Hallo,
meine Kleine ist jetzt 15 Monate und ich stille sie noch „viel“. Sie isst allerdings auch wenig. Probieren tut sie zwar alles, aber effektiv essen tut sie max. 4-7 Löffelchen. Ich biete ihr immer wieder Mahlzeiten und auch Wasser an, aber meist mit dem Ende dass ich dann doch wieder alles wegtue. Stattdessen will sie tagsüber auch noch an die Brust - ca 3-5x. Aber trinken tut sie da auch nicht gescheit. Zum Einschlafen stille ich sie, weil sie anders nicht in den Schlaf findet.
Nachts ist sie allerdings nach 2-2,5 Std wieder wach und schläft nur mit Brust wieder ein, wobei sie da oft nur nuckelt.
Schnuller und Flasche verweigert sie komplett.
Die Kinderärztin macht mich jetzt schon ganz verrückt weil sie meint das Stillen ist in dem Alter nicht mehr ausreichend. Aber meine Maus ist fit und gut drauf und ich kann sie ja nicht zum Essen zwingen...
Haben Sie vielleicht einen Tipp oder gibt sich das vielleicht irgendwann von allein?
Lg
von
Swatek
am 15.04.2020, 20:19
Antwort auf:
15 Monate altes Kind wird noch häufig gestillt
Liebe Swatek,
bitte lass zunächst die Zink- und Eisenwerte kontrollieren, denn es kann gut sein, dass dein Baby einen Mangel hat und deshalb so appetitlos ist.
In diesem Alter muss nachgeschaut werden, wenn ein Kind die Beikost so ablehnt.
Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist irgendwann nach dem ersten Geburtstag wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird.
Gleichzeitig solltest Du weiterhin versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten.
Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen.
Was sollst Du denn machen? Dein Kind in einen Schraubstock spannen, ihm die Nase zuhalten, damit es den Mund auf macht und ihm dann unter Zuhilfenahme eines Kartoffelstampfers feste Nahrung in den Magen zwingen?
Was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer.
Probiere es einfach weiterhin immer wieder aus lass die Werte kontrollieren.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.04.2020