Milchmenge nach 3 Monaten erhöhen bzw. nicht mehr zufüttern?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Milchmenge nach 3 Monaten erhöhen bzw. nicht mehr zufüttern?

Hallo, meine Tochter ist jetzt fast 3 Monate alt (*1.6) und ich füttere seit der zweiten Woche zu. Ich hatte am Anfang sehr wenig Milch und meine Brustwarzen waren sehr wund und blutig. Ich habe dann begonnen mit Stillhütchen zu stillen. Es hat trotzdem ca 7 Wochen gedauert, bis die Brustwarzen komplett verheilt waren. Während dieser Zeit habe ich meine Tochter jede Mahlzeit erst gestillt, beidseitig, und dann ein Fläschen zugefüttert. Ich habe die Menge der Pre-Milch seitdem nicht wirklich erhöht. Sie trinkt unterschiedlich viel aus der Flasche. Mal sind es 60 ml manchmal aber auch die vollen 120ml. Nun denke ich das sich die Milchmenge aus der Brust ja auch erhöht haben müsste, da sie nicht mehr Milch aus der Flasche verlangt und sie eindeutig wächst. Nun zu meiner eigentlichen Frage, kann ich langsam die Milchmenge erhöhen und die Flaschennahrung reduzieren so dass ich eventuell voll Sillen kann? Sie nimmt übrigens die Brust genauso gerne wie die Flasche... P.S. Ich bin froh überhaupt stillen zu können, da vor drei Jahren bei meiner ersten Tocher bereits nach einer Woche alles so wund und entzündet war das ich abgestillt habe... Bin also schon ein bischen stolz diesmal durchgehalten zu haben :-) LG Steffi

Mitglied inaktiv - 25.08.2010, 10:41



Antwort auf: Milchmenge nach 3 Monaten erhöhen bzw. nicht mehr zufüttern?

Liebe Steffi, natürlich kannst Du stolz sein :-). Da Du ja bereits zusätzliche Nahrung gibst, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 25.08.2010



Antwort auf: Milchmenge nach 3 Monaten erhöhen bzw. nicht mehr zufüttern?

Hallo ich hatte das selbe problem. Da mein Sohn 3 Wochen zu früh kam war er anfangs zu schwach, genug an der brust zu trinken. Somit wurde im KH auch mit Flasche zugefüttert. Er saugte mit der Zeit an der Brust ganz brav jedoch musste ich immer Flasche nachgeben, da ich das Gefühl hatte, dass er nicht satt wurde. Mit 5 Wochen habe ich auch versucht auf voll stillen umzustellen und die Flaschen langsam zu reduzieren. Ich hab auch immer abgepumt und ihn das zuerst mit der flasche gegeben. Ich bin auf die Tipps eingegangen mit häufig anlegen, mich nur auf das Stillen zu konzentrieren usw. Leider habe ich es nicht geschafft. Mittlerweile will er an der Brust gar nicht mehr trinken und bevorzugt das Flaschi

Mitglied inaktiv - 27.08.2010, 22:18



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Milchmenge, Zufüttern etc.

Liebe Biggi! Ich bin etwas verunsichert! Mit dem Stillen will es nicht so recht klappen! Erst ging alles ganz prima und jetzt? Meine Tochter, 2 Monate alt jetzt ca.6000gr, hat tagsüber recht häufig getrunken, wenn sie wach war ca. alle 2 Stunden und wenn sie geschlafen hat alle 3-4 Stunden! Da sie aber sehr bald nachts über 5 Stunden geschla...


