Hallo,
mein Sohn (9 Wochen) alt, trinkt in der Nacht sehr gut an der Brust und meist ohne Unterbrechung (ca. 110-160 ml). Nur tagsüber will er nicht so richtig trinken. Oft unterbricht er nach 5 Minuten und schreit ohne ersichtlichen Grund lauthals und lässt sich kaum beruhigen. Manchmal habe ich das Gefühl er kann die Brustwarze nicht fassen, weil die Brust zu weich ist. Denn nachts, wenn die Brust ziemlich voll und gespannt ist, geht das Trinken besser.
Manchmal hilft es ihn an die andere Brust zu legen, dann trinkt er dort wieder normal.
Ist dies ein Zeichen, dass ihm an der einen Brust zu wenig Milch kommt ?
Wir geben ihm ab und zu Muttermilch mit der Flasche, wenn ich z.B. bei der Rückbildung bin.
Könnte es daher auch eine Saugverwirrung sein ?
Vom Gewicht her ist er im Moment noch im Rahmen, der Arzt meinte es ist noch zufriedenstellend und das reicht.
Ich bin schon am überlegen zusätzlich noch mit künstlicher Nahrung zuzufüttern.
Denn tagsüber trinkt er manchmal nur 60 ml und dann nach ner Stunde wieder diese Menge.
Was raten Sie mir ?
Mitglied inaktiv - 12.08.2009, 16:17
Antwort auf:
Zu wenig Milch oder eher Saugverwirrung ?
Liebe Anastacia75,
ja, es kann schon eine Saugverwirrung sein, vielleicht ist Ihr Baby einfach auch nur leicht ablenkbar oder es kommt mit einem zu starken Milchspendereflex nicht zurecht.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
o im Umhergehen stillen,
o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
o im Halbdunkeln stillen,
o im Halbschlaf stillen,
o das Baby mit der Brust spielen lassen,
o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
o alle künstlichen Sauger vermeiden,
o das Baby massieren,
o viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Verzichten Sie in den nächsten Tagen einmal auf alle künstlichen Sauger, vielleicht klappt es dann gleich wieder besser.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.08.2009