Hallo,
mein Baby ist jetzt knapp 4 Wochen alt und trinkt an meiner rechten Brust anscheinend viel lieber. Da trinkt sie ganz ruhig und schließt auch schnell die Augen und schläft auch an der Brust ein. Und das, obwohl ich an dieser Brust eine Entzündung habe.
An meiner linken Brust trinkt sie seit ein paar Tagen anfangs noch gut, ist dann aber schnell frustriert, dreht den Kopf weg (samt Warze) und fängt an zu schrein beim Warze los lassen. Lasse ich sie dann wieder andocken, trinkt sie 2-3 Züge und das Spiel geht von vorne los. Sie schläft an dieser Seite nur noch sehr selten ein. An einen zu starken Milchspendereflex habe ich schon gedacht, aber am Anfang trinkt sie ja noch relativ gut.
Kann es also sein, dass sie diese Seite einfach nicht mag?
Saugverwirrung kann ich auch ausschließen, da wir de. Nuckel seit 10 Tage nicht mehr nehmen.
Ich freue mich auf eine Antwort!
Liebe Grüße
von
Mevi
am 03.07.2013, 14:15
Antwort auf:
Hat mein Baby eine Lieblingsbrust?
Liebe Mevi,
Fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere.
Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei deinem Baby dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist
im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus.
Manche Babys lassen sich auch überlisten. Lege deine Tochter zuerst an der rechten Seite an.
Sobald der Milchspendereflex ausgelöst wurde, wechsle, ohne die Stillhaltung zu verändern,
an die andere Seite. Du kannst auch den Milchspendereflex durch Massage auslösen und
deiner Tochter dann an der ungeliebten Seite anlegen.
Vielleicht lässt Du sie vom Kinderarzt anschauen, um eine medizinische Ursache auszuschließen.
Möglicherweise tut ihr beim Trinken an der linken Seite etwas weh. Hat sie eine Erkältung? Babys mit Ohrenschmerzen verweigern häufig eine Seite, wenn nur ein Ohr betroffen ist, weil es ihnen unangenehm ist auf dem erkrankten Ohr zu liegen.
Ein Schlüsselbeinbruch während der Geburt (kommt gar nicht so selten vor), kann dem Baby
ebenfalls Probleme bereiten und sein Stillverhalten auf einer Seite beeinflussen. In diesen Fällen hat es sich bewährt, das Baby in einer eher Position zu stillen.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.07.2013