das passiert aber vielleicht in anderen Kulturen). Und schwupps passt sich das Baby diesem von uns vorgegebenen Rhythmus an und hat eben auch nicht gleich eine halbe Stunde nach Stillschluss wieder Hunger. Klar gibt es Ausnahmen wie Wachstumsschübe. Oder unruhige Kinder, die eben nur an der Brust ruhig sind oder Mütter, die recht schnell die Brust einsetzen, wenn es um trösten oder kuscheln geht. Aber grundsätzlich glaube ich, dass wir in der Überzahl unseren Kindern aus kulturellen Gründen einen Stillrhythmus aufdrängen, der widernatürlich ist. Aber ist nicht so vieles in unserer westlichen Kultur widernatürlich? Ich sehe das nicht so eng, denn in dem Maße, in dem ich von dieser Kultur profitiere, nehme ich auch deren Nachteile in Kauf (zum Beispiel, dass mein Kleiner im 3-Std.-Rhythmus stillte, jetzt sogar noch seltener - was weder er noch ich als gravierenden Nachteil empfinden, zumindest signalisiert er mir das durch Zufriedenheit und Ausgeglichenheit). Überall auf der Welt prägen Kulturen Lebensumstände. Damit kann man hadern, es ignorieren oder zulassen. Aber ich glaube, gerade beim Thema stillen führt das immer wieder zu heißen Diskussionen. GLG, Kerstin

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 13:05



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Also meine Tochter hing die ersten 3 Monate fast ständig an der Brust! Das war sehr anstrengend für mich, ich hatte für nichts anerese mehr Zeit u. kein Mensch verstand, daß das Kind so oft nach der Brust verlangt. Erst danach ergab sich langsam ein Abstand von 1 - 1 1/2 Stunden und mit zunehmendem Alter wurden die Abstände langsam ein wenig größer. Mittlerweile ist sie 13 Monate und stillt mal mehr, mal weniger am Tag - in der Nacht kommt sie aber immer noch ca. alle 2 Stunden. LG Christine

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 13:47



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Ein Beispiel aus meinem Alltag mit Kind. Mein Sohn stillt nachts nur noch 1x. Wenn er nachts aufwacht, geht erst einmal mein Mann hin und guckt, was los ist, reicht ihm sein Schnuffeltuch und in den allermeisten Fällen schläft der Kleine dann umgehend wieder ein. Wenn der Hunger wirklich groß ist, klappt das nicht, dann kriegt er natürlich sofort die Brust. Würde ich ihn bei jedem Laut anlegen, würde er logischerweise nachts viel, viel öfter stillen. So gesehen manipulieren wir ihn. Wir sehen das natürlich anders: Wir helfen ihm begleitend, auch ohne die Brust wieder in den Schlaf zu finden. Und das mag an unserer Kultur liegen oder von unseren kulturellen Vorstellungen vom Babyschlaf geprägt sein. Biggi Welter zum Beispiel plädiert ja für bedingungsloses nächtliches Stillen statt anderweitiges nächtliches Beruhigen. Das ist eine völlig andere Haltung, die vielleicht natürlicher ist, aber eben anti-kulturell. Wer sich zu welcher Position hingezogen fühlt, das ist immer abhängig von Weltanschauung, Ideologien, Lebenserfahrung, eigenen kindlichen Erfahrungen usw. Ein spannendes Thema, zu dem man ganze Seminare abhalten könnte. So, das war´s jetzt aber.

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 14:03



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Hallo! Also Barbara ist jetzt schon über 15 Monate alt und hat immer noch keinen 3-4 Stunden Rhythmus... da pendelt sich auch nix mehr ein. Es ist bei Ihr total unterschiedlich. Mal trinkt sie den halben Tag gar nicht, mal will sie alle 15 Minuten an die Brust (v.a. nachts). Alles ist bei ihr möglich... Woran das liegt, weiß ich nicht. Aber ich muss es akzeptieren. Die Alternative "schreien lassen" gibt es bei mir nicht.... LG Andrea

Mitglied inaktiv - 30.03.2004, 15:32