Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafstillen und Beikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einschlafstillen und Beikost

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, habe da nun auch mal wieder eine Frage. Meine Tochter ist nun 7 Monate alt. Wird noch gestillt, wir haben vor ca. einem Monat angefangen zuzufüttern (Obstgläschen). Nun ist es aber so, das ich sie zum Schlafen immer noch stille, d.h. sie schläft auf dem Arm ein und ich lege sie dann in ihr Bett. Somit habe ich ja nie eine Mahlzeit ersetzt. Sie bekommt mittags also erst ein wenig Obst und dann lege ich sie noch an, bevor sie schläft. Außerdem hat sie Tage wo sie überhaupt und garkeinen Brei essen möchte. Auch Gemüse leht sie vehement ab, infarage kommen wenn überhaupt also nur Obstgläschen. So kann ich ja nie abstillen wenn sie nach den Breimahlzeiten immer noch an der Brust trinkt. ist das nicht zuviel für sie ???? Sollt sie in dem Alter nicht langsam mehr Brei essen ? Und ist es okay wenn sie vorerst halt nur Obst ißt ? Danke schonmal für Deine Antwort....


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Liebe Rike78, sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Du bekommst es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Liebe Rike, Moritz ist jetzt fast 16 Monate alt und ich habe ihn mehr oder weniger bis er 12 Monate alt war voll und nach Bedarf gestillt, da er zwar Interesse an dem Essen hatte, das wir so futtern, er seinen Brei aber immer wieder ausspuckte und nur mit viel Ablenkung überhaupt zum Essen zu bewegen war. Gläschen mit Fleisch drinnen hat er regelmäßig verweigert. Um Weihnachten herum - Moritz war also 10 Monate alt - gab ihm eine Verkäuferin an der Wursttheke ungefragt ein Stück Fleischwurst. Ich war entsetzt! Aber mein Sohn war begeistert. Ich hab dann so ganz langsam angefangen, mittags "normales" Essen zu reichen, weniger gewürzt, aber im Grunde genau das, was ich eben auch esse. Und das ging viel besser als Gläschen und liebevoll von Mama gedämpftes und püriertes Gemüse. Ich habe parallel nach dem Essen immer die Brust angeboten. Irgendwann wollte er nicht mehr viel trinken oder auch gar nicht, da war dann also eine Mahlzeit ersetzt. Den Zeitpunkt hat immer er bestimmt (außer bei der allerletzten, der Nachtmahlzeit - die enthalte ich ihm seit 1 Woche vor) Wirklich "gut" isst der Kleine aber erst seit etwa 8 Wochen. Jetzt geht er seit 4 Wochen in die Krippe und "muss" mittags normal essen oder hungrig bleiben. Ich finds nur schade, dass ich dadurch keinen Einfluss mehr darauf habe, was er wann bekommt. Pommes und Schnitzel find ich für einen Einjährigen eben doch zu früh... Du wirst sehen - es regelt sich alles. Bloß keinen Kampf ums Essen starten - du verlierst ihn sowieso und hast dabei unnötigen Stress. Alles Gute! Sis


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