Mitglied inaktiv
Guten Tag. Am 2.Januar wird mein Sohn 15 Monate alt und paar Tage später fahren wir zu meiner Mutter für 1 Woche und werden mit ihr zusammen meinen Sohn von der Brust abgewöhnen (ich stille noch abends und nachts). Hoffe es klappt gut und ohne zu viel Theater. Also sie kann ihn schon abends auf dem Arm in den Schlaf wiegen, aber Nachts wissen wir beide nicht, was wir tun sollen. Soll ich vielleicht ihm eine PRE-Milch in die FLasche tun (also bis jetzt hat er noch keine Flasche angenommen) oder normale Milch (die trinkt er tagsüber aus der Tasse)? Und ist es besser für ihn, wenn ich nicht mehr stille, die PRE-Milch zu geben oder die Kuhmilch? Ach ja, er kriegt morgens und abends einen Milchbrei und Nachmittags ca. 100 ml Kuhmilch zum Trinken. Von mehreren Müttern habe ich gehört, dass sie ihre Brust mit Erkältungsbalsam oder sogar Senf angeschmiert haben und das Kind hat die Brust dann nicht mehr angenommen. Also diese beiden Sachen finde ich sehr schlimm, wenn der Kleine sie probiert, aber vielleicht kennst du noch was anderes,was nicht so eckelig ist zum einschmieren. Oder vielleicht hast du andere Tipps für mich, wie wir unsere Stillbeziehung am angenehmsten für uns alle beenden? Vielen Dank für deine Antwort. Liebe Grüße aus Bielefeld, Marina
Kristina Wrede
Liebe Marina, Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte Ihnen absolut bewusst sein, wenn Sie Ihr Kind abstillen: Sie ersetzen nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. Die immer wieder vorgeschlagene „Curry Methode" (auch Senf Methode genannt) kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stellen Sie sich vor, Ihr kleiner Sohn kommt vertrauensvoll zu Ihnen, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Können Sie sich den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihr Kindabstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch „kalten Entzug" zu tun. Dies kann zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre "punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Wichtig ist, dass Ihr Sohn spürt, dass Sie ihm zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was machen frau, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Speziell für die Nacht kann ich folgende Empfehlungen von Biggi weitergeben: Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie nachts nicht mehr stillen möchten, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Sie können ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden - auch wenn zunächst einmal nur die Eltern diejenigen sind, die tatsächlich reden. In diesen Gesprächen können Sie Ihr Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Sie der Meinung sind, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Sie es aber weiterhin genau so sehr lieb haben wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass Ihr Partner (in diesem Fall also Ihre Mutter) die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Ihre Mutter kann mit Ihrem Baby das Bett teilen und da sie ihm ja keine Brust zum Stillen anbieten kann, wird sie Ihr Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werden Sie beide das dann auch schaffen. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel
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