Weniger Milch in einer Brust

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Weniger Milch in einer Brust

Guten Morgen! Leider eine längere Geschichte. Ich hab Zwillinge die bei 30+2 auf die Welt kamen. Ich habe direkt angefangen abzupumpen so dass sie von Anfang an komplett mit meiner Muttermilch ernährt werden konnten. Erst über die Sonde, dann Fläschchen und jetzt trinken sie seit Montag nur noch von der Brust (wäre eig 34+5). Ich hatte immer mehr als genug Milch für beide so dass auch was eingefroren werden konnte. Mit der Brust hab ich bei 33+5 angefangen und es dann langsam gesteigert bis wir komplett darauf umsteigen konnten. Ich hab bei 1x pumpen 120- 220ml abgepumpt je nach Tageszeit. Jetzt muss ich auch noch immer 1xtäglich abpumpen weil sie zweimal Fläschchen (nur mit je 20ml Milch, lege trotzdem zusätzlich an) kriegen müssen damit man das FMS geben kann. Dabei fiel mir seit gestern auf das aus der rechten Brust nur noch wenig Milch kommt (40ml), aus der linken hingegen in der selben Zeit (10 Minuten) 90ml. Und auch beim anlegen fällt auf das die kleinen nach der rechten Brust früher wieder Hunger haben. Ich lege immer abwechselnd an die Brust so das jeder es mal einfacher hat. Außerdem musste ich sonst morgens nur auf die Brüste drücken und es lief, das ist bei beiden nicht mehr der Fall. Und es tropfte immer aus der andere Brust wenn ich nur einen angelegt habe, das hatte ich heute morgen auch nicht. Sie nehmen gut zu (mittlerweile 2500g) deswegen mache ich mir keine Gedanken. Aber was kann ich machen damit es rechts auch wieder besser läuft? Zusätzlich pumpen? Weil ich möchte weiterhin gerne parallel anlegen, was aber schwierig wird wenn sie unterschiedlich lange satt sind, weil zu wenig kommt. Die Brust ist nicht warm oder Knubbelig, also ganz weich. Ich esse genug und trinke auch Malzbier einmal am Tag. Vielen Dank das Sie sich die Mühe machen den langen Text durchzulesen. VG Sabine

von Bärchen87 am 24.08.2018, 10:28



Antwort auf: Weniger Milch in einer Brust

Liebe Sabine, ich kann dir von hier aus nicht sagen, warum genau es ist, wie es ist, aber ja, durch vermehrtes Pumpen an der Seite sollte sich die Milchmenge wieder erhöhen - wenn es an der Milchmenge liegt. Manchmal ist es auch so, dass der Milchspendereflex an einer Seite schwerer ausgelöst wird als an der anderen. Wenn du an dieser Seite die Brust mit Auflagen wärmst, kurz vor dem Stillen oder Pumpen, und dann doch wieder mehr Milch fließt, dann liegt es an dem MSR und du brauchst nicht häufiger pumpen, sondern eben mit Wärme arbeiten. Probiere auch mal, ob es etwas bringt, wenn du an der rechten Brust die Brustkompression anwendest (s.u.). Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Kristina Wrede am 24.08.2018



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