voll gestillt, wann ist zeit für brei? oder jetzt schon brei?etwas lang sorry

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: voll gestillt, wann ist zeit für brei? oder jetzt schon brei?etwas lang sorry

ich war gestern in der krabbelgruppe und hab der hebamme erzählt das renesmee ständig brüllt. sie fragte mich wie oft ich stille. ich sagte OFT :) naja was soll ich sagen? es ist warm und renesmee hat durst, also stille ich sie. ich stille sie auch wenn sie weint oder unruhig ist. manchmal ists nur ein kurzes trinken und dann ein beruhigungsnuckeln. die hebamme meinte ich solle wegen des häufigen anlegens NUR ALLE 2h stillen. das der magen mal leer wird war die begründung.... und ich soll sie dann auf beide seiten stillen. ihr reicht immer 1 brust für dem moment und reinquälen will ich ihr nichts. sie sagte beide brüste und dann wenn sie noch hunger hat ne flasche anbieten. also ich rege mich über die aussage so auf. ich weiss sie wird satt und schreit aus ganz anderen gründen.... und sie sagt meine renesmee wird nicht satt..... es ist warm, sie hat mehr durst, total normal oder? sie hinterfragte nicht einmal wann oder in welcher situation sie schreit. für sie stand nur fest das kind schreit aus hunger. ich bin jetzt total verunsichert..... wir hatten gestern auch u5. renesmee ist mit 6 monaten 66 cm und wiegt glatte 6kg. fr dr sagt das ist total im normbereicht. sie wog bei der geburt 3020gr und nahm bis 2795g ab. fr dr meinte ich solle langsam anfangen mit breichen wegen dem eisenhaushalt. ich habe meinen sohn damals 8 monate voll gestillt und dem gigs auch gut. die kinder kommen nach mir und sind daher vom äusserlichen blaß. kann man also nicht daher ausmachen das die eisenmangel hätten. sie ist super mobil und aufmerksam. was können sie mir dazu raten oder tip geben? renesmee zeigt null interesse wenn wir am familientisch sitzen und essen. ab und an mach ich mir was auf den finger und lass sie kosten aber sie spuckts immer aus und verzieht das gesicht. ich meine damit erkennen zu können das sie nicht möchte oder? egal obs beim pudding oder joghurt ist. so sorry ist etwas länger geworden. hab mich schon kurz gefasst weil ich von der hebamme so enttäuscht bin. ich dneke eine hebamme die auch bei stillprobleme hilft, sollte nicht sagen gibt dem kind beim kleinsten problem ne flasche. LG und danke fürs zuhören und antworten

von babymit30 am 23.06.2011, 07:55



Antwort auf: voll gestillt, wann ist zeit für brei? oder jetzt schon brei?etwas lang sorry

Liebe babymit30, ja, das ist schade. Alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Im Durchschnitt will ein kleines Baby wie Ihre Tochter in unregelmäßigen Abständen zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Solange das Kind gut gedeiht, können Sie es auch unbesorgt Ihrer Tochter überlassen, wie lange oder kurz sie an der Brust trinkt. Das Einzige, worauf Sie sich bei einem Baby verlassen können, ist, dass Sie sich auf nichts verlassen können. Der "Rhythmus" eines Baby ist ständigen Änderungen unterworfen und keineswegs eine feste Größe. Ob Ihr Kind ausreichend gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. "Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lassen Sie sich nicht verunsichern! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 23.06.2011



Antwort auf: voll gestillt, wann ist zeit für brei? oder jetzt schon brei?etwas lang sorry

na dann ist ja alles in ordnung. sie ist aktiv und mobil. sie trinkt bei dem wetter jetzt zwar noch häufiger, aber das ist doch normal. ich habe auch vermehrt durst wegen der hitze. na dann freu ich mich auf weitere wochen des stillens. ich achte schon immer drauf wie sie reagiert wenn wir essen. aber sie ist mega relaxt und macht keine anstalten. mein sohn damals ruderte mit dem ärmchen und wurde immer lauter. wurde richtig nervös wenn der tisch gedeckt wurde. aber das macht sie gar nicht. ich finde sowas total schrecklich jemanden in die stillbeziehung zu reden.... haben jetzt 6 monate glücklich gestillt und es kam nie der gedanke das es nicht reichen würde. werde bei der nächsten krabbelgruppenstunde nochmal mit der hebamme sprechen. und sie diesbezüglich aufklären. und ihr den tip geben sich zu erkundigen wieso ein baby schreit oder in welchen situationen es schreit oder gestillt wird. danke für deine worte. fällt mir echt ein mega stein vom herzen. bin erleichtert. kanns jetzt wieder geniessen oder den hintergedanken zu haben das sie nicht satt wird/ist. LIEBE GRÜSSE babymit30 und Renesmee

von babymit30 am 23.06.2011, 14:00



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