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Abstillen - 32 Monate altes Kleinkind Bericht von Nacht Nr. 1

Thema: Abstillen - 32 Monate altes Kleinkind Bericht von Nacht Nr. 1

Hallo, ich tu´s! Ich kann es irgendwie noch gar nicht glauben, aber ich bin dabei, meine Tochter (2 Jahre/8Monate) abzustillen. Ich habe es ihr gestern nachmittag kurz und knapp erklärt, dass es heute Nacht und auch zum einschlafen keine "Ba" (unser Geheimwort für Stillen) mehr geben wird. Sie hat sich damit einverstanden erklärt. Beim gestrigen Einschlafritual habe ich dann auch nur noch für sie gesungen, bis sie eingeschlafen war. Sie hat auch nicht wie sonst immer, nach "Ba" gefragt. Ich muss dazu sagen, dass wir das Mittagsschläfchen nun auch ausfallen lassen, weil das auch nur mit Stillen noch geklappt hat und somit war sie auch sehr müde! Sie schlief sehr schnell ein, wachte aber nach ca. 2 Stunden wieder auf. Sie hat aber wieder nicht nach der Brust gefragt, weil sie auch wohl wußte, dass es mir diesmal echt ernst ist und es nichts mehr geben wird. Ich habe dann gesungen und es war ok. Nachts war sie sehr unruhig und hat oft nach mir geweint - hat sich aber mit kuscheln und ein bißchen singen beruhigen lassen. Morgens um 5 Uhr war es dann allerdings so weit: lautes Weinen und sie sagte "so Durst auf Ba habe ich". Ich muss sagen, dass es mir sehr sehr schwer gefallen ist, hart zu bleiben, aber ich habe ihr gesagt: "Wir haben doch uns versprochen , dass es kein Stillen mehr gibt. Es tut mir leid, aber ich kann Dir nichts mehr geben. Ich habe dich ganz lieb und wir können kuscheln usw." Der Protest war gar nicht so stark, wie ich gedacht habe, sie hat ca.5 minuten geweint und sich dann ganz doll an mich gekuschelt und wir sind Arm in Arm wieder eingeschlafen. Gott sei Dank hat in dieser Zeit das Baby (ich habe noch einen Säugling von 3 Monaten) nicht geschrien und brav geschlafen. Kurz noch zur Vorgeschichte: in letzter Zeit wollte sie auch oft nur noch nuckeln, was mir irgendwie auch manchmal unangenehm war, da habe ich auch oft schon das Stillen abgebrochen und ihr gesagt: Mama möchte jetzt nicht mehr. Anfangs gab es lautes Weinen, immer öfter aber nur kurzen Protest. Manchmal hat sie sich dann selbst wieder in ihr Bett gelegt und ist von alleine eingeschlafen (was vor kurzem wirklich undenkbar war!). Als das Baby im Oktober kam, wollte sie natürlich auch wieder öfter stillen (Eifersucht?) und kam sehr oft in der Nacht. Das wurde mir jetzt alles zu anstregend, vor allem weil sie kurz vor ihrem zweiten Geburtstag anfing, von alleine durchzuschlafen und sich da die nächtlichen Stillmahlzeiten quasi von selbst erledigt hatten. Durch die Geburt ihrer Schwester wurde sie aber wieder öfter nachts wach (auch durch die Unruhe usw.) und wollte dann natürlich auch die "Ba". Aus Gleichbehandlungsgründen und weil ich sie nicht noch eifersüchtiger machen wollte, habe ich ihr dann auch immer etwas gegeben, aber dadurch ist auch ihr Nachtschlaf wieder kaputt gegangen. Außerdem ist sie momentan stark am Trotzen und es kam letzte woche mal vor, dass sie mir regelrecht "befohlen" hat, jetzt die Brust herauszurücken und ich mir dabei schon sehr blöd vorkam. Ich habe dann nocheinmal darüber nachgedacht, dass es ja eine Stillbeziehung ist und ich mich jetzt oft damit nicht mehr wohlgefühlt habe. Manchmal war ich auch aggressiv und wütend über das nächtliche Trinken und ich denke, das ist für unsere Beziehung auch am Tag nicht gerade positiv gewesen. Ich glaube, ich habe mehr als genug für sie in dieser Hinsicht getan, ich lasse sie jetzt frei! Dann hat Papa auch mehr Chancen beim Einschlafritual, bisher hat sie da doch meistens (bis auf weniger Ausnahmen) immer noch nach mir verlangt um an der Brust einzuschlafen (Papa hat aber vorher immer gelesen oder gesungen). Irgendwie kann ich es selbst kaum glauben, dass ich es jetzt durchziehen werde - ein bißchen traurig bin ich schon. Ich habe mich sehr stark mit dem "Guten" der Muttermilch identifiziert und war auch immer überzeugte Stillmama. Ich habe das auch vor Freundinnen nicht geheim gehalten, dass ich so lange gestillt habe, auch wenn viele das absolut nicht nachvollziehen konnten und bestimmt viele darüber gelästert haben. Aber ich war lange lange Zeit nicht dazu bereit, ihr das zu entziehen, was sie so gerne von mir haben möchte. Ich konnte das einfach nicht übers Herz bringen und habe immer darauf gehofft, es würde ohne Tränen und Schreien klappen. Hat es aber bisher nicht und ich bin mir jetzt auch bewußt, dass ich ihr in dieser Hinsicht einen Schubs geben muss. Sie ist jetzt alt genug dafür. In diesen mehr als 2 1/2 Jahren war ich 2x abends für sie nicht da - ansonsten immer!!! Ich glaube, dass hält so gut wie niemand so lange durch - und mein Mann hat eigentlich immer hinter mir gestanden. Aber so langsam hat auch er jetzt durchblicken lassen, dass ich es auch mir zuliebe, jetzt mal angehen soll, sie abzustillen! Ich werde weiter berichten - Nacht Nr. 2 liegt noch vor mir - ich befürchte, es wird stärkere Proteste geben! Ich halte euch auf dem Laufenden.