Zufüttern bei Allergiegefahr + Milchmenge

Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt Anfang 7 Monate und ich habe 6 Monate voll gestillt. Nun füttere ich seit ca. 4 Wochen zu, da er mit der Milch nicht mehr zufrieden war und ich wahrscheinlich auch nicht mehr soviel Milch habe (beim Abpumpen waren es ca. 60 ml)Habe mit Gläschen angefangen (Gemüse, Gemüse-Kartoffel-Fleisch) und abends gebe ich ihm...


milchmenge und zufüttern.

seit 5 wochen bekommt meine tochter nun beikost. mittags menue( pastinake, karotffel, pute, öel,u.birnenmus.) abends mm brei mit reisflocken u. obst. nun habe ich das gefühl, das sie nachmittags nicht mehr satt wird. sie geht zwar an die brust aber nur aus spaß. sie trinkt nicht ernsthaft. ich glaube sie wartet auf den löffel und nimmt die milch ei...


Milchmenge-Brustentzündung-Zufüttern

Liebe LLL Beraterinnen, zunächst einmal ein ganz ganz großes Lob für dieses hervorragende Forum und die kompetenten und einfühlsamen Antworten. Ich habe schon auf viele meiner Fragen hier nur durch Recherche und Lesen Antworten erhalten, aber auch schon "live" von Euch. Ich danke Euch dafür. Nun meine Frage (die ich zu einem Teil schon im KiA...


Milchmenge steigern trotz zufüttern

Hallo, Ich muss seit Freitag zufüttern, da meine Maus nur 100 g in einem Monat zugenommen hat und die Windeln trocken blieben. Jetzt würde ich gerne versuchen die Milchmenge zu steigern. Ich hab nämlich das Gefühl das die Milchmenge eher sinkt statt zu steigen. Ich lege sie alle 3 Stunden an und pumpe gleichzeitig ab. Das abpumpen bringt zwische...


Milchmenge bzw. Zufüttern

Liebe Frau Welter, unsere Tochter kam in der 37.+2 SSW vor drei Wochen mit 2.530 g gesund und fit zur Welt. Sie wurde mit 2.420 g aus dem Krankenhaus entlassen. Derzeit haben wir ein Gewicht von 2.730 g erreicht. Ich stille und füttere lt. Hebamme 3 x täglich nach dem Stillen zwischen 60-90 ml Pre-Nahrung dazu. Da unsere Tochter nicht schnell ...


Milchmenge auf und ab

Hallo, mein Sohn kam mit knapp 4 kg zur Welt und wir hatten ein super Stillstart. Er nahm super zu. Als der Alltag wieder einkehrte hatte ich viel Stress, wodurch er ab und zu etwas hingehalten werden musste und den Schnuller bekam. Nachdem er eine Woche nur ca 100 Gramm zugenommen habe, hab ich mir Sorgen gemacht er wird nicht mehr satt. Dann...


Milchmenge

Hallo, Ich habe ein ziemliches auf und ab mit dem stillen hinter mir, meine Tochter vier Wochen alt, hat laut Kinderärztin zu wenig getrunken, und hatte dann Durchfall und war sehr schlapp… Wir mussten mit ihr ins Krankenhaus und sie hat Infusionen bekommen. Dann wurde das Stillgewicht kontrolliert. Wir müssen das jetzt zu Hause auch weitermachen...


Schwanger und stillen: Milchmenge?

Guten Abend, mein Sohn ist vor 10 Monaten per KS auf die Welt gekommen, seitdem stille ich ihn voll und seit kurzem isst er etwas Beikost. Wir üben noch. ;-) Nun bin ich ganz frisch wieder schwanger und habe das Gefühl, dass die Milch plötzlich zu wenig ist. Mein Sohn wirkt oft unzufrieden, ist an der Brust quengelig… das kenne ich eigentlich ...


Milchmenge steigern / Powerpumpen

Guten Abend, weil das Stillen nicht mehr so gut geklappt hat, hat mein Sohn vermehrt die Flasche bekommen. Es sind aktuell 2-3 Mahlzeiten von 8, die er mit der Flasche bekommt. Mit dem Stillen klappt es nun wieder gut und ich würde nun gern versuchen wieder voll zu stillen. Ich habe aber den Eindruck, dass die Milchmenge sich inzwischen reduzie...