Forum Stillen
Hallo zusammen, aufgrund einer chronischen Erkrankung nehme ich Medikamente, bei denen sich die Meinungen der Ärzte teilen, ob sie beim stillen in die Muttermilch gehen bzw ob das Stillen durch die Medikation Einfluss auf das Baby hat. Jetzt die Frage: dürfen mir Ärzte das stillen grundsätzlich verbieten? Und kann ich diese Tablette, die den Milcheinschuss verhindert ablehnen? Mfg babyincoming1
von Babyincoming1 am 11.02.2024, 20:57
Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das Stillen bei bestimmten Krankheiten oder Medikamenteneinnahme verbietet. Allerdings gibt es bei einigen Erkrankungen und/oder bestimmten Medikamenten die dringende Empfehlung, nicht zu Stillen, um dem Kind nicht zu schaden. Man kann sich also ein Szenario vorstellen, in dem die Mutter ihr Kind trotz ausdrücklicher Aufklärung stillt und dann eine Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung erfolgt - dies könnte z.B. bei drogenabhängiger Mutter erfolgen. Die Einnahme einer Tablette, die den Milcheinschuß verhindert, kann in keinem Fall erzwungen werden.
von Andrea6 am 12.02.2024, 08:33
Hallo, wir leben in einem freien Land, und niemand bekommt gegen seinen Willen eine Tablette eingeflößt, um Gottes willen. Die musst du nicht nehmen. Aber die Ärzte können dir sehr nachdrücklich abraten vom Stillen und da natürlich auch einen gewissen Druck aufbauen, wenn sie davon ausgehen, dass die Muttermilch deinem Kind mehr Nachteile als Vorteile bescheren würde. Vielleicht hast du die Medikamente, die du nimmst, selbst gegoogelt in Bezug aufs Stillen. Aber die Klinikärzte sind oft besser informiert als Google, weil sie z.B. neuere Studien kennen. Google ersetzt kein Arztstudium und ist zudem oft nicht auf dem neuesten Stand. Es könnte für dein Kind ja auch heikel sein, wenn du glaubst, besser über Nebenwirkungen oder schädliche Wirkungen Bescheid zu wissen als ein Mediziner, oder? Ich weiß, das Stillen ist wunderbar (nach anfänglichen Hürden, die jede nehmen muss), aber die Pulvermilch ist auch prima. Ich habe mein erstes Kind langzeit-gestillt. Beim zweiten musste ich wegen Stillabszess und OP abstillen. Ich war auch sehr traurig. Aber mein Sohn ist wunderbar gediehen mit der Pulvermilch und hat sich toll entwickelt, das war überhaupt kein Problem. LG
von Mijou am 12.02.2024, 08:46
Ich würde mich einfach was ganz anders fragen Kann ich es mir verzeihen wenn mein Kind wegen der Medikamente Einschränkungen hat oder krank wird-und möchte ich das wirklich riskieren Das was in den beipackzetteln steht ist leider oft noch mal was ganz anderes als in den Fachinformationen,und es ist leider durch die Vielfalt auch so dass nicht mehr jeder Arzt sich zu jedem Thema prima auskennt(was ja auch OK ist weil dafür gibt es Fachärzte) Ich würde mich auf die Meinung des Facharztes stützen der die Medikamente verordnet und vielleicht noch den Apotheker meines Vertrauens (der auch schon Medikamentenunverträglichkeiten entdeckt hat die dem Arzt entgangen sind,aber auch das ist eben sein Job) Ich weiß ja nicht was für eine Erkrankung du hast und welche Medikamente es sind,aber ein weiteres Problem wird sein dass gerade in dem Bereich super schnell viele neue Medikamente auf den Markt kommen ,und die haben ja teilweise schon auf denjenigen der sie nimmt ganz schön viele mögliche Nebenwirkungen,da gibt es kaum Daten zur Verträglichkeit in Schwangerschaft und Stillzeit (zumal es da wahrscheinlich auch wenig freiwillige Probanden gibt,bzw niemand riskieren will das zu testen) Aber es kann ja niemand kontrollieren was du machst und niemand kann dich zwingen eine Tablette zu nehmen
von Mammar am 12.02.2024, 20:08
Hallo, Ich gehe jetzt mal davon aus, du bist nicht entmündigt? Wenn nein, dannn kann kein Arzt dir irgendwas verbieten - auch nicht stillen. Auch die Einnahme von Medikamenten kann nicht erzwungen werden. Er kann dir aber sagen, das er dir bestimmte Medikamente nicht verschreiben kann, wenn du stillst. Du kannst aber von ihm verlangen, das er sich über stillverträgliche Alternativen erkundigt. Bei Embryotox.de können sich auch Ärzte über die Stillverträglichkeit von Medikamenten beraten lassen und auch wegen möglicher Alternativen. Sprich lass dich gut beraten, fordere von deinen Ärzten ein, das sie sich informieren und dir Lösungen anbieten. Und dann kannst DU dich entscheiden ob du stillen möchtest oder nicht, ob du dann vielleicht nicht die optimalste Therapie bekommen kannst oder ob es passende Alternativen gibt. Aber Entscheidung wird immer bei dir liegen! Gruß Dhana
von dhana am 16.02.2024, 18:49
