Hallo,
Mein Sohn ist jetzt 10 Wochen alt. Kurz nach der Geburt (noch im Krankenhaus) waren meine Brustwarzen so wund, dass mehr Blut als Milch rauskam, deshalb habe ich angefangen Pre Milch zu füttern. Ich habe ihn am Anfang noch hin und wieder angelegt, aber das Stillen war einfach zu schmerzhaft und er hat mochte auch den Blutgeschmack nicht, auch mit so einem "Stillhütchen" war es nicht besser... Dann hab ich angefangen die Milch abzupumpen, was auch sehr gut ging (als Johann 2 Wochen alt war immer so ca 60-100ml pro Brust), allerdings ist mir vor 2 Wochen meine Milchpumpe kaputt gegangen und es hat eine Woche gedauert bis die neue da war. In der Zeit hab ich ihn nur selten mal angelegt. Als die neue Pumpe dann da war, kam beim Abpumpen nur sehr wenig Milch raus, so 10-20ml pro Seite. Zuerst hab ich gedacht, dass es daran liegt, dass ich eine Woche kaum gestillt bzw. abgepumpt habe und einfach die Milchmenge zurückgegangen ist. Jetzt pumpe ich aber seit einer Wochen wieder regelmäßig ab und es kommt immer noch sehr wenig Milch. Zum einen dauert es etwas bis die Milch überhaupt fließt, dann spritzt sie jedoch ordentlich für ungefähr 2 Minuten, manchmal hab ich dann in 3 Minuten 80ml Milch. Und dann kommt gar nichts mehr! Wenn ich dann die Position der Brustwarze etwas änder, sodass sie nicht mehr mittig in der Pumpe ist, sondern leicht versetzt, fließt die Milch kurz wieder, aber dann kommt wieder gar nichts, nicht mal winzige Tropfen.
Jetzt frag ich mich natürlich, warum das so ist. Da ich rauche (10-15 Zigaretten am Tag, meistens nur halbe) hab ich gedacht, dass es vielleicht daran liegt, schließlich soll Rauchen ja die Prolaktinbildung senken... Oder kann es an der neuen Pumpe liegen? Dass die einfach nicht so gut funktioniert wie meine alte? Zuerst hatte ich eine von "tommeeTippee" (oder so ähnlich) und jetzt von Philips.
Sollte ich vielleicht einfach noch öfter abpumpen um die Milchproduktion anzuregen? Zur Zeit pump ich ja nur 4-6 mal am Tag ab, das hatte bei meiner alten Pumpe gereicht, wenn ich jetzt 2-3 Tage alle 2 Stunden abpumpe, müsste die Milchbildung doch mehr angeregt werden und dann müsste das Abpumpen doch auch leichter gehen?
Liebe Grüße
von
lisvana
am 16.07.2012, 14:53
Antwort auf:
Milchmenge steigern /Rauchen
Liebe lisvana,
die benötigte Milchmenge auf Dauer nur durch Pumpen aufrechtzuerhalten ist nicht immer leicht und verlangt oft sehr viel Disziplin und vor allem regelmäßiges und ausreichendes Pumpen. Dabei ist es in der Regel sinnvoller häufiger etwas kürzer abzupumpen statt selten und dann länger.
Wenn Sie jetzt Ihre Pumpfrequenz wieder erhöhen, dann müsste sich die Milchmenge auch wieder steigern. Gönnen Sie sich gleichzeitig auch möglichst viel Ruhe, das wirkt ebenfalls positiv.
Eventuell kann der Wechsel zu einer anderen Pumpe tatsächlich sinnvoll sein.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden.
Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen:
Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen).
Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören.
Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen:
o Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm.
o Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen.
o Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind.
o Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen.
o Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise).
Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen)
Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen.
Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger.
Ich bin sicher, dass es bald wieder besser klappt :-).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.07.2012