Hallo,
Ihr habe ein 20 Wochen altes baby. Er nimmt keine Schnuller und keine Flasche woran ich mich gewöhnt habe. Er wird auch voll gestillt und scheint auch satt zu werden.
Nun zu meinem Problem und zwar, schläft er nur an der brust ein oder wenn ich ihn in den Schlaf trage. Auch daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Jedoch kann ich ihn so gut wie nie hinlegen weil er dann sofort wieder sich herum wälzt und wach wird. Also schlafe ich die meiste Zeit im Sitzen mit ihm an der brust. Ich lasse ihn aufm Bauch schlafen da er aufm rücken noch schlechter schläft. Das habe ich bei meinem ersten Sohn auch und hatte damit gute Erfahrungen (auch wenn Ärzte davon abraten ). Er konnte eine Zeit lang sehr gut nachts schlafen und hatte sich wirklich nur zum trinken gemeldet aber in der letzten Zeit ( seit 1 Monat schon ) will er so gut wie nur an die brust.
Jedoch fängt er seit ein paar Wochen damit an an der brust zu ziehen und mit den Armen herum zu fuchteln. Er ist müde und möchte eigentlich nur einschlafen aber kann es irgendwie nicht und dreht dann mit der brust im Mund den Kopf zur Seite weg und schlägt mit der freien Hand immer an seinen Kopf.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Es ist natürlich unangenehm und ich weiß nicht ob er vielleicht irgendwelche schmerzen hat.
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Und es tut mir leid für den langen Text.
Liebe grüße
von
Mammima
am 24.09.2018, 10:54
Antwort auf:
4 Monate altes baby zieht beim trinken an der brust
Liebe Mammima,
ich empfehle dir, nach einer Stillgruppe in eurer Nähe zu schauen. Der Austausch mit anderen Müttern, die ganz ähnliche Erfahrungen machen wie du, tut sehr gut!! Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Dass ein Baby im Alter deines Kleinen am einfachsten und liebsten an der Brust beruhigt wird oder einschläft entspricht seiner Natur.
Trotzdem ist es keine Lösung, dass du mit ihm im Sitzen schläfst! Was du mal probieren könntest ist ob es ihm gut tut, wenn du ihn vor dem Stillen puckst. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können gebündelt werden. Beim Pucken bzw. Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein.
Wenn du ihn so dann doch im Liegen stillen kannst und er einschläft, könnte euch der "Kinn-Trick" helfen. Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...
Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.
Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-)
Das Zappeln an der Brust kommt in diesem Alter sehr häufig vor und ist in der Regel kein Zeichen dafür, dass es dem Baby schlecht geht. Eher ist es überreizt... Da hilft es manchmal, schon die Zeit vor dem Zubettbringen deutlich ruhiger zu gestalten, vielleicht auch eine halbe Stunde vor der bisher üblichen Zeit zum Einschlafstillen zu wählen, bevor also dein Kleiner "über den Punkt" ist.
Das sind jetzt ein paar Ideen, die schon anderen Müttern geholfen haben. Ich hoffe, sie bringen auch bei euch eine Verbesserung!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.09.2018