Frage: Beikost

Mein Sohn(geb.11.11.08) scheint gerade etwas zu streiken - er möchte Mittags keinen Gemüsebrei.Vor gut 4 Wochen habe ich mit der Beikost angefangen - anfänglich zeigte er großes Interesse,sperrte immer schon den Mund auf wen er den Löffel kommen sah .Ich habe eine Woche Karotte gefüttert(auch selbstgekochte),eine Woche Pastinake ,dann 1 Woche Karotte-Kartoffel (da hielt sich die Begeisterung schon in Grenzen) und bin nun bei Pastinake-Kartoffel.Er zeigt große Abneigung,so daß ich heute nach 2 Löffeln abgebrochen und ihn dann gestillt habe.Mengenmäßig lagen wir bis heute bei ca. einem halben Gläschen(ca.100 g).Wie soll ich nun weitermachen??? Ein paar Tage ganz aussetzen,eine andere Gemüsesorte probieren,ein fleischhaltiges Menü versuchen oder ganz abbrechen und nach ein paar Tagen abends mit einem Milchbrei anfangen??? Es ist zwar mein drittes Kind - aber diesmal ist irgendwie alles anders,auch vom Stillen her. Vielen Dank, Tanja

Mitglied inaktiv - 07.05.2009, 15:20



Antwort auf: Beikost

Liebe Tanja, es gibt viele Gründe, warum ein Kind sich weigert zu essen und die Brust bevorzugt. Es kann sein, dass es eine Krankheit ausbrütet, es kann sein, dass die Zähne Probleme machen, es kann sein, dass es gerade eine neue Fertigkeit lernt und all seine Energie darauf verwendet, es kann sein, dass es gerade dabei ist die große weite Welt zu entdecken und dringend den ruhigen Hafen Mutterbrust braucht, es kann sein ... So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach weiterhin keinen Kampf ums essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Vielleicht hilft es euch, wenn Du dich einmal so weit wie möglich von dem Thema Essen fernhältst und das Füttern jemandem anderen überlässt. Möglicherweise will dein Kind auch nicht gefüttert werden, sondern selber essen, probiere es mit fingergerechter Nahrung. Und wie gesagt, versuche deinen Gleichmut zu bewahren. Sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Du kannst ruhig ein paar Tage lang ganz aussetzen mit der Beikost, dann würde ich wieder Gemüse anbieten. Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse-Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide-Obst-Brei erweitert werden kann. Milchbrei braucht dein Baby noch nicht. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 07.05.2009



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