Hallo,
mein Sohn (8 1/2 Wochen) trinkt tagsüber alle 2-3 Stunden, manchmal und auch auf abend hin dann schon mal nach 1 1/2 Stunden. Er bekommt auch keinen Schnuller, deswegen nehme ich an, dass es nicht immer Hunger, sondern auch mal Trost bei Blähungen oder einfach sein Saugbedürfnis ist. Seit 3 Nächten hält er zwischen 5-7 Stunden aus. Ich schiebe das auch darauf, dass er sich auf abend zu noch häufig Milch holt und dann halt länger aushält.
Heute hat er z.B. immer 3-4 Stunden ausgehalten und nicht immer so heftig gesaugt wie sonst, eher recht gemütlich. Ich bin mir nicht sicher, ob er da wirklich genügend getrunken hat. Heißt das dann (ich weiß, dass man das jetzt nicht unbedingt vorher sagen kann), dass er nachts dann wieder öfter kommt, weil er heute nicht so häufig an der Brust war oder hat das damit nichts zu tun?
Liebe Grüße Nicole
Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 17:59
Antwort auf:
Unterschiedlicher Appetit?????
Liebe Nicole,
ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte.
So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Es kann sein, dass Ihr Baby in der Nacht wieder vermehrt kommt, es muss aber nicht sein.
Lassen Sie sich von Ihrem Baby leiten!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.04.2009