Hallo
Mein fast 5 monate altes baby trinkt seit ca 2 wochen sehr schlecht und hat in dieser zeit auch nicht zugenommen. Sie zappelt während dem stillen herum und weint teils. Dreht den kopf ab und trinkt tagsüber nur etwa 3 min an jeder seite. Nur in der nacht trinktmsie im halbschlaf besser (bism6min pro seite).
sie wird nochmvollständig gestillt.
Der arzt hat eine kuhmilchproteinunverträglichkeit (grüner stuhlgang mitmschleim) vestgestellt und ich bin jetzt auf milchprodukt-diät.
Wegen der diät? ging meine milchproduktion zurück und zur steigerung wurde mir motilium verschrieben. Die milchmenge hat wieder zugenommen aber das trinkverhalten ist immer noch schlecht. Das baby ist sonst sehr munter und zufrieden, aber schnell müde. Die flasche mit spezialmilch für allergiker verweigert sie und auch abgepumpte milch will sie nich in schnabeltasse oder flasche.
Sie hat nur noch morgens eine wirklich nasse windel. Tagsüber vielleicht 2 wenig nasse. Sie hat aber häufig (aber wenig volumen) stuhlgang-bis 4 mal pro tag. Dieser ist immer noch hellgrünlich, enthält aber seit der diät weniger schleim.
Was ist mit meiner kleinen los? Warum hat sie keinen appetit mehr und wie kann ich sie zum fläschchentrinken überzeugen?
Liebe grüsse aus australien
Mitglied inaktiv - 01.09.2011, 06:06
Antwort auf:
5 monate altes Baby trinkt kaum und verweigert flasche was soll ich machen?
Liebe Melissa,
ich glaube, dass Ihr Kind durch die Flasche durcheinander ist und jetzt ganz streikt.
Grüner Stuhl bedeutet keine Muttermilchunverträglichkeit und außerdem hätte das Kind ihn dann von Anfang an gehabt.
In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt.
Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken.
Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündeln“. Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein `C“ aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
• im Umhergehen stillen,
• in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
• im Halbdunkeln stillen,
• im Halbschlaf stillen,
• das Baby mit der Brust spielen lassen,
• unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
• alle künstlichen Sauger vermeiden,
• das Baby massieren,
• viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
• und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
In Australien kann ich Ihnen nur wärmstens die ABA Australian Breastfeeding Association (früher hieß diese Organisation NMAA Nursing Mothers Association of Australia) empfehlen. Die Stillberaterinnen der ABA sind (wie LLL Stillberaterinnen) alles selbst Mütter mit Stillerfahrung und das Infomaterial der ABA ist hervorragend.
Schauen Sie mal unter http://www.breastfeeding.asn.au/index.html dort finden Sie die ABA.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.09.2011