Biggi Welter

Biggi Welter

Stillberaterin

Biggi Welter absolvierte ab 1996 ihre Ausbildung zur Stillberaterin bei der La Leche Liga Deutschland e.V., einer Organisation in 78 Ländern in offizieller Beziehung zur Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Schwangeren und stillenden Mütter in Fragen rund um das Stillen Beratung anbietet. Danach leitete Biggi Welter viele Jahre lang eigene Stillgruppen mit intensiver Betreuung. Ab 1999 übernahm sie zudem die Online-Stillberatung von Rund-ums-Baby.de, die sie heute noch leitet. Ihre Beratungen bei Rund-ums-Baby.de werden jeden Monat hunderttausendfach weltweit von stillenden Müttern gelesen. Ein achtsamer und wertschätzender Umgang mit Kindern liegt ihr am Herzen.

Biggi Welter

Was kann ich gegen zu viel Milch machen?

Antwort von Biggi Welter, Stillberaterin

Frage:

Hi, ich bin seit Anfang August Neu Mama. Anfängliche klappte das mit dem Stillen super. Aber seit ein paar Tagen hab ich einfach in der rechten Brust viel zu viel Milch. So schlimm das sich richtig harte Stellen bilden. Ich lege mein Baby dann immer so an, dass er die Stellen leer trinkt, was natürlich sehr schmerzhaft ist. Aber sie kommen innerhalb 3 Std immer wieder. Links klappt alles super, nur rechts bringt mich zur Verzweiflung. Zum Überfluss hab ich an der rechten Brust auch noch einen Miniriss zum Übergang zum Vorhof der bei dem Saugen jedes Mal wieder aufreißt. Ich mach da schon immer Lanolinsalbe rauf, aber es wird seit Tagen nicht besser. Gibt es da vielleicht auch noch ein Tipp? Liebe Grüße und vielen Dank schon mal!

von Tinyjones am 14.08.2017, 08:20 Uhr

 

Antwort auf:

Was kann ich gegen zu viel Milch machen?

Liebe Tinyjones,

um das Zuviel an Milch in den Griff zu bekommen sollte die Brust vorsichtig gerade so weit entleert werden, dass die Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr entleeren als unbedingt notwendig, damit die Milchbildung nicht noch weiter angeregt wird. Zusätzlich kann die Brust nach dem Entleeren gekühlt werden.

Sprechen Sie auch einmal mit einer entsprechend ausgebildeten Hebamme oder Ärztin/Arzt über die Möglichkeit mit naturheilkundlichen Mitteln (Salbei, Pfefferminze) oder homöopathischen Mitteln regulierend einzugreifen.

Wunde Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht.
Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Sie einmal versuchen, einen schnellen Termin mit einer Kollegin vor Ort ausmachen, die Ihnen dann genau zeigen kann, wie Sie Ihr Baby korrekt anlegen müssen.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Sie eine Kollegin gefunden haben, hier einige Tipps für eine Verbesserung der Heilung:

• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.

In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren.

Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.

Solange jedoch nicht die Ursache der wunden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung!


Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter

von Biggi Welter, Stillberaterin am 14.08.2017

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