Behandlung von Schuppenflechte während der Stillzeit?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Behandlung von Schuppenflechte während der Stillzeit?

Hallo, ich habe seit meiner Kindheit Schuppenflechte. Vor der Schwangerschaft hatte ich sie gut im Griff aber während der Sw bekam ich einen Schub und auch nun wo mein Kleiner 4 Monate ist wird es immer schlimmer. Meine Hautärztin konnte mir nichts geben (außer Loyon) da ich ja noch stille. Und auch meine Hebamme wusste keinen Rat. Ich habe verschiedene Shampoos, Öle, Cremes und Muttermilch ausprobiert aber nix hat geholfen. Es macht mich wahnsinnig, besonders die Haut am Kopf schuppt sehr stark. Haben Sie einen Tip für mich?

von Siddys_Mom am 16.10.2015, 22:46



Antwort auf: Behandlung von Schuppenflechte während der Stillzeit?

Liebe Siddys_Mom, bitte deine Hautärztin (ja, fordere es von ihr ein), dass sie sich an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wendet, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Es gibt für fast alle Fälle stillverträgliche Medikamente, und so sicher auch für dich und deine Problematik. Nur weil du stillst (und weiterstillen magst) musst du nicht leiden! Zum Beispiel Kortison ist in der Stillzeit nicht generell kontraindiziert. Zitat aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: 4.11.7 Cortcosteroide Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Glucocorticoide. Therapeutisch verwendet werden die nicht fluorierten Corticoide Prednison (z.B. Decortin®), Prednisolon (z.B. Solu-Decor-tin®), Methylprednisolon (z.B. Urbason®) sowie Deflazacort (Calcort®), Hydrocortison (z.B. Hydrocortison Hoechst®), Prednyliden und die fluorierten Derivate Amcinonid (Amciderm®), Beclometason (z.B. Sanasthmyl®), Betamethason (z.B. Celestamine®), Budesonid (Pulmicort®), Cloprednol (Syntestan®), Dexamethason (z.B. Fortecortin®), Flunisolid (Syntaris®), Flumetason (z.B. Cerson®), Fluocortolon (Ultralan®), Fluticason (z.B. Flutide®, Flutivate®), Mometason (z.B. Ecural®), Triamcinolon (z.B. Volon®). Einige Präparate werden ausschließlich inhalativ zur Behandlung obstruktiver Atemwegserkrankungen verwendet. Die M/P-Quotienten von Prednison und Prednisolon liegen zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa 9 Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden entsprechend der 9fach höheren Dosis etwa 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war das Corticoid nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10-80 mg) einen entsprechend geringeren Übergang für den Säugling ermittelt (Übersicht in Bennett 1996, Greenberger 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1-2% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1-g-Dosis hätte der Säugling mit der ersten Mahlzeit eine Stunde nach Injektion 0,2 mg Prednisolon/kg Körpergewicht erhalten, über 24 Stunden wären es 0,32 mg/kg. Das ist selbst bei dieser mütterlichen Höchstdosis nur etwa ein Sechstel einer üblicherweise gut verträglichen therapeutischen Kinderdosis (2 mg/kg/Tag). Für den Säugling ergibt sich kein Risiko durch eine kurz dauernde Hochdosisbehandlung, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt wird. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/Tag wird mit der Muttermilch nur eine Prednisolonmenge übertragen, die weniger als 10 % der körpereigenen Cortisol-Produktion entspricht. Zu den übrigen Corticoiden liegen keine ausreichend dokumentierten Transferdaten vor. Empfehlung für die Praxis: Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Corticoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z. B. beim Asthmaanfall oder bei multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe solch hoher Dosen sollte, wenn es sich einrichten lässt, 3-4 Stunden mit dem Stillen gewartet werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Corticoide sind wahrscheinlich auch verträglich. Die regelmäßige inhalative Anwendung eines Corticoids bei Asthma ist ebenso unbedenklich wie andere lokale Corticoidanwendungen." Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 17.10.2015



Antwort auf: Behandlung von Schuppenflechte während der Stillzeit?

