Hallo. Meine Tochter ist knapp 5 Monate und wird noch voll gestillt. Seit Sonntag habe ich hohes Fieber und fühle mich sehr schwach. Irgendwie habe ich den Eindruck, das meine Milch weniger geworden ist und meine Maus ist auch nie so richtig zufrieden. Regelt sich das wieder ein? Wir wollen Fencheltee noch geben und auch bald zufüttern. Wäre das gut mit dem Fencheltee? Wann soll man den geben? Vor oder nach Milchmahlzeit?
Sollte ich vielleicht noch auf Flaschenmilch umsteigen, damit meine Maus genug bekommt? Oder lohnt das nicht mehr? Schon mal vielen Dank im Voraus!
Mitglied inaktiv - 27.04.2010, 11:29
Antwort auf:
Fencheltee
Liebe happymama09,
das klingt nach einem Milchstau und deshalb ist die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden.
Eine "Gebrauchsanweisung"zum Abstillen im wörtlichen Sinn gibt es nicht, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann.
Wenn Sie ihr Kind bis zum Alter von sechs bis sieben Monaten vollständig abgestillt haben wollen, müssen Sie zunächst zur Flasche hin abstillen, da das Kind noch zu jung für Beikost ist, die ja erst ab etwa einem halben Jahr eingeführt werden sollte.
Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende
Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Allerdings würde ich im Moment noch etwas warten, da es bei einer Brustentzündung wichtig ist, dass die Milch am Fließen gehalten wird.
Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 27.04.2010
Antwort auf:
Fencheltee
Ich habe dazu nochmal eine Ergänzung. Es könnte ein Milchstau sein. Nur dann würde ich gerne abstillen, damit meine Maus genug bekommt. Mit dem scgrittweisen Abstillen ist die Einführung von Beikost gemeint. Ich möchte mein Kind aber langsam abstillen im Sinne von Umsteigen auf Flaschenmilch. Welche Tips können sie mir hier geben? Soll ich dies genau so machen? Also, d.h. peu á peu eine Stillmahlszeit durch Flaschenmilch ersetzen? Und wenn das mit dem Fläschen gut klappt, dann würden wir mit der Beikost beginnen?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mitglied inaktiv - 27.04.2010, 12:53