schlechter Schlaf durch Stillen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: schlechter Schlaf durch Stillen?

Liebe Biggi, liebe Kristina, meine Tochter ist 17-Monate alt. Sie hat in den ersten 4-5 Monaten sehr gut geschlafen. In der Nacht etwa 7-9 Stunden am Stück. Dann kamen die ersten Zähne und das Schlafverhalten wurde schlechter, Marlene wurde etwa 3-5 Mal in der Nacht wach. Nun schafft sie es seit etwa 3 Monaten nicht mehr länger als 40 Minuten bis 2 Stunden am Stück zu schlafen. Mittags wird sie zum einschlafen gestillt, schläft 40 Minuten, wird wach, dann muss ich ganz schnell sein, um ihr wieder die Brust anzubieten und sie schläft noch 40 Minuten weiter. Nachts das gleiche Spiel, sie schläft über das Stillen ein und wird immer wieder wach. Ich bin wirklich ratlos und verzweifelt, da ich mittlerweile auch unter extremen Schlafmangel leide. Marlene schläft von Beginn an mit mir im Bett. Sie nimmt keinen Schnuller und keine Flasche. Sie schläft nur ein, wenn sie gestillt wird und akzeptiert auch nicht, wenn der Papa sie versucht ins Bett zu bringen. Keine andere Methode funktioniert. Sie schafft es einfach nicht (mehr) ohne Hilfe weiter zu schlafen. Ist das nächtliche Stillen daran schuld? Mein Umfeld meint, ich solle aufhören zu stillen, dann würde sie besser schlafen. Kann das tatsächlich sein? Was kann ich ansonsten versuchen/ändern? An dieser Situation muss sich ganz schnell etwas ändern, das kann ich so nicht mehr lange durchhalten. Ich benötige mal 3-5 Stunden Schlaf am Stück. Ich hoffe, sie haben einen guten Rat für mich. Beste Grüße, Anna-Lena

von Anni Lenchen am 15.04.2019, 13:10



Antwort auf: schlechter Schlaf durch Stillen?

Liebe Anna-Lena, "schuld" ist das Stillen nicht, jedoch hat Marlene bisher nicht gelernt, dass sie sich auch ohne die Brust beruhigen kann. Darum fordert sie sie so vehement ein. Auf jeden Fall kann sie lernen, auch länger ohne durchzuhalten!! Wichtig ist, dass du weißt, dass es kein Weltuntergang ist, wenn sie dagegen protestiert. Es ist normal, und es wird eine kleine Herausforderung werden, aber sie wird es schaffen - wenn DU es schaffst. Die Ansätze von Elizabeth Pantley, der Autorin von "Schlafen statt Schreien", könnten dir vielleicht helfen. Von ihr stammt auch eine Idee zur Einführung einer stillfreien Zeit in der Nacht. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 15.04.2019



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