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 10:08



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Na, das hört sich ja ganz toll an! Sag ihr nur, wie stolz Du auf sie bist dass es diese Nacht so toll geklappt hat und sie eine richtig Große geworden ist. Drücke weiter die Daumen! ANouschka

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 11:09



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Hallo, drück Dich erstmal ganz fest! Du machst das super! Habe meine Große mit 16 Monaten "offiziell" (war da wieder ca. in der 22. SSW) und mit etwas über 2 Jahren komplett abgestillt. Das gab auch einige Zeit kleinere Kämpfe, aber letzten Endes waren es nur ein paar Tage bis sie es akzeptiert hat. Meine Kleine ist jetzt 20 Monate und wie sollte es auch anders sein- wir stillen noch. An manchen Tagen auch nicht wenig. Mittlerweile versuche ich aber auch zu reduzieren. Mag einfach nicht mehr! Mach weiter so! LG Miri PS: ich hatte Ängste mit dem Stillen (bei der Großen) komplett auf zu hören, weil ich dachte, dass würde unsere enge Bindung stören. Hat sich nicht bestätigt. Sie ist etwas über drei und wir kuscheln immer noch gaaanz viel!

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 11:25



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Hallo, herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung! Wenn du dazu stehst, dann ist es auch richtig für euch beide. Kann mich ja selber noch nicht so fest dazu durchringen... dabei ist mein "Baby" im Dez auch schon zwei Jahre geworden. Sie schläft nur an der Brust ein, wenn ich da bin, war bis jetzt auch nur an zwei Abenden nicht zu Hause. Mittagsschlaf geht problemlos ohne "Titti"...wenn Oma sie ins Bett bringt. Die Vorstellung ganz aufzuhören ist irgendwie komisch, dabei hatte ich so eine lange Stillzeit nicht geplant. Immerhin schläft sie manchmal nachts ohne Brust wieder ein wenn sie aufwacht, schonmal ein Fortschritt. Halte uns mal auf dem Laufenden, würde mich interessieren. Alles Gute...und notfalls gute Nerven... Judith

Mitglied inaktiv - 25.01.2009, 21:53