Hallo,
vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen hier im Forum.
Ich habe zwei tolle Töchter.
Meine erste Schwangerschaft endete mit einer SS-Gestose in der (Gott sei Dank) erst 39.ssw durch Einleitung der Geburt mit Wehengel. Unter dem Wehentropf hatte ich dann einen "Wehensturm", Kind drehte sich nochmal weg und schließlich gab es eine Notsectio. Apgar 2-5-7. Heute geht es uns gut, aber ich hatte damals einen ganz schönen Schock.
Meine zweite SS endete in 29+0 wegen vorzeitigem Blasensprung wegen (wahrscheinlich) Infektion. Meine Tochter war schwer krank in den ersten Tagen (Infektion an der Lunge, Pneumothorax etc.), hat sich dann aber schnell erholt und nach 11 Wochen Neo haben wir sie mit nach Hause genommen. Heute gehts uns prima. Das ist jetzt 2,5 Jahre her.
Nun zu meiner Frage. Mein FA sagt, zwischen diesen beiden Ereignissen gibt es keinen Zusammenhang. Meine Werte sind alle völlig normal. Ich wollte immer 4 Kinder haben, aber hab jetzt ein SS-Trauma. Teilen Sie die Auffassung, dass es zwischen diesen beiden SS keinen medizinischen Zusammenhang gibt? Wie hoch wöre das Komplikationsrisiko bei einer erneuten SS? Nach Ihren Erfahrungen?
Vielen Dank& viele Grüße
susa
Mitglied inaktiv - 07.12.2009, 11:22
Antwort auf:
wiederholungsrisiko
Liebe Susa,
1. zwischen dem Notkaiserschnitt und der Frühgeburt sehe ich so auch erst einmal keinen direkten Zusammenhang.
2. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 07.12.2009