Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Milchbildung wieder aktivieren????

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Milchbildung wieder aktivieren????

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Hallo ich brauch dringend hilfe, ich bin so traurig... Bei meiner Tochter wurde ein "Reflux" festgestellt...Die Ärzte meinten dann, das es besser wäre wenn ich die Flaschennahrung gebe..Meine Tochter( 11 Wochen) hat immer sehr geweint und gekrampf beim stillen, hat auch die brust dann verweigert. Sie tringt gut aus der flaschen und verträgt die spezialnahrung auch gut. Doch nun meinte mein Kinderarzt, das ich auch hätte weiter stillen können und die Muttermilch machmal andicken hätte können(also abpumpen). Ich vermisse das stillen so sehr ich habe nun 3 Wochen nicht mehr gestillt. ich pumpe aber die milch noch ab( aber es ist nicht mehr viel. ich hatte vorher soooo viel milch und nun verschwindet sie..Ich möchte doch das meine tochter die beste nahrung bekommt und das ist eben die muttermilch. Ich bin schon richtig frustriert und mache mir vorwürfe, ich habe schon lange nicht mehr so etwas so arg vermisst. Die flasche zu geben ist zwar einfacher, doch der gedanke daran das stillen besser ist, lässt mich einfach nicht los. und ich kann mich nicht damit abfinden die flasche weiter zu geben. Es sei denn ich habe den kampf verloren und die muttermilch kommt nicht wieder, dann bleibt mir ja nichts anderes übrig als die flasche komplett weiter zu geben. Ich habe globulis zur Michbildung und ein rezept für stilltee von einer Hebamme den ich jedentag trinke( 1,5 liter) aber ich bekomme nichtmal mehr 20ml milch aus meiner Brust, vor drei wochen habe ich noch160 ml abgepumpt. Bitte bitte können sie mir helfen? Gibt es noch eine möglichkeit, das ich meine tochter wieder stillen kann(wenn auch nur bedingt)? Zu mindest das die Muttermilch sich wieder richtig bildet, die ist einfach weggegangen ich habe keine abstilltabletten genommen oder ähnliches... Sie sind meine letzte hoffnung. Ich danke ihnen für ihre antwort Mit freundlichen grüßen Nici


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Liebe Linchen, du vermisst das Stillen so sehr, und ich freue mich wirklich, dass ich dir Mut machen kann! Denn du hast tatsächlich die Möglichkeit, es noch einmal zu probieren... und so lange du überhaupt noch Milch produzierst, kannst du die Milchmenge durch häufiges Anlegen auch wieder steigern. Lass mich dir Schritt für Schritt antworten: 1) Reflux: Reflux (gastro-ösophagaler-Reflux) bedeutet, dass der Muskel, der die Magenöffnung schließt und so verhindert, dass die Nahrung wieder zurückfließt, bis sie schließlich vom Magen in den Darm wandert, sich zum falschen Zeitpunkt öffnet. So kommt es dazu, dass die Nahrung zurück in die Speiseröhre gelangt. Beim Erwachsenen wird Relfux oftmals als Sodbrennen erlebt, bei Babys kann er zu Erbrechen, schmerzhaftem Weinen, plötzlichem nächtlichen Aufwachen und sogar zu einer Verweigerung der Nahrung führen. Das Problem ist also nicht nur, dass diese Kinder sehr oft massiv spucken (und in schlimmen Fällen nicht gedeihen), sondern dass der Rückfluss der Nahrung und damit auch der Magensäure zu Schmerzen und Unwohlsein beim Kind führen kann. In vielen Fällen wird der Reflux durch eine Unreife verursacht „wächst sich aus". Bis dahin besteht die Therapie darin, die Beschwerden des Kindes zu mildern, bis sein Verdauungssystem reifer ist und die Symptome verschwinden. Leider wird sehr häufig als Standardtherapie bei Reflux ein Andicken der Milch empfohlen, was bei Stillkindern aber mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist und außerdem nicht unbedingt hilft. Erste Hilfe ist in jedem Fall eine möglichst aufrechte Lagerung des Kindes, so dass die Schwerkraft mit hilft, den Mageninhalt unten zu halten. Besonders direkt nacht dem Stillen, kann es hilfreich sein, das Kind einige Zeit aufrecht zu tragen (zum Beispiel im Tragetuch). Häufigere kleine Mahlzeiten können ebenfalls sinnvoll sein. Eine absolut korrekte Stillhaltung und richtiges Saugen des Babys sind sehr wichtig, um nicht noch zusätzliche Probleme zu provozieren, weil das Kind viel Luft schluckt. Stillen und Muttermilch haben viele Vorteile gegenüber anderer Nahrung bei einem Kind mit Reflux. Stillkinder haben seltener Probleme mit Reflux und der Reflux ist bei ihnen meist nicht so ausgeprägt wie bei nicht gestillten Babys. Das liegt unter anderem daran, dass Muttermilch leicht verdaulich ist und so den Magen zweimal so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung. Die schnellere Magenentleerung ist deshalb von Bedeutung, weil eine längere Verweildauer der Nahrung im Magen, den Reflux verstärken kann (das spricht auch gegen das Andicken). Je weniger lange die Nahrung im Magen verbleibt, um so weniger kann wieder in die Speiseröhre zurückfließen. Außerdem reizt Muttermilch die Speiseröhre weniger als künstliche Säuglingsnahrung. In seltenen Fällen, wird empfohlen, dass die Mutter ihre eigene Ernährung umstellt und auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet. Diese Empfehlung ist allerdings umstritten. Helfen Maßnahmen wie höher lagern und kleinere und dafür häufigeres Stillmahlzeiten nicht, so gibt es die Möglichkeit der medikamentösen Behandlung. Hier werden Medikamente eingesetzt, die die Magensäure verringern und die Entleerung des Magens beschleunigen. Als allerletztes Mittel - wenn es zu schwerwiegenden Komplikationen durch den Reflux kommt, kann eine Operation in Frage kommen. 2) Milchmenge steigern: Wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Auf jeden Fall solltest du dir auch eine Stillberaterin vor Ort suchen, die dich etwas direkter betreuen kann als mir das von hier aus möglich ist. LLL-Beraterinnen findest du unter www.lalecheliga.de. Auch AFS und BDL bieten Stillberatung an. Lieben Gruß, Kristina


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