Thema:
Baby 11,5 Monate isst sehr schlecht bwz. gar nichts
Hallo!
Mein Sohn 11,5 Monate alt wird noch gestillt, und zwar voll gestillt, da er weder Flasche noch Brei noch festes Essen akzeptiert. Ich versuche schon seit 6 Monaten (!) 5 mal am Tag ihm Brei zu geben. Leider hatte ich nur einen mäßigen Erfolg. Manchmal hat er ein wenig gegessen (halbes Gläschen). Aber meistens lehnt er den Brei schreiend und weinend ab und protestiert bereits wenn ich ihn in den Hochsitz setze oder Lätzchen anziehe. In den letzten Monaten habe ich auch mal mit "Finger-Food" versucht: gekochte Möhren, Kartoffeln, Brot, Banane. Er beisst zwar was ab, aber er schiebt die Stücke immer mit der Zunge raus! Er schluckt nichts. Also, es bleibt nichts anderes übrig, als hinterher zu stillen.
Unsere Kinderärztin hat empfohlen, nicht sofort nach dem Füttern zu stillen, sondern abzuwarten und wieder mit dem Brei bwz. festem Essen zu versuchen... Es funktioniert leider nicht. Er schreit wie am Spies und verlangt die Brust.
Wird er denn irgendwann mal anfangen zu essen und wann ist dieser Wunder zu erwarten? Wie viele Monate noch? 2-3-4-5?
Vielleicht sollte ich eine "Abstillpille" nehmen? Dann hat er keine Nahrungsquelle mehr und muss was anderes essen.
von
juliri
am 04.10.2012, 10:22
War bei uns genauso. Meine Tochter hat mit knapp einem Jahr angefangen, zu essen. Wobei es eher "essen" heißen muss. Sie hat zu diesem Zeitpunkt hin und wieder mal Mittags ein kleines Stückchen Kartoffel oder Möhre gegessen. Das blieb auch lange Zeit so und steigerte sich nur sehr langsam. Haute mit 3 Jahren hat sie meist einen guten Appetit. 
Unser Kinderarzt sagte uns, ganz im Gegenteil zu eurem: "Vor dem vollen Teller ist noch kein Kind verhungert". Er riet uns, einfach weiterzustillen und bloß keinen Druck zu machen. Keine Tricks, keine Ablenkung bei Fütterversuchen oder ähnliches. Wenn sie soweit wäre, würde sie schon essen. Und er hatte recht.
Solange er nicht irgendwelche Mangelerscheinungen hat oder kontinuierlich abnimmt (weiß nicht, ob das passieren kann, hab noch nie davon gehört) würde ich einfach weiter stillen und versuchen, die Sache lockerer anzugehen. Vielleicht nicht mehr 5x täglich Brei anbieten und keinesfalls, wenn er deswegen schreit. Wenn er schon beim in den Hochstuhl setzen weint, würd ich es erstmal ein paar Tage ganz lassen. Vielleicht ihn beim essen einfach auf den Schoß nehmen und das eigene Essen eine Zeitlang einigermaßen Kleinkindgerecht auswählen, damit er zugreifen kann, wenn er es möchte.
von
Tine1
am 04.10.2012, 11:09
Danke! Danke! Danke! Das muntert mich etwas auf!
von
juliri
am 04.10.2012, 14:08
Hallo,
ich mache momentan ähnliche Erfahrungen mit meiner Tochter. Sie ist bald 10 Monate alt, isst auch max. ein halbes Gläschen Brei, eher nichts oder ein paar Löffel. Sie knabbert mal ein wenig Reiswaffel, Brot oder Obst, aber nichts was ne Mahlzeit ausmachen würde. Nun gehe ich halt wieder voll arbeiten (muss ich leider) und mein Mann bringt sie mir zu Stillen. Ich habe dabei die Erfahrungen gemacht, dass sie die erste Zeit abgenommen hat, weil er nur 1mal gekommen ist und sie daheim lieber alles verweigert hat als den Hunger an was anderem als Mumi zu stillen. Also kommt mein Mann jetzt 2mal mit ihr und sie nimmt zu! Zwischendurch isst sie mal ein paar Löffel Brei oder trinkt ein paar Schluck Pre-Milch aus dem Trinklernbecher.
Also lieber Stillen, als das Kind hungern lassen, denke ich mir und dass das Interesse noch kommen wird. Kein Kind hängt ewig nur an Mutters Busen 
. Ich kenne eine, deren Sohn hat erst mit 13 Monaten etwas anderes akzeptiert und isst jetzt, einige Monate später, super am Tisch mit.
LG Natascha
von
Fischstäbchen
am 04.10.2012, 18:17
Liebe Natasha!
Es ist auf jeden Fall schön, dass dein Mann deine Tochter zum Stillen bringt. Ich muss leider meinen lieben kleinen Zwerg in die Kinderkrippe bringen. (Weil mein Mann im Ausland arbeitet). Wir gehen z.Zt für 2-2,5 Stunden hin, deshalb klappt es noch mit dem Stillen zu Hause. Ab Januar muss ich aber auch bis 14 Uhr arbeiten. Ich hoffe, dass es zumindest einen halben Tag ohne Stillen klappt, denn er ist ja dann 14,5 Monate alt!
Ich danke dir ganz herzlich, denn es ist für mich beruhigend zu wissen, dass er nicht der einzigste ist, der nicht isst!
Wenn man die Ratgeber und die Mamis in der Umgebung hört, hat man das Gefühl, dass er sozusagen "ein Sonderfall" ist.
Es scheint aber zu sein, dass die Spätesser auch etwas Normales ist.
Vielen Dank
Lg
von
juliri
am 05.10.2012, 09:42
Liebe Juliri,
ja, er wird anfangen zu essen. Ganz bestimmt. Wie lange es noch dauert weiss ich nicht, bei uns hat sich das Verhaeltnis MuMi/"Fest"kost so mit 14 Monaten umgedreht. Beikost haben sie ab 8 bzw 9 Monaten gegessen, aber kaum Brei. Und auch sonst was ich "homoeopatische Mengen" nannte. Irgenwann dreht sich das.
In dem Moment wo ich las dass du ihm fuenfmal am Tag Brei anbietest dachte ich: Kampf ums Essen. Das Essen ist eines der wenigen Terretorien auf dem das Kind seine Autonomie durchsetzen kann. Und das tut es auch. Und wenn es ein gesundes Kind ist dann tut es das um so heftiger, je groesser der Druck ist. Also, Glueckwunsch, ein gesundes Kind das sich keinen Druck machen laesst. Mir ist eine andere Strategie bekann und die funktionierte bei uns jeweils sehr gut:
Beikost anbieten. Wenn angenommen gut, wenn nicht, auch gut. 2 Wochen warten. Von vorne. Irgendwann schnakelts. Du machst nix verkehrt. Es ist seine Entscheidung, die musst du ihm lassen. Von ganzem Herzen. Das kann er! Das klappt!
Uebrigens, nur falls das eintreten sollen, meine haben im 2. halben Lebensjahr einen Zunahmeeinbruch gehabt, den sie gut aufgehlt haben, von dem ich hier auch schon oefter gelesen ahbe, gerade wenn das Krabbgeln oder gar laufen lost geht. Nur falls Zunahme ein Thema ist. Auch da ist es nicht immer nur in eine Richtung. Aufs Kind hoeren und das renkt sich ein!
LG Morgen
von
Morgen
am 06.10.2012, 02:08
