Hallo Biggi Weiler,
seit einigen Tagen wird mein Baby (7 Wochen) nachts öfter wach und ich stille dann, auch wenn er keine ausgeprägten Hungerzeichen zeigt, etwa im 2h-Abstand. Tagsüber sind die Abstände deutlich länger. Woran kann das liegen? Wir haben kein Licht mehr an, könnte das ein Grund sein? Oder sollte ich zunächst versuchen, ihn wieder einzuschlummern und nicht gleich anlegen?
Außerdem würde ich gern wisen, ob man, nachdem ein Baby bereits aufgestoßen und vielleicht sogar etwas gespuckt hat, weiter stillen soll. Mein Sohn saugt nämlich immer weiter an seinen Fäustchen und schleckt, auch wenn er gerade lange getrunken hat - oder eben nach dem Spucken. Meist entscheide ich nach Gefühl, ob das jetzt echtes Hungersaugen ist oder einfach eine Babybewegung. Er lässt sich dann auch meist ablenken, was aber nicht heißen muss, dass er wirklich satt ist, oder? Können Sie mir einen Hinweis geben, wie ich mich verhalten soll?
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 28.01.2009, 10:38
Antwort auf:
Nächtliches Stillen / Weiterstillen nach spucken?
Liebe Dezemberbaby,
alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht.
Viele Babys sind am Tag oft abgelenkt und erforschen ihre kleine Welt und brauchen dann in der Nacht mehr Milch. Sicherlich können Sie versuchen, Ihr Baby ohne Stillen zu beruhigen, allerdings wird das mehr Aufwand bedeuten, als es anzulegen.
Fingerlutschen muss nicht automatisch auf Hunger hinweisen und es auch nach den ersten vier Wochen kein verlässliches Hungerzeichen mehr, wenn das Kind seine Finger oder Hand in den Mund zu stecken. Das Baby beginnt dann sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und zu erforschen und der Mund ist ein ganz wichtiges Organ, wenn es um das Erforschen und Begreifen geht. Wenn Ihr Baby allerdings trinkt, wenn Sie es anlegen, ist es höchstwahrscheinlich auch hungrig.
Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser "Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen.
Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme.
Wenn Ihr Baby nach dem Spucken wieder trinken möchte, können Sie es unbesorgt anlegen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.01.2009