hallo, ich hätte gern einen rat: mein 12 wo.altes kind hat seit 1 monat steigerndes trinkprobl.: es fing an mit abends, nun ist es bei jedem stillen, nachts geht es meist, da trinkt sie kürzer. sie dreht (nach einem "ruck" ducrh ihren körper (magenschmerz?sodbrennen?)) ruckartig ihren kopf seitlich von der brust weg, sofort wieder zurück/will brust wieder/dockt wieder an/ dreht aber gleich kopf wieder weg, nachdem sie 1x gesaugt hat. das geht dann ein paar versuche lang so, bis sie schreit und sich hochschreit. ich hab schon mehreres versucht (bäuerchen machen, pause machen, stillposition wechseln,andere brust, stillgruppe, haut auf haut, tag im bett mit viel stillen: kaum möglich mit schreibaby, welches ausser durch stillen und im ki.wa. nich einschläft)usw.). sie nimmt bisher ausreichend zu, aber mich wundert, dass sich das verhalten gesteigert hat und will verhindern, dass es noch schlimmer wird. kurioserweise trinkt sie bei größerem abstand besser (hunger stillen wichtiger als problemverhalten?), sprich nach 2 std. als wenn die abstände kürzer sind. sie hatte ein verkürztes zungenbändchen, hat der arzt aber behandelt, seit dem ging es besser mit stillen, am anfang waren entzündete brustwarzen. dann ging es eine zeitlang gut, aber dann begann sie etwa mit 2.monat mit diesem verhalten. sie will gern an die brust und trinken, wird aber durchs köpfchen wegdrehen verhindert. habe das gefühl beim nur nuckeln gehts gut, sobald aber was kommt dreht sie weg. ist sie dann schon zu satt? aber sie will ja noch weiter an die brust. erst war es immer erst an der 2.brust, nun ist es auch schon an der ersten und mal eher am ende, mal nach dem beginn. ich lasse sie lange an einer brust, damit sie nicht nur die vormlich bekommt. wenn sie nicht mehr trinken kann dauert es manchmal 45 min. eh es wieder klappt. so kann es sich durch den ganzen tag ziehen (ausser bei gr.stillabständen), manchmal "schubst" sie die brust auch mit der zunge raus oder würgt und verzieht dabei das gesicht. sie nimmt keinen nuckel oder flasche, wird voll gestillt. was kann ich tun? das stillen wird so zum sport statt entspannt, denn sie durchstreckt sich dann und wird zappelig. so kann sie auch nicht an der brust einschlafen (tagsüber schlafen sowieso schwierig).
von
kristinstillt
am 19.11.2012, 20:31
Antwort auf:
kind trinkt nicht richtig/hektisch, was tun?
Liebe kristinstillt,
auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten Ihrer Tochter. Zum einen erlebt Ihre Tochter jetzt ihre Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind.
Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen.
Beobachten Sie einmal ganz genau, wie die Stillmahlzeit abläuft:
Verschluckt sich das Baby sehr leicht? Haben Sie den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus
der Brust fließt? Fließt dem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht
nachkommt?
Wenn Sie die obigen Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann könnte es sein, dass Sie einen
sehr starken Milchspendereflex haben und Ihr Baby mit der plötzlich in großer Menge
fließenden Milch nicht zurechtkommt.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu
nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der
Milch hin und vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei
Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist
das „Berg auf Stillen“. Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher
liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach
hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und
lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück.
Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim ündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein.
Nun kann ich leider weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.11.2012