Meinte Tochter ist nun 8 Wochen alt und ich stille seit der Geburt ohne Probleme. Da wir es als sinnvoll erachten, dass auch mal der Papa hin und wieder einspringen kann, habe ich vor ca. einer Woche angefangen morgens jeweils 120 ml abzupumpen und einzufrieren.
Aus der Flasche zu trinken haben wir auch schon geübt und es klappt, auch wenn es anfangs immer etwas holprig ist.
Nun ist es seit 2 Tagen so, dass ich das Gefühl habe, sie wird abends nicht mehr satt.
Ich lege sie an und sie saugt und saugt und fängt dann immer wieder an zu weinen.
Daher habe ich heute eine "Portion" aus dem Kühlfach genommen und Papa hat mit Flasche gefüttert.
Ich habe dann abgepumpt um die Produktion weiter anzuregen. Dabei habe ich gerade mal 50 ml zusammen bekommen. Sie hatte zwar vorher schon an der Brust getrunken, dennoch mache ich mir Sorgen.
ist das abpumpen der Grund, dass die Milchproduktion "hinkt"?
Vielen Dank und liebe Grüße
Quenn
von
Quenn
am 18.05.2017, 23:37
Antwort auf:
Hemmt abpumpen die Milchproduktion
Liebe Quenn,
nicht das Abpumpen macht die Probleme, sondern die Flasche.
Deine Kleine zeigt das Verhalten, das viele aufweisen, wenn sie neben der Brust auch die Flasche bekommen. Wir sprechen oft von Saugverwirrung, weil die Brust sich so ganz anders verhält als die Flasche.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.05.2017