Hallo, ich habe auch Schuppenflechte und während der letzten Zeit war es auch wirklich schlimm. Teilweise hat Johanniskrautöl geholfen. Ich hatte es noch von der dammmassge ;-) und es dann einfach auf meinen Nacken geschmiert. Dort habe ich eine Schuppenflechte (aber nciht so extrem wie evtl manch anderer). Ich habe auch noch Meersalzbäder gemacht, wenn es bei dir nicht nur an Haut mit Kopfhaaren ist, dann hilft vielleicht auch Heilerde? Auch wenn es einen verrückt macht, so habe ich feststellen müssen, dass selbst Cortison nicht wirklich weitergeholfen hat, da es doch psychisch bedingt ist/war. Es wurde nach der Cortisonanwendung sogar schlimmer...Nach meiner Hochzeit wurde meine Schuppenflechte wieder besser. Vielleicht ist es bei Dir auch durch Stillen, Schwangerschaft etc., eher psychische Sachen so schlimm? Liebe Grüße caroeschen91

von caroeschen91 am 18.10.2015, 19:48



Antwort auf: Behandlung von Schuppenflechte während der Stillzeit?

Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Ich werde das mit dem Johanniskrautöl und der Heilerde mal probieren. Unbedingt möchte ich Cortison sowieso nicht nehmen. Ich hatte meine Hautärztin ja auch nach nem Narturheilmittel gefragt, aber da wusste sie komischerweise auch nix. Naja, hab da auch schon viel probiert. Eben hab ich sogar ein Meersalz-Bad gemacht und mich danach mit einer Urea-Creme eingecremt. Ma gucken wie es morgen aussieht. Also ich hab schon immer den Leuten gesagt dass bei mir die Schuppenflechte schlimmer wurde wenn ich etwas zugenommen habe, das wollte mir immer keiner so richtig glauben. Ja das hat aufjedenfall nen psychischen Hintergrund. Während der Schwangerschaft habe ich sehr viel zugenommen und hab immernoch 15Kilo mehr wie vor der Schwangerschaft. Und da ich ja noch stille hab ich immer viel Appetit und will auch eigentlich grad nicht auf Zwang abnehmen, glaub das würde ich auch gar nicht schaffen. Ich versuch das auch selber nicht so eng zu sehen, aber das klappt leider nicht so richtig. Liebe Grüße zurück

von Siddys_Mom am 19.10.2015, 00:05



Antwort auf: Behandlung von Schuppenflechte während der Stillzeit?

Vielen Dank für Ihre Antwort, Frau Wrede! Ich hätte mal noch eine andere Frage. Und zwar ist mir aufgefallen dass meine rechte Körperhälfte mehr betroffen ist von der Schuppenflechte. Ich hatte auch mit meiner rechten Brust des öfteren Probleme beim Stillen, eine zeitlang war es sehr schlimm, da vermutete meine Hebamme dass ich einen Soor in den Milchgängen hätte, nach einem Abstrich bei der Ärztin mit negativen Ergebnis und nicht sehr sinnvollen Weiterbehandlungsvorschlägen besserte es sich von allein. Seit ein paar Tagen hab ich wieder mal leichte Schmerzen in der Brust, und wie so Hautfetzen an der Brustwarze. Kommt das vom falschen Anlegen bzw Trinken des Kindes? Er trinkt auch an der rechten Seite etwas anders als an der linken. Da schnalzt er oft und zieht mehr Luft würde ich meinen. Oder könnten diese Hautfetzen auch mit der Schuppenflechte zutun haben? Kann man an der Brustwarze denn Schuppenflechte bekommen? Ausser den Hautfetzen sieht die Bw normal aus.

von Siddys_Mom am 19.10.2015, 01:15



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