liebe stillberaterinnen,
meine tochter ist nun fast 12 wochen alt und wird voll gestillt. seitdem sie sechs wochen alt ist "kämpft" sie oft mit der brustwarze. sie sucht, dockt an, nimmt ein paar schluck und lässt wieder los. das geht dann zig mal so, bis sie irgendwann satt ist. dieses friedliche am stück trinken kenne ich gar nicht mehr, habe mich aber schon an den zustand gewöhnt. allerdings ist es nicht unbedingt wünschenswert und auch seeehr anstrengend und unbefriedigend für uns beide. sie macht dabei keinen unterschied zwischen tag und nacht, trubel und ruhe, hell und dunkel. mein milchspendereflex ist glaube ich normal, es kommt sofort gut milch aber nicht in unüberschaubaren mengen. allerdings benutzt lilly oft einen schnuller, auf anraten der hebamme fast von anfang an (ich wollte das eigentlich nicht), um ihr saugbedürfnis zu befriedigen. soll ich diesen weglassen???ich weiss gar nicht wie das gehen soll, da sie auch oft bauchweh hat und sich dann trotz nähe und tragen, massage etc. nur über den schnuller beruhigen lässt. ist sie sozusagen schon darauf konditioniert? am anfang hat sie dann auch noch viel mit der brust im mund geweint bzw. geschrien, das macht sie nicht mehr. allerdings protestiert sie, wenn ich die brust einpacke, weil es mir zu blöd wird nach tausend mal hin und her. ich komme schon mit der situation klar, meine anfängliche verzweiflung ist nicht mehr so sehr da, aber es wäre dennoch toll, wenn wir wieder friedlich am stück stillen könnten.
ich bin für alle ratschläge dankbar,
liebe grüße,
debima
Mitglied inaktiv - 06.10.2011, 14:13
Antwort auf:
Hat sie schon eine Saugverwirrung?
Liebe Debima,
eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen.
o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun.
o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an.
Vorsichtshalber würde ich den Kleinen noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass doch noch ein anderer Grund dahinter steckt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 06.10.